Bordell im Angebot: Immobilie an Hamburgs sündigster Straße zu verkaufen
So gut wie jeder Hamburger kennt sie: die berühmt-berüchtigte Herbertstraße auf St. Pauli, an der Frauen ihre erotischen Dienste aus Schaufenstern heraus anbieten, weiblichen Gästen der Zugang aber verwehrt wird. Nun werden dort zwei Gebäude zum Kauf angeboten. Titel der Annonce: „Einmalige Gelegenheit.“ Das müssten Sie hinblättern, um Eigentümer im Rotlicht-Milieu zu werden.
So gut wie jeder Hamburger kennt sie: die berühmt-berüchtigte Herbertstraße auf St. Pauli, an der Frauen ihre erotischen Dienste aus Schaufenstern heraus anbieten, weiblichen Gästen der Zugang aber verwehrt wird. Nun werden dort zwei Gebäude zum Kauf angeboten. Titel der Annonce: „Einmalige Gelegenheit.“ Das müssten Sie hinblättern, um Eigentümer im Rotlicht-Milieu zu werden.
Angeboten wird die Doppel-Immobilie offiziell von einer Lüneburger Immobilienfirma, beworben wird sie auf der bekannten Internetseite „Immobilienscout24“. Dort heißt es, dass die zwei Renditeobjekte eine „attraktive Investitionsmöglichkeit“ bieten würde.
Zwischen Gastronomie und Prostitution
Das eine Gebäude befindet sich an der Gerhardstraße, unmittelbar an der Herbertstraße gelegen, das andere direkt an der sündigen Erotik-Meile. Beide Häuser umfassen eine Fläche von rund 622 Quadratmetern, es gibt 34 Zimmer, an der Gerhardstraße drei Etagen, an der Herberstraße vier. Es besteht laut Annonce die Möglichkeit, das Objekt an der Gerhardstraße ebenfalls um ein viertes Stockwerk aufzustocken; entsprechende Pläne seien bereits 2017 erstellt worden, heißt es.

Während das Haus an der Gerhardstraße eine „hoch frequentierte und lukrative Gastronomiefläche“ biete, geht es bei dem an der Herbertstraße vor allem um eines: Prostitution. Es liegt in der sogenannten Frauenverbotszone, vor allem an den Wochenenden wickeln Freier hier mit den Schaufenster-Damen sexuelle Arrangements ab. Und das schon seit mehr als 100 Jahren.

Um die Frauen muss sich der neue Eigentümer allerdings nicht kümmern. Das Sex-Geschäft wird von den Huren als Einzelunternehmerinnen selbst geführt, dazu gibt es diverse Wirtschafterinnen, die sich um die Räumlichkeiten sorgen. Laut Internet-Annonce bestehe mit den Mietern zudem ein „langjähriges Mietverhältnis“. Es gebe außerdem bereits im Jahre 2026 die Option auf eine Verlängerung um weitere fünf Jahre. Ähnliches gilt auch für die Gerhardstraße.
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Und wie viel kostet der indirekte Einstieg ins Rotlicht-Milieu? Angeboten wird die Doppel-Immobilie für knapp drei Millionen Euro. Mit Nebenkosten wird der neue Eigentümer rund 3,4 Millionen Euro investieren müssen. Dafür hat er die Aussicht auf rund 8450 Euro monatliche Mieteinnahmen beziehungsweise mehr als 100.000 Euro aufs Jahr gesehen – und das mit „zusätzlichem Mietsteiergungspotenzial“, wie es in der Annonce heißt.

Dieser verlockenden und durchaus auch vielversprechenden Aussicht steht allerdings die allgemeine Entwicklung der Herbertstraße entgegen: Seit der Corona-Pandemie läuft das Sex-Geschäft nicht mehr, momentan stehen nach MOPO-Informationen rund 50 Prozent der möglichen Schaufenster-Plätze an der Herbertstraße leer. Auch der neue Schwung, den das Ende der Pandemie-Maßnahmen ausgelöst hatte, konnte das Geschäft nicht wieder beleben.