Erst Impfen, dann Schwurbel-Demo: Strip-Club stinksauer auf Kiez-Urgestein
In „Susi's Show Bar“ wurden am vergangenen Samstag nach Angaben des Geschäftsführers Christian Schnell knapp 200 Personen geimpft. Während drinnen gepiekst wurde, stand Kiez-Urgestein Kalle Haverland in schwarzem T-Shirt mit der Aufschrift „Security“ vor dem Strip-Club und erweckte den Eindruck, offiziell dazuzugehören. Wenige Stunden später tauchte Haverland dann in selber Montur plus „Ordner“-Armbinde an vorderster Front auf der Demo gegen die Corona-Maßnahmen auf. Von beiden Auftritten kursieren Fotos – angeblich sind die rein zufällig entstanden. Aber: Stimmt das?
In „Susi’s Show Bar“ wurden am vergangenen Samstag nach Angaben des Geschäftsführers Christian Schnell knapp 200 Personen geimpft. Während drinnen gepiekst wurde, stand Kiez-Urgestein Kalle Haverland in schwarzem T-Shirt mit der Aufschrift „Security“ vor dem Strip-Club und erweckte den Eindruck, offiziell dazuzugehören. Wenige Stunden später tauchte Haverland dann in selber Montur plus „Ordner“-Armbinde an vorderster Front auf der Demo gegen die Corona-Maßnahmen auf. Von beiden Auftritten kursieren Fotos – angeblich sind die rein zufällig entstanden. Aber: Stimmt das?
Für Sänger und Schauspieler Kalle Haverland ist die Sache am Montagmorgen im Gespräch mit der MOPO noch klar: Er sei eng mit Strip-Club-Geschäftsführer Schnell befreundet und der habe ihn gebeten, bei der Impfaktion am Samstag an der Tür auszuhelfen. Das habe er gern getan – natürlich unentgeltlich. Der Fotograf, der ihn dann erst vor der Tür des Strip-Clubs und später bei der Demo gegen die Corona-Maßnahmen hinter einem Transparent mit Ordner-Armbinde fotografierte, sei in beiden Fällen rein zufällig vorbeigekommen.

„Susi’s Show Bar“ distanziert sich von Kalle Haverland
Bei Strip-Club-Geschäftsführer Christian Schnell hört sich das ganz anders an. „Wir distanzieren uns klar und deutlich von Kalle Haverland und den Corona-Demos. Wir haben nichts damit zu tun“, sagte Schnell auf Nachfrage der MOPO. „Impfungen sind unserer einziger Weg aus dieser Pandemie und deshalb haben wir diese Aktion überhaupt gestartet.“

Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Kiez-Urgestein auch als „Schnappschuss-Kalle“ bekannt
Haverland sei bloß ein Stammgast, der noch nie zuvor für den Strip-Club gearbeitet oder auch nur ausgeholfen habe, so Schnell. Er habe ihn definitiv nicht kontaktiert und als Türsteher angeheuert. „Kalle kam mit einem Fotografen zu uns und ging mit dem auch wieder“, sagt Schnell am Montag zur MOPO. Er habe die Bilder bereits am Sonntagabend gesehen und sich gefragt, was das solle.
„Wir haben so viel Zeit aufgewendet, um zu helfen, und das wird jetzt von solchen Leuten ausgenutzt, die mediengeil sind“, ärgert sich Schnell. Er geht davon aus, dass Haverland mit dieser Aktion seinen Geltungsdrang befriedigen wolle. „Wir nennen ihn auf dem Kiez auch ‚Schnappschuss-Kalle‘. Wenn er eine Kamera sieht, dann stellt er sich davor.“
Das könnte Sie auch interessieren: Impf-Aktionen in Hamburg: Menschen stehen vor Strip-Club Schlange
Montagnachmittag meldet sich Haverland bei der MOPO und bestätigt nun, dass er nicht offiziell als Sicherheitsmann vor dem Strip-Club gestanden habe. Er sei nicht engagiert worden, sondern habe sich dort nur für die Fotos hingestellt. Anschließend sei er mit dem Fotografen von „Susi’s Show Bar“ gemeinsam mit dem Auto zur Demo in die Innenstadt gefahren. Er habe nicht darüber nachgedacht, was diese Bilder für den Strip-Club bedeuteten. Diese PR-Aktion von Kalle Haverland ist gründlich gescheitert.