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Satellitenbild der Vogelinseln Niegehörn und Scharhörn (oben). Unten rechts: Hamburgs Vorposten Neuwerk
  • Auf der Vogelinsel Scharhörn will Hamburg den giftigen Elbschlick abladen.
  • Foto: hfr/Enthält geänderte Copernicus-Daten 2020, die mit Sentinel Hub verarbeitet wurden

Elbschlick und (k)ein Ende: Leonhard hofft auf rasche Lösung

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) hält sich alle Möglichkeiten offen: Ob eine Verklappung an Scharhörn, in Wilhelmshaven oder auch „weit draußen in der Nordsee“. Sie setzt auf die Zusammenarbeit von Hamburg, dem Bund, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard hofft auf eine gemeinsame und möglichst rasche Lösung des Schlickproblems in der Elbe. Anfang Februar stehe ein Treffen mit dem Bund an. Dann werde wahrscheinlich schon zum Frühsommer klar sein, wie der Bund seine Schlickbaggerungen und Verklappungen plane, sagte die SPD-Politikerin am Dienstagabend auf einer Veranstaltung des Clubs der Hamburger Wirtschaftsjournalisten.

Da Schleswig-Holstein parallel dazu den Antrag auf Verklappung des Elbschlicks am Seezeichen E3 nahe Helgoland bearbeite, sollte man dann im Spätsommer einen Überblick haben, „in welche dieser Möglichkeiten es sinnvoll ist, viel Kraft zu investieren“, sagte Leonhard.

Leonhard: Ohne gemeinsame Lösung wird Hamburg Scharhörn „nutzen müssen“

Wie schon Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ließ Leonhard die von Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) und den Nachbarländern Niedersachsen und Schleswig-Holstein abgelehnte Verklappung von Elbschlick an der Vogelschutzinsel Scharhörn weiter im Spiel. „Das ist eine Lösung, die ist in Hamburg erarbeitet worden, und die ist auch genehmigungsfähig“, sagte die Senatorin. Gleichzeitig warb sie aber für eine gemeinsame Lösung von Hamburg, dem Bund, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, „weil sonst wird Hamburg Scharhörn nützen müssen“. Die Erreichbarkeit des Hamburger Hafens und die Fahrsicherheit müssten gewährleistet sein, betonte Leonhard.

Derzeit gebe es mehrere Optionen, etwa das Verklappen in der ausschließlichen Wirtschaftszone weit draußen in der Nordsee. Das Problem dieser Lösung: „Die wird (…) mit Sicherheit kaum schon im Herbst zur Verfügung stehen.“ Im Gespräch ist auch die Tiefwasserreede vor Wilhelmshaven. Die sei durchaus realistisch, sei aber noch gar nicht geprüft worden, sagte Leonhard. Die aus ihrer Sicht realistischste Lösung wäre die Mitnutzung der Verklappungsstellen des Bundes für jene Restmengen, die nicht zum Seezeichen E3 gebracht werden können.

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Im Streit zwischen Bürgermeister Tschentscher und Umweltsenator Kerstan um das Aufstellen von Windrädern in Naturschutzgebieten versuchte Leonhard die Wogen zu glätten. „Natürlich würde niemand in Moorwerder bei Wilhelmsburg mitten ins Feuchtgebiet ins Vogelschutzgebiet ein Windrad stellen.“

Es gehe vielmehr um Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete, die etwa an Autobahnen oder Gewerbeflächen heranreichen. Da müsse man sich fragen, ob es nicht sinnvoll wäre, einen Streifen in der Nähe der ohnehin gewerblich oder industriell genutzten Flächen für das eine oder andere Windrad zu nutzen. (mp/dpa)

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