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Rathaus Hamburg
  • Nach drei Jahren lädt Hamburg wieder zum traditionellen Matthiae-Mahl ins Rathaus. (Archivbild)
  • Foto: Patrick Sun

Nach Corona-Pause: Jahrhunderte alte Hamburger Tradition kehrt zurück

Zweimal verhinderte die Corona-Pandemie das Hamburger Matthiae-Mahl. Jetzt sind wieder 400 Gäste zu dem traditionellen Festessen ins Rathaus geladen. Ein General und eine Generalsekretärin sollen dabei als Ehrengäste „zur Sicherheit in der Zeitenwende“ sprechen.

Erstmals nach der Corona-Pandemie findet am Freitag (18.30 Uhr) wieder das traditionelle Matthiae-Mahl im Hamburger Rathaus statt. Als Ehrengäste werden die OSZE-Generalsekretärin Helga Maria Schmid und der Oberbefehlshaber der Nato in Europa, General Christoper Cavoli, erwartet. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) soll zu Beginn des Festmahls eine Ansprache vor den rund 400 geladenen Gästen halten.

Nach Corona-Pause: Hamburg lädt zum Matthiae-Mahl

Das Motto lautet in diesem Jahr „Zur Sicherheit in der Zeitenwende“. Das Essen soll einen Rahmen bieten für einen Austausch zu Frieden und Sicherheit und zur Neuorientierung in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik nach dem russischen Angriff auf die Ukraine.

US-General Cavoli ist seit Juli 2022 Oberbefehlshaber der Nato und zugleich Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa. Der 1964 in Würzburg geborene Amerikaner gilt als Russlandkenner und verantwortet die Planung und Ausführung der militärischen Maßnahmen zur Bündnisverteidigung.

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Die deutsche Diplomatin Schmid (62) ist seit 2021 Generalsekretärin der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), die sich als weltweit größte regionale Sicherheitsorganisation für Friedenssicherung, Stabilität und Demokratie in 57 Staaten von Nordamerika bis Zentralasien versteht. Bis zum russischen Angriff auf die Ukraine hatte die OSZE den brüchigen Waffenstillstand im Osten des Landes überwacht. Jetzt engagiert sich die Organisation unter anderem für Frauen mit Gewalterfahrungen, für Minenräumung und den Schutz gegen kriegsbedingte Umweltrisiken.

400 Gäste werden zum Matthiae-Mahl erwartet. (Archivbild) dpa | Daniel Reinhardt
Nach drei Jahren lädt Hamburg wieder zum traditionellen Matthiae-Mahl ins Rathaus. (Archivbild)
400 Gäste werden zum Matthiae-Mahl erwartet. (Archivbild)

Die Ukraine war bereits 2014 zum Thema des Matthiae-Mahls geworden. Der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) war von Gesprächen mit seinen französischen und polnischen Kollegen, Laurent Fabius und Radoslaw Sikorski, in Kiew nach Hamburg gekommen. In seiner Rede hatte Steinmeier an Russland und an die Europäische Union appelliert, die Ukraine nun „endlich einmal in Ruhe zu lassen“. 2019 war Steinmeier als Bundespräsident erneut Ehrengast. Bei der Hamburger Festveranstaltung im Jahr 2020 hatte der stellvertretende Nato-Generalsekretär Mircea Geoană Deutschland aufgefordert, mehr Verantwortung für die eigene, transatlantische und europäische Sicherheit zu übernehmen.

Seit 1365 gefeiert: Matthiae-Mahl ist ältestes der Welt

Das Matthiae-Mahl ist nach Angaben des Senats das weltweit älteste noch gefeierte Festmahl. Es ist seit 1365 historisch belegt. Allerdings gab es ab 1724 mehr als 200 Jahre lang kein Matthiae-Mahl. Die Gründe dafür sind unbekannt. In den vergangenen beiden Jahren fand das Festessen wegen der Corona-Pandemie nicht statt.

2021 hatten die Ehrengäste, Warschaus Bürgermeister Rafal Trzaskowski und die damalige Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), ihre Reden online gehalten. 2022 waren Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und der Generalsekretär der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Ghebreyesus, die virtuellen Ehrengäste. (dpa/mp)

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