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  • Annalena Baerbock und Robert Habeck: einer von beiden wird Spitzenkandidat der Grünen für die Bundestagswahl.
  • Foto: picture alliance/dpa

Entscheidung am Montag: Baerbock oder Habeck? Hamburgs Grüne haben eine Präferenz

Wer macht’s für die Grünen? Die K-Frage wird am Montag geklärt. Es ist für die Partei die historische Chance, erstmals das Kanzleramt zu übernehmen. Entschieden wird zwischen den beiden Parteivorsitzenden Annalena Baerbock (40) und Robert Habeck (51). Sie noch ohne Regierungserfahrung, er vor Monaten noch als klarer Favorit gehandelt. Doch das hat sich geändert. Und auch in Hamburg geht die Tendenz bei den Spitzen-Grünen eher in Richtung Baerbock.

Stefanie von Berg sitzt in ihrem Büro am Platz der Republik in Altona. Die Bezirkschefin, die mehrere Jahre für die Grünen in der Bürgerschaft saß, muss bei der Frage, wen sie sich als Spitzenkandidaten für den Wahlkampf wünscht, nicht lange überlegen: „Wir haben zwei hervorragende Personen“, sagt sie. Mit beiden könne sie gut leben. „Ich persönlich bevorzuge Annalena Baerbock. Wenn ich mir diesen Jungs-Klub da draußen angucke, finde ich, dass es weiterhin Zeit für eine Frau ist.“

Grüne in Hamburg: Gegen den Jungs-Klub mit Söder und Laschet

Der Jungs-Klub – das sind Markus Söder (CSU) und Armin Laschet (CDU), die als Spitzenkandidat für die Union kandidieren wollen, und Hamburgs ehemaliger Bürgermeister Olaf Scholz, der für die SPD die nötigen Stimmen holen soll. So wirklich überzeugend sind alle drei nicht. Scholz’ Sozialdemokraten dümpeln weiterhin in Umfragen als dritte Kraft, die Union liegt deutlich unter 30 Prozent. Die Chance für die Grünen?

Ja, glaubt Jennifer Jasberg, Vorsitzende der Grünen in der Bürgerschaftsfraktion: „Wir haben in jeder Hinsicht zwei hervorragende Köpfe für die Kanzlerschaft. Robert Habeck und Annalena Baerbock haben beide bewiesen, dass sie Menschen für den Aufbruch in eine gerechtere grüne Zukunft begeistern und auch im Austausch mit der Gesellschaft Politik weiterentwickeln können.“ Jasberg würde sich über eine Kandidatur von Baerbock besonders freuen, denn „es wäre ein starkes Zeichen, eine Frau von ihrem Format als Repräsentantin dieser Gesellschaft zu haben. Dies gilt auch mit Blick auf die anhaltende Krise, die Frauen durch Care-Tätigkeiten ganz besonders trifft.“

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Das glaubt auch Stefanie von Berg. Sie schwärmt: „Annalena Baerbock ist unglaublich gut in den Themen drin. Die ist jung, die hat einen anderen Blick aufs Leben. Ich halte sie für absolut teamfähig. Das zeichnet auch Robert Habeck aus. Im Zweifel sollte man sich aber immer für die Frau entscheiden, gerade in meiner Partei, die stark feministisch geprägt ist.“ Altonas Amtsleiterin ist überzeugt, dass Baerbock frischen Wind bringen würde: „Wir brauchen einen Ruck durch dieses Land. Es ist das Grauen, was hier auf Bundesebene in den letzten Monaten passiert ist. Hier verkörpert Annalena Baerbock eine andere Generation, einen anderen Spirit.“

Dominik Lorenzen, Jasbergs Co-Vorsitzender, sieht der Wahl ganz entspannt entgegen: „Wir sind in der luxuriösen Situation, zwei ausgezeichnete Persönlichkeiten ins Rennen schicken zu können. Es handelt sich deshalb um eine Entscheidung, bei der es kein Besser, schlechter, Richtig oder Falsch geben kann. Wer es von beiden wird, ist für mich deshalb nicht von Belang.“

Sollte es am Ende Baerbock werden, hätte Stefanie von Berg allerdings noch einen Plan B für Habeck: „Ich könnte mir Robert übrigens ganz fabelhaft als Bundespräsidenten vorstellen.“

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