Hamburger Versicherung wartet nach Signa-Pleite auf eine Milliarde Euro!
Ein Hamburger Traditionsunternehmen steht ganz oben auf der Gläubiger-Liste beim wankenden Signa-Konzern des Ösi-Investors René Benko. Fast eine Milliarde Euro hat die Signal Iduna-Versicherung verliehen. Lesen Sie hier, warum Signal Iduna hofft, ihr Geld trotz der drohenden Mega-Pleite wiederzusehen.
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Ein Hamburger Traditionsunternehmen steht ganz oben auf der Gläubiger-Liste beim wankenden Signa-Konzern des Ösi-Investors René Benko. Fast eine Milliarde Euro hat die Signal Iduna-Versicherung verliehen. Lesen Sie hier, warum Signal Iduna hofft, ihr Geld trotz der drohenden Mega-Pleite wiederzusehen.
Vor 118 Jahren taten sich der Steinmetzmeister Johann Reimer aus dem Karolinenviertel und der Drechslermeister und spätere Hamburger Senator Johannes Hirsch zusammen und gründeten eine Kranken- und Sterbekasse: die spätere Iduna-Versicherung. Dortmunder Handwerker folgten diesem Beispiel 1907 und gründeten die „Signal“. 1999 vereinigten sich beide Unternehmen zur Signal-Iduna-Gruppe.
Bis heute gilt die Versicherung mit Sitz an der Neuen Rabenstraße in Rotherbaum als bodenständiges und im Mittelstand verankertes Unternehmen, viele Kunden kommen aus Handwerk, Handel und Gewerbe. Also nicht gerade die Klientel, die gerne auf risikoreiche Investments setzt.
Warum also gab Signal Iduna dem extrem umstrittenen Investor René Benko rund 912 Millionen Euro? Zum Vergleich: Die viel größere Allianz-Versicherung engagierte sich laut Gläubiger-Liste gerade mal mit 300 Millionen Euro bei Benkos Signa.
Das sagt der Signal-Iduna-Sprecher
Auf MOPO-Anfrage antwortete Signal-Iduna-Sprecher Thomas Wedrich: „Die Signal-Iduna-Gruppe hat viele Jahre gut und vertrauensvoll mit der Signa-Gruppe im Bereich der Immobilien- und Projektfinanzierung zusammengearbeitet. Es ging dabei immer um die Entwicklung lukrativer Immobilien in herausragenden Lagen.“
Signa sei dann durch den massiven Zinsanstieg und die restriktive Kreditvergabe von Geschäftsbanken ins Wanken geraten. Tatsächlich hatten viele Banken weitere Kredite an Signa verweigert. Daraufhin wandte sich Signa verstärkt an große Versicherungen, kassierte hier rund drei Milliarden Euro für Bauprojekte. Die Versicherer saßen in der Niedrigzinsphase viele Jahre auf großen Summen und suchten dringend nach Anlagemöglichkeiten.
Signal-Iduna-Sprecher Wedrich erklärte zum Engagement seiner Gruppe weiter, dass alle Investments natürlich detailliert geprüft würden. Er führte weiter aus: „Unsere Investments bei Signa sind größtenteils grundpfandrechtlich gesicherte Darlehen in Eins-a-Lagen in einigen der größten Städte Deutschlands (u.a. Elbtower und Alsterhaus in Hamburg, das Kaufhaus Oberpollinger in München), die auch in der Höhe auskömmlich gesichert sind.“ Das bedeutet, bei einer Signa-Pleite und Zwangsversteigerungen der Immobilien würde Signal Iduna vor anderen Gläubigern Geld erhalten.
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Signal Iduna erwarte deswegen auch keine wesentlichen Kreditausfälle, so der Unternehmenssprecher. Wenn es doch dazu käme, würde das den Gesamtüberschuss der Signal-Iduna-Gruppe nur wenig reduzieren. Es würde sich um „beherrschbare Risiken“ handeln. Im Jahr 2021 verfügte Signal Iduna über Vermögensanlagen in Höhe von knapp 103 Milliarden Euro.
Auch die Gelder der Versicherten seien nicht in Gefahr. Signal-Sprecher Wedrich legt Wert auf die Feststellung, dass die deutsche Finanzaufsicht BaFin für die Signa-Engagements der Versicherer keine grundlegenden Risiken sehe.