Explodierende Energiepreise: Hamburger Industriegiganten stellen Produktion in Frage
Die Hamburger Industrieunternehmen kämpfen als größte Energieverbraucher der Stadt mit den gestiegenen Strom- und Gaspreisen. Nach bisherigen Produktions-Umstellungen könnte es mit der Gasumlage zu gravierenderen Auswirkungen kommen. Die Hamburger Industrieunternehmen kämpfen als größte Energieverbraucher der Stadt mit den gestiegenen Strom- und Gaspreisen. Nach bisherigen Produktions-Umstellungen könnte es mit der Gasumlage zu gravierenderen Auswirkungen kommen.
Die Hamburger Industrieunternehmen kämpfen als größte Energieverbraucher der Stadt mit den gestiegenen Strom- und Gaspreisen. Nach bisherigen Produktions-Umstellungen könnte es mit der Gasumlage zu gravierenderen Auswirkungen kommen.
Die Situation spitzt sich mit der geplanten Gasumlage ab dem 1. Oktober zu – für große Industrieunternehmen wird es kritisch: Wie gehen der Kupferkonzern Aurubis, der Aluminium-Produzent Trimet oder das Stahlwerk von ArcelorMittal mit der Energiekrise um?
Künftige Kupfer-Produktion in Gefahr
Aurubis-Sprecher Meino Hauschildt sagt zur MOPO: „Für ein energieintensives Unternehmen wie Aurubis bedeutet die Gasumlage einen starken Kostenanstieg, den wir zu tragen haben.“
Anfang August hieß es bei Aurubis in der Hamburger Konzernzentrale auf der Veddel noch, dass es gelungen sei, trotz des starken Anstiegs der Energiekosten erfolgreich zu wirtschaften: Das Unternehmen werde ausreichend mit Energie versorgt und könne ohne jede Einschränkung produzieren.
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Auch wenn zur aktuellen Situation noch keine Entscheidungen über Produktions-Einschränkungen getroffen wurden, warnt das Unternehmen inzwischen vor möglichen Auswirkungen: „Die aktuell stark gestiegenen Preise für Strom und Gas ermöglichen über die Zeit keine Produktion von Kupfer und Metallen in Europa – die dringend für die Energiewende benötigt werden“, sagt Hauschildt.
Aluminium-Produktion bereits heruntergefahren
In der Hamburger Aluminiumhütte werden bei Trimet jährlich 135.000 Tonnen Aluminium produziert – mit großem Energieverbrauch. Nachdem die Strompreise so in die Höhe schossen, hat Trimet die Produktion in Deutschland bereits stark heruntergefahren, sagt der Sprecher Wolfgang Nübold zur Mopo.
Das Unternehmen gibt aber an, dass die Versorgung der Kunden mit Aluminium sichergestellt ist und alle bestehenden Verträge erfüllt werden. Unternehmen und Politik müssten angesichts der Energiekrise alles tun, was sie können, um Arbeitsplätze dauerhaft zu sichern und die Versorgung aufrecht zu erhalten.
Die Situation wird immer schwieriger
Auch im Unternehmen ArcelorMittal gab es bereits drastische Maßnahmen: Das Unternehmen musste das Stahlwerk in Hamburg bereits zu Jahresbeginn herunterfahren. „Durch die hohen Energiekosten wurde die Produktion über die Hälfte reduziert und die Mitarbeiter sind in Kurzarbeit“, sagt Sprecher Arne Lagner.
Bei ArcelorMittal geht man davon aus, dass die Situation nur noch schwieriger wird, so Lagner zur MOPO – die Gasumlage werde sie hart treffen.
Langfristige Lösungen werden gesucht
Dennoch: „Die Umlage bietet die Möglichkeit, Kosten auf mehr Schultern zu verteilen und zeitlich zu strecken“, sagt der Sprecher Hauschildt des Hamburger Kupferwerks. Sie sei die sinnvollste Lösung dieser Ausnahmesituation.
Zudem plädiere der Konzern für die Einführung eines Industriestrompreises – damit die energieintensive Branche langfristig wettbewerbsfähigen Strompreisen gegenübersteht. Und um bei der fundamentalen Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft an vorderster Stelle mitspielen zu können, so der Aurubis-Sprecher zur MOPO.