Störungen und Ausfälle bei Hadag-Fähren: So will Hamburg jetzt das Problem lösen
Immer wieder kommt es im Süden Hamburgs zu Störungen und Ausfällen bei den Hadag-Fähren – so auch am vergangenen Wochenende. David Dworzynski, SPD-Verkehrsexperte in Hamburg-Mitte, reicht es jetzt. Er fordert, dass sich Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) des Problems annimmt. Die MOPO hat in der Behörde und bei der Hadag nachgefragt, wie sie das Problem lösen wollen und wie es nach dem überraschenden Ausscheiden von Hadag-Chef Tobias Haack weitergeht.
Immer wieder kommt es im Süden Hamburgs zu Störungen und Ausfällen bei den Hadag-Fähren – so auch am vergangenen Wochenende. David Dworzynski, SPD-Verkehrsexperte in Hamburg-Mitte, reicht es jetzt. Er fordert, dass sich Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) des Problems annimmt. Die MOPO hat in der Behörde und bei der Hadag nachgefragt, wie sie das Problem lösen wollen und wie es nach dem überraschenden Ausscheiden von Hadag-Chef Tobias Haack weitergeht.
„Betriebsbedingt entfallen heute die Abfahrten…“, diesen Satz mussten Hadag-Fahrgäste, die von einer auf die andere Elbseite schippern wollten, in letzter Zeit öfter lesen. Betroffen war am Wochenende vor allem die Linie 62, die zwischen Landungsbrücken und Finkenwerder unterwegs ist. Außerdem entfiel die Linie 72 am Sonntagabend für mehrere Stunden ersatzlos wegen einer „Betriebsstörung“, wie es auf Twitter hieß.
SPD-Politiker fordert Senator Tjarks zum Handeln auf
„Mehrmals hat die Bezirksversammlung die Verkehrsbehörde per Beschluss dazu aufgefordert, hier nachzubessern, doch die Ausfälle häufen sich“, sagt Dworzynski zur MOPO. Er fordert den Verkehrssenator auf, zeitnah zu handeln: „Die Hadag braucht dringend eine Nachbesetzung in der Geschäftsführung und einen konkreten Plan, wie man sich der Sache annimmt“. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Hadag-Chef Tobias Haack Ende Juli das Unternehmen verlässt. Es sei „Zeit für ein neues Kapitel” hatte Haack in einer Mitteilung verlauten lassen.

„Die Fahrgastinformationen müssen ebenfalls ausgebaut werden, etwa mit Echtzeitdaten der An- und Abfahrten an den Haltestellen und Nachbesserungen in der HVV-App“, so Dworzynski weiter. Was sagt der Verkehrssenator dazu? Da diese Fragen das operative Geschäft beträfen, bittet die Verkehrsbehörde auf MOPO-Anfrage darum, sie direkt an den Mutterkonzern der Hadag, die Hochbahn, zu stellen.
Hochbahn-Sprecher: „Können Betrieb aufrechterhalten” – Team soll bald Verstärkung bekommen
„Auf der Linie 62 hatten wir an beiden Wochenendtagen jeweils 137 planmäßige Fahrten, von denen sind am Samstag zwölf und am Sonntag 18 ausgefallen. Natürlich ist das nicht schön, aber wir können den Betrieb zuverlässig aufrechterhalten“, sagt Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum eingangs. Auf der Linie seien keine zwei Fähren nacheinander ausgefallen und auch keine Fahrgäste stehen gelassen worden.
„Die Ursache ist klar, wir haben wie überall einen Fachkräftemangel“, so Kreienbaum weiter. Die Personalausfälle würden gemanagt: „Wir haben einen Tarifabschluss, der uns wettbewerbsfähiger macht, das waren wir vorher nicht mehr. Heute haben wir außerdem sechs Azubis eingestellt, die brauchen noch ein bisschen, aber im Herbst werden zwei mit ihrer Ausbildung fertig sein.” Außerdem hat die Hochbahn jetzt eine Kooperation mit der Hamburg Port Authority (HPA), die zwei zusätzliche Schiffsführer zur Verfügung stellt.
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Über die Nachfolge von Tobias Haack habe der Aufsichtsrat noch nicht beraten. „Wir bleiben aber geschäftsfähig, indem die Prokuristen Tanja Cohrt und Martin Lobmeyer vorerst dessen Aufgaben übernehmen”, so Kreienbaum.