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  • Foto: dpa (Symbolbild)

Einsatz statt Kurzarbeit: Sozialeinrichtung aus Hamburg startet Hilfe-Aufruf

Auch für Menschen mit Behinderungen hat sich der Alltag drastisch verändert: Die Tagesangebote geschlossen, Besuche von Familie und Freunden verboten. Das bedeutet auch, dass die Betreuung in den Wohneinrichtungen deutlich intensiver geworden ist. Dafür fehlen allerdings Arbeitskräfte. Die Sozialeinrichtung „Leben mit Behinderung Hamburg“ startet jetzt einen Hilfe-Aufruf.

Noch stärker als die meisten anderen Hamburger sind Menschen mit Behinderungen von der sozialen Isolation betroffen. Denn während andere zumindest teilweise noch arbeiten oder spontan eine Runde durch den Park drehen können, sind sie meist sieben Tage die Woche in ihren Wohngruppen und Hausgemeinschaften und können nicht viel anderes machen.

Für die Mitarbeiter von „Leben mit Behinderung Hamburg“ bedeutet diese Situation einen deutlich erhöhten Arbeitsaufwand. Mit den bereits bestehenden Kräften kaum zu bewältigen. „Wir gehen davon aus, dass diese Situation noch Monate andauern wird. Wir brauchen deshalb weitere Fachkräfte, um in den Wohngruppen eine gute Lebenssituation zu erhalten“, sagt der Chef, Stephan Peiffer.

Aufruf an Hamburger in therapeutischen Berufen oder Erzieher

Peiffer hat eine klare Botschaft: Menschen in therapeutischen Berufen oder Erzieher die zurzeit in den Kindergärten nicht benötigt werden, können sich melden. Einsatz statt Kurzarbeit. Die Sozialeinrichtung bietet Ergo- und Physiotherapeuten, Erziehern und verwandten Berufen eine Anstellung auf zunächst drei Monate an.

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„Die neue Situation der Rund-um-die-Uhr-Betreuung ist eine Herausforderung. Mobiles Arbeiten vom Wohnzimmertisch ist unserem Fall keine Lösung. Wir brauchen die Kollegen vor Ort“, sagt die Betriebsratsvorsitzende Christine Rapp.

Der Alltag der Bewohner muss abwechslungsreich gestaltet werden

Die Aufgaben sind klar: Die Bewohner inklusive pflegerischer Tätigkeiten unterstützen, den Alltag gestalten, vor allem mit kreativen Ideen zur Beschäftigung. Es gehört aber auch dazu, den Bewohnern Sicherheit zu geben in dieser ungewohnten Zeit.

„Leben mit Behinderung Hamburg“ gibt noch einen wichtigen Hinweis: Wer während einer Kurzarbeit eine Beschäftigung in einem systemrelevanten Bereich aufnimmt, muss sich das dabei verdiente Entgelt nicht auf das Kurzarbeitergeld anrechnen lassen. Außer das Gesamteinkommen übersteigt am Ende das normale Bruttoeinkommen. (sr)

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