Endlich entschieden! Neuer Radstreifen für den Kiez
Für viele Radfahrer war sie eine der Horror-Straßen Hamburgs und führte sogar die „Flop 10“ des Radverkehrsverbands ADFC an: Die Reeperbahn. Auch die Polizei berichtete dort in der Vergangenheit von besonders vielen Unfällen. Deswegen gibt es seit einem Jahr in Richtung City einen richtigen Radweg – was hat sich seitdem verändert? Die Behörde will jetzt auf der anderen Seite ebenfalls eine große Radspur einrichten – aber auch für Fußgänger wird sich auf Hamburgs sündigster Meile einiges ändern.
Für viele Radfahrer war sie eine der Horror-Straßen Hamburgs und führte sogar die „Flop 10“ des Radverkehrsverbands ADFC an: Die Reeperbahn. Auch die Polizei berichtete dort in der Vergangenheit von besonders vielen Unfällen. Deswegen gibt es seit einem Jahr in Richtung City einen richtigen Radweg – was hat sich seitdem verändert? Die Behörde will jetzt auf der anderen Seite ebenfalls eine große Radspur einrichten – aber auch für Fußgänger wird sich auf Hamburgs sündigster Meile einiges ändern.
Derzeit fahren die Autos auf der Reeperbahn in Richtung Altona noch auf zwei Fahrspuren – das wird schon bald der Vergangenheit angehören. Ab dem 16. Oktober beginnt der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), die rechte Fahrspur in einen Radweg umzuwandeln. Dieser wird dann als Verkehrsversuch ab dem 27. Oktober auf einer Länge von etwa 800 Metern zwischen der Reeperbahn Nummer 5 und Pepermölenbek verlaufen.
Reeperbahn: Ab Ende Oktober gibt’s einen neuen Radweg
Dort, wo es keine Parkplätze gibt, wird der neue Radweg zwischen 3,16 und 3,97 Meter breit sein und in den Bereichen mit Parkplätzen zwischen 2,48 und 2,51 Meter. Alle Parkplätze und Abbiegemöglichkeiten bleiben erhalten.
Anders als stadteinwärts wird der neue Radweg nicht für HVV-Busse freigegeben, da es dort laut Verkehrsbehörde insgesamt weniger Verkehr gibt. Im Schnitt fahren täglich 949 Fahrradfahrer in Richtung Altona, stadteinwärts sind es 1630.

Erste Auswertungen für den Radweg in Richtung City, der Ende November 2022 eingerichtet wurde, zeigen laut Behörde, dass es dort seitdem keine Unfälle mit Verletzten mehr gab. Im Vorjahreszeitraum waren es noch vier. „Auch die Fußgänger haben erheblich profitiert, weil deutlich weniger Radfahrer auf dem Gehweg fahren“, sagt Behördensprecher Dennis Heinert.
Reeperbahn: Für Fußgänger wird sich einiges ändern
Gerade für Fußgänger wird sich auf dem Kiez einiges ändern. „Auf der Reeperbahn sind, insbesondere an den Wochenenden, bis zu 30.000 Menschen unterwegs, die meisten zu Fuß“, sagt Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). „Insbesondere im westlichen Teil dieser hoch frequentierten, beliebten und über Hamburgs Landesgrenzen hinaus bekannten Straße entsprechen die Gehwegbreiten nicht den aktuellen Standards.“
Deswegen sollen die gesamten Gehwege zwischen Davidstraße/Hein-Hoyer-Straße und Holstenstraße saniert, verbreitert und „deutlich aufgewertet“ werden. Das wird allerdings erst passieren, nachdem der neue Radweg in Richtung Altona auf seine Wirksamkeit analysiert wurde. Dafür hat die Behörde ein Jahr eingeplant. „Das ist einerseits dringend erforderlich und eröffnet uns andererseits die Chance, den stark in die Jahre gekommenen westlichen Teil der Reeperbahn neu zu gestalten“, sagt Bezirkschef von Hamburg-Mitte, Ralf Neubauer (SPD). Was das dann konkret bedeutet, ist noch Teil der Planungen.