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Ernüchternder Report: Die Ostsee gehört zu den schmutzigsten Meeren der Welt

Nord- und Ostsee funken SOS: Ihren Ökosystemen geht es einem neuen Report der Umweltorganisation Greenpeace zufolge schlechter denn je. Fischbestände von Dorsch und Hering brechen ein, die Ostsee gehört gar zu den schmutzigsten Meeren weltweit. Die Umweltschützer stellen die Regierung an den Pranger: Meeresschutzgebiete würden genauso ausgeplündert wie der Rest von Nord- und Ostsee.

Einen Tag, nachdem (erneut) die unverhältnismäßig starke Erwärmung von Ost- und Nordsee in die Schlagzeilen geraten war, stellt Greenpeace seinen aktuellen Report zu den deutschen Meeren vor – mit einem alarmierenden Fazit: „Unsere Meere werden geplündert, zerstört und verschmutzt, nur für den kurzfristigen Profit – mit drastischen Folgen für die Artenvielfalt und letztlich für uns alle“, so Greenpeace-Meeresbiologe Thilo Maack. 

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Auch in Schutzgebieten darf gefischt werden, so die Kritik der Umweltschützer.

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Dabei tut Deutschland – auf dem Papier – viel für den Meeresschutz: Rund 43 Prozent der Nordsee und etwa 51 Prozent der Ostsee sind Schutzgebiete. Was der Ökologie allerdings gar nichts bringe, so Greenpeace. Das sei auch der EU schon aufgefallen: „Deutschland drohen tägliche Zwangsgelder in Millionenhöhe, weil die Bundesregierung ihren Schutzgebieten nicht genügend Schutz gewährt“, heißt es in dem Report.

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Der Hafen Darsser Ort im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.

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„Die Ostsee ist noch immer eines der am stärksten verschmutzten
Meere der Welt“, zitieren die Umweltschützer außedem den Sonderbericht des EU-Rechnungshofs von 2016.

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Die Folgen der politischen Untätigkeit: Immer weniger Dorsch und Hering in der Ostsee. Auch Deutschlands einzige Walart, der Schweinswal, sei stark gefährdet.

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Schweinswale sind die einzigen Wale, die in deutschen Gewässern schwimmen.

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Am 9. Juli stechen die Umweltschützer mit ihrem Aktionsschiff „Beluga II“ in See, um den teilweise desolaten Zustand der Meeresschutzgebiete in Nord- und Ostsee zu dokumentieren: Allein in der Ostsee sind die sauerstoffarmen „Todeszonen“ auf 60.000 Quadratkilometer angewachsen. Vor 115 Jahren betrug die Fläche nur 5.000 Quadratkilometer.

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