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  • Foto: Bettina Blumenthal

Elbvertiefung gestartet : Jetzt baggert Pedro Alvares Cabral in der Begegnungsbox

In der Begegnungsbox, dem ausgebauten Streckenabschnitt auf der Elbe, wird jetzt wieder gebaggert – die Elbvertiefung wurde nun gestartet. Doch die Auswirkungen der Baggerarbeiten haben Folgen: Schon seit Jahren klagen Elbfischer über den immer weiter sinkenden Stintbestand. Doch jetzt wird es noch schlimmer.

Vergangene Woche lief der Saugbagger Pedro Alvares Cabral ein und soll nun von der Landesgrenze bis Blankenese losbaggern. Mit einer Tragfähigkeit von 26.000 Tonnen soll die Begegnungsbox dabei verbreitert und vertieft werden. Die fünf Kilometer lange Strecke hat eine Breite von 385 Meter.

Der Saugbagger Pedro Alvares Cabral lief vergangene Woche in Hamburg ein.

Der Saugbagger Pedro Alvares Cabral lief vergangene Woche in Hamburg ein und soll nun die Begegnungsbox verbreitern und vertiefen.

Foto:

Bettina Blumenthal

Von Mitte April bis Ende Juni sollen die Arbeiten dann stromaufwärts in den Hafen verlagert werden, um den Fintenbestand zu schonen. Allerdings gibt es einen anderen Fisch, der bei alledem nicht geschont wird: der Stint.

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Drei kleine Sauger baggern außerdem in Hamburg, erst saugen diese den Elbgrund ab, dann werden mit einer Schlickegge die Furchen geglättet, die die Sauger hinterlassen haben. Alles, was die Bagger eingesaugt haben, wird vor der Binneninsel Neßsand dann verklappt – also wieder abgeladen.

Förderkreis „Rettet die Elbe eV“: Stintbestand wird immer weiter zurückgehen

Genau in diesem Vorgang sehen Naturschützer das Problem. Der Förderkreis „Rettet die Elbe eV“ befürchtet einen starken Rückgang des Stintbestandes. Die Stinte werden während des Aufstiegs vom Meer in ihre Laichgebiete vermehrt von den Saugbaggern eingesaugt und getötet. Auch die Verklappungen vor Neßsand können die Fische unter den Schlickmassen töten und im Hafen ist es für die Stinte schwierig, einen Weg durch die von den Schlickeggen aufgewirbelten Gewässer zu finden.

Video: Immer weniger Stinte in der Elbe

Der Förderkreis prognostiziert, dass es nur wenige erwachsene Stinte schaffen werden, sich in ruhigere Bereiche zu retten. Die frisch geschlüpfte Brut wird sich jedoch in den Hafen treiben lassen – wo die Bagger auf sie warten. Im Mai und Juni solle dann ein Sauerstoffloch entstehen, das weitere Jungstinte ersticken werde. Überlebende Stinte müssen dann in Flachwasserzonen unter Hamburg Zuflucht finden – und im nächsten Jahr sollen laut „Rettet die Elbe eV“ dann noch weniger der Fische elbaufwärts ziehen.

Der Kreis fordert nun unter anderem einen Bagger-Stopp und versucht, die Stinte durch ihre Forderungen zu retten. (se)

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