Emotionaler Prozess: NDR-Putzfrau soll Elektronik für 39.000 Euro geklaut haben
iPhones, iPads, Laptops – insgesamt mehr als 136 elektronische Geräte: Wer die Anklage hört, bekommt den Eindruck, Patricia A. (49) hätte beim NDR alles mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest war. Seit Mittwoch muss sie sich deshalb auch wegen Diebstahls in einem besonders schwerem Fall vor dem Amtsgericht Hamburg verantworten. Noch vor dem Saal fängt sie bitterlich an zu weinen.
iPhones, iPads, Laptops – insgesamt mehr als 136 elektronische Geräte: Wer die Anklage hört, bekommt den Eindruck, Patricia A. (49) hätte beim NDR alles mitgenommen, was nicht niet- und nagelfest war. Seit Mittwoch muss sie sich deshalb auch wegen Diebstahls in einem besonders schwerem Fall vor dem Amtsgericht Hamburg verantworten. Noch vor dem Saal fängt sie bitterlich an zu weinen.
Patricia A. wiegt sich hin und her. Den Mantel behält die kleine Frau an, ihren Schal hat sie um den Kopf geschlungen. Sie weint hemmungslos, die sanften Versuche ihres Verteidigers, sie zu beruhigen: alle vergeblich.
Hamburg: Angeklagte vor Gericht völlig verzweifelt
„Es ist schmerzhaft für sie, ihr tut so leid, was sie getan hat“, erklärt der Verteidiger die Verzweiflung seiner Mandantin. Sie habe ihm gesagt, wie froh und dankbar sie gewesen sei, diesen Job beim NDR bekommen zu haben.
Laut Anklage soll Patricia A. zwischen Frühjahr und Oktober 2021 beim NDR jedoch nicht nur den Schmutz, sondern auch wertvolle Elektronik aus den Büros im Hugh-Greene-Weg (Lokstedt) entfernt haben. Vier Fälle gewerbsmäßigen Diebstahls werden ihr vorgeworfen: Sie soll iPhones, iPads und Laptops im Wert von 39.000 Euro geklaut haben. Immer zwischen fünf und acht Uhr morgens.
Elektronik-Diebstahl beim NDR: Prozess in Hamburg
Am 21. Oktober 2021 wurde sie gegen 8.20 Uhr von einem Wachmann auf dem Firmengelände erwischt – mit fünf Laptops im Rucksack. Sie habe eine weitere Einnahmequelle gewollt, so die Staatsanwaltschaft.
Der Verteidiger versucht den Hintergrund zu erklären: Patricia A. habe gedacht, dass die iPhones weggeschmissen werden sollten. Sie habe die Telefone in einem Karton im Technikraum neben dem Müll stehen sehen, mit einem Schild. Da sie nicht gut Deutsch spricht, habe sie es fotografiert und an einen Bekannten geschickt. Der habe geantwortet, die iPhones sollten weggeschmissen werden – tatsächlich steht auf dem Schild unter anderem „Schrott“.
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Sie habe den Karton mitgenommen, ohne Plan, was sie damit machen wolle, sagt ihr Verteidiger. Die Richterin ist skeptisch. Dazu habe sie Fragen. Doch die Zeit ist vorbei. Am kommenden Dienstag soll der Prozess fortgesetzt werden.