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  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Großhandels von Edeka Nord sollen künftig einen Einkaufsgutschein bekommen, wenn sie sich impfen lassen. 
  • Foto: picture alliance/dpa

Erste Impf-Prämie im deutschen Handel: Bei Edeka gibt’s für den Piks einen Bonus

Das Impfen gegen das Coronavirus hat ohnehin schon einige Gegner, dass Geimpfte dann auch noch Vorteile im Alltag erhalten sollen, macht viele Kritiker rasend. Edeka Nord setzt sich jetzt als erster deutscher Händler über den Gegenwind hinweg und will Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer Impf-Prämie belohnen.

Freuen dürfen sich darüber die Beschäftigten im Großhandel von Edeka Nord, sagt Helene Dahlke, Leiterin der Unternehmenskommunikation. „Damit ist zum Beispiel der Lkw-Fahrer, der Waren ausliefert gemeint. Oder die schwangere Mediengestalterin“, erklärt sie gegenüber der MOPO. 

Impf-Prämie: Edeka Nord gibt ungewöhnliche Motivation

„Wir nehmen unsere Fürsorgepflicht als Arbeitgeber sehr ernst und möchten darüber hinaus die Impfstrategie des Landes unterstützen und aktiv mitgestalten.“

Um dieses Vorhaben umzusetzen, habe sich das Unternehmen gemeinsam mit der Betriebsärztin sogar ein eigenes Impfkonzept überlegt. „Sobald wir selber impfen dürfen, möchten wir dies den Kolleginnen und Kollegen schnellstmöglich anbieten, um unserer Fürsorgepflicht als Arbeitgeber nachzukommen“, so Dahlke.

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Außerdem sehe das Testkonzept des Unternehmens schon seit Sommer vergangenen Jahres regelmäßige Testungen sowohl im Lager- als auch Produktionsbereich vor. Seit März wurden die Testungen auch auf den Großhandel ausgeweitet: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich nun bis zu zweimal in der Woche testen lassen.  

Bis eigene Impfungen möglich seien, würden jetzt alle Kolleginnen und Kollegen der Prioritätengruppe 2 motiviert, sich privat um einen Impftermin zu bemühen. Belohnt wird das mit einem Gutschein – für 50 Euro dürfen die Mitarbeitenden nach der Corona-Impfung bei Edeka einkaufen.

Kritik an Impf-Vorteilen? Edeka fürchtet sich nicht

Kritik an Vorteilen oder der Bezahlung von Geimpften scheint das Unternehmen nicht zu interessieren: eine konkrete Stellungnahme dazu gibt es seitens Edeka Nord zumindest nicht. „Das soll einfach ein Anreiz sein, sich mit Thema auseinanderzusetzen und zu schauen, ob man zu Prioritätengruppe 2 gehört“, so die Sprecherin. Die Impf-Bereitschaft der Edeka Nord-Beschäftigten dürfte so deutlich steigen.

Konkurrenten wie Aldi, Lidl oder Rewe trauen sich den Schritt der Impf-Prämie noch nicht – auch Allianz-Partner Budnikowsky hält sich noch zurück. „Bei uns ist derzeit keine Prämie geplant“, so eine Sprecherin zur MOPO.

Amerikas Supermärkte verschenken Mega-Prämien

Wie zuvor die „FAZ“ berichtete, würden bislang nur in Amerika Mitarbeitende von Lidl, Aldi und der Tochtergesellschaft von Aldi-Nord „Trader Joe’s“ für das Impfen-lassen belohnt. Mit einem Zuschlag von 200 Dollar (umgerechnet knapp 170 Euro) sahnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort noch mehr ab.

Video: Das Impfkonzept des Senats

Auch Aldi zahle seinen amerikanischen Mitarbeitenden zwei Stundenlöhne je Impfung aus. Sie sollten so nicht „zwischen Gehalt und Gesundheit“ entscheiden müssen, berichtet die „FAZ“. Als erster deutscher Händler mit Impf-Belohnung wagt Edeka so den Sprung ins kalte Wasser und dürfte mit Kritik rechnen.

Positive Reaktionen von Mitarbeitenden auf Prämie

Doch Beschäftigte selbst scheinen sich über den kostenlosen Einkauf freuen: „Die Reaktionen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fallen bisher positiv aus“, so Dahlke.

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