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Elbvertiefung in Gefahr: Zu viel Schlick! Wo Hamburg den Modder jetzt abladen will

Für 800 Millionen Euro wird der Hamburger Hafen aktuell ausgebaggert, um die benötigte Tiefe für bestimmte Schiffe herzustellen. Doch es gibt ein Problem: Laut Hafen-Verwaltung (HPA) könnte der viele Schlick auch nach den Arbeiten die Durchfahrt für bestimmte Schiffe verhindern – es muss also eine Lösung her, beziehungsweise ein neuer Ort zum Verklappen. Ein möglicher Weg aus dem Dilemma wird dabei laut Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) immer konkreter.

Um den Hafen dauerhaft zu sichern, müsse man zweigleisig fahren, wie der Senator gegenüber dem NDR erklärt. Die aktuelle Stelle, wo ein Großteil des Schlicks verklappt wird, liegt in er Nordsee nahe Helgoland. Die Hafenverwaltung habe sich laut des Senators darauf verlassen, dass der Schlick vor allem dort verklappt werden kann – doch dabei gibt es ein Problem. 

Schlick aus dem Hamburger Hafen: Alte Verladestelle bald am Limit

Die Stelle in schleswig-holsteinischem Gebiet hat bald die mit der dortigen Landesregierung vereinbarte Höchstmenge erreicht. Also muss eine neue Stelle her, und offenbar gibt es schon einen Plan B: Nach eigener Aussage habe der Senator die HPA dazu gedrängt, nach einer Alternative zu suchen.

Hamburger Hafen: Ort für neue Schlick-Deponie ist scheinbar gefunden

Die Alternative ist nun eine Unterwasserdeponie vor der Insel Scharhörn, die auf Hamburger Gebiet in der Elbmündung liegt. Für die Nutzung muss man sich nach Angaben von Westhagemann aber mit den Nachbarländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein einigen – und mit den Umweltverbänden. Diese sprechen bei dem Vorhaben von „politischer Impertinenz“ und fordern einen sofortigen Stopp der Elbvertiefung.

Hamburger Senator: Erste Gespräche mit Regierungen in Kiel und Hannover 

Es gebe jedoch laut des Senators erste Gespräche mit Hannover und Kiel, bei denen aber noch viele Details unklar sind. Unter anderem die Frage, für wie lange die ins Auge gefasste Stelle als Deponie genutzt werden kann.

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Laut Westhagemann gibt es eine neue Stelle für eine Deponie – doch vorher muss man sich mit zwei Nachbarländern einigen.

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Fakt ist: Das Schlick-Problem wird sich in den nächsten Jahren wahrscheinlich nicht bessern. 

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Die HPA sieht die Gründe dafür unter anderem im Klimawandel. Die Elbe würde demnach deutlich weniger Wasser führen als früher. Auch die Stelle vor Scharhörn wird irgendwann nicht mehr nutzbar sein – und dann geht die Suche nach einem neuen Ort erneut los, es sei denn, es wird eine langfristige Lösung für das Problem gefunden. (maw) 

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