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  • Mahmut H. (30) im Januar vor dem Landgericht in Hamburg.
  • Foto: picture alliance/dpa

Fast sieben Jahre Haft gefordert: Prozess um Tod von Polizist Klaus-Ulrich H.

Lurup –

Im Februar 2020 passierte der folgenschwere Unfall – an der Luruper Hauptstraße ging eine geplante Festnahme schief. Der damals mit drei Haftbefehlen gesuchte Mann versuchte zu flüchten, rammte ein Zivil-Auto der Polizei. In diesem saß Kripo-Beamter Klaus-Ulrich H., der später im Krankenhaus starb. Welche Strafe dem damals gesuchten Mahmut H. (30) bevorsteht, wird seit Januar 2021 verhandelt. Jetzt gibt es Neues von dem Prozess.

Am heutigen Montag forderte die Staatsanwaltschaft sechs Jahre und zehn Monate Haft für den Angeklagten. Der 30-Jährige habe sich nach Überzeugung der Anklagebehörde der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig gemacht, sagte ein Gerichtssprecher am Montag (Az. 601 Ks 5/20). Bei der Strafforderung gehe es auch um weitere Delikte, die dem Angeklagten vorgeworfen werden, darunter Fahren ohne Führerschein.

Gesuchter hat schon 14 Einträge in Akte

Wie die MOPO zum Prozessauftakt berichtete, finden sich in der Akte des Angeklagten bereits 14 Einträge. Verurteilungen, Bewährungsstrafen, Verfahrenseinstellungen, Diebstahl, Raub, Körperverletzung, Nötigung und räuberische Erpressung finden stehen dort neben dem Fahren ohne Erlaubnis.  

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Bei dem derzeit laufenden Prozess geht es vordergründig um die Festnahmeaktion am 25. Februar vergangenen Jahres in Hamburg-Lurup. Dort wurde der 57 Jahre alte Zivilfahnder schwer verletzt. Er starb acht Tage nach dem Frontalzusammenstoß mit dem Wagen des Angeklagten in einem Krankenhaus. Der Beamte und weitere Zielfahnder aus Itzehoe hatten den mit drei Haftbefehlen gesuchten Mann festnehmen wollen.

Geplante Undercover-Festnahme schlägt fehl – Polizist tot

Die Polizei hatte nach Angaben eines Gerichtssprechers einen Tipp bekommen, dass der Verkäufer eines annoncierten Autos der Gesuchte sei. Daraufhin hatten die Beamten zum Schein Interesse bekundet und ein Schnellrestaurant in Lurup als Treffpunkt vereinbart.

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Als der Gesuchte wider Erwarten nicht in das Restaurant kam, sondern an einer Bushaltestelle gegenüber hielt, war ein Itzehoer Beamte durch die geöffnete Beifahrertür in den Wagen gesprungen. Es kam zu einem Gerangel. Währenddessen gab der 30-Jährige Gas, wendete über die vierspurige Luruper Hauptstraße und stieß frontal mit dem Auto des Zielfahnders zusammen.

Mögliches Urteil Ende April

Die Verteidigung soll am Freitag ihr Plädoyer vor der Strafkammer am Landgericht halten, das Urteil könnte am 21. April verkündet werden. Ursprünglich war dafür der 1. April vorgesehen gewesen. (se/dpa)

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