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Einbrüche in Hamburg: Die Tricks der Täter, wann sie zuschlagen, wo sie sich verstecken

Vor Jahren wurde bei der Polizei Hamburg die Soko „Castle“ ins Leben gerufen, um der damals andauernden Einbruchsflut entgegenzuwirken. Mit Erfolg: Die Zahlen sanken, viele Taten wurden aufgeklärt. Die Polizei ist dennoch auf der Hut, hat erst kürzlich wieder vor reisenden Einbrechern gewarnt. Die MOPO hat sich angeschaut, woher die Täter kommen, wie sie strukturiert sind – und wo und wann sie zuschlagen.

Das sind die Täter: Die Herkunft der Verbrecher ist keinem bestimmten Land zuzuordnen. Sie kommen aus Deutschland und ganz Europa. Die Hamburger Polizei warnt momentan vor organisierten, reisenden Einbrecherbanden, vorwiegend aus Südamerika und Südosteuropa. Immer häufiger schlagen auch Frauen zu.

So sind die Einbrecher organisiert

Das ist die Struktur: Es gibt Einzeltäter, die nach Lust und Laune agieren, kein bestimmtes Muster haben und auch kein höheres Ziel verfolgen. Sie stehlen, weil sie die Sachen brauchen. Andere, um sie gleich weiterzuverkaufen.

Banden konzentrieren sich vor allem auf den Weiterkauf. Im Gegensatz zu den Einzeltätern sind sie logischerweise breiter aufgestellt – und weitaus „professioneller“. Sie halten sich nicht lange an einem Ort auf, sondern ziehen durchs ganze Land. Die meisten machen nur kurz Halt in Hamburg, andere wiederum warten solange, bis sie die ganz großen Fische an Land ziehen – und richtig fette Beute machen.

Ende 2018 zerschlug die Hamburger Polizei einen europaweit agierenden Einbrecherring aus Moldawien. In Hamburg stiegen die Gauner stets über Dächer in Villen ein, erbeuteten auf ihren 22 Streifzügen mehr als 20 Millionen Euro. Der damalige LKA-Chef Frank Martin Heise sprach von einem „Riesenerfolg“.

Hier treffen sich die Einbrecher in Hamburg

Das sind ihre Treffpunkte: Gerade reisende Einbrecher suchen nebulöse Kneipen und Kulturvereine auf. Meist in Harburg, Wilhelmsburg, Wandsbek und Rahlstedt. Sie gelten als Treffpunkte und Rückzugsorte, in denen sich Verbrecher austauschen – und oft auch zur Ruhe kommen.

Hier schlagen sie zu: Blankenese, die Elbvorte, Hummelsbüttel, Lemsahl-Mellingstedt – alles äußerst attraktive Orte mit großen Villen und großen Tresoren. Die Wahrscheinlichkeit, auf hochwertigen Schmuck und Bargeld zu treffen, ist hoch. Auch in den innerstädtischen Nobel-Vierteln wie Harvestehude und Rotherbaum steigen Einbrecher gerne ein.

Aber nicht ausschließlich. Oft werden auch „normale“ Wohngebiete in Eimsbüttel, Altona, Barmbek und südlich der Elbe ausbaldowert. Wie oben bereits erwähnt, schlagen immer häufiger Frauen zu, oftmals sind sie Mitglieder organisierter Banden. Sie erwecken mit ihrem gepflegten Äußeren keine Aufmerksamkeit, antworten  misstrauischen Menschen in Treppenhäusern einfach: „Ups, da hab‘ ich mich wohl verlaufen.“ 

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Zu welcher Tageszeit schlagen Einbrecher zu?

Zu dieser Zeit schlagen sie zu: In der Nacht muss man sich weniger vor einem Einbruch fürchten. Einbrecher steigen bevorzugt tagsüber in Wohnungen und Häuser ein. Eben dann, wenn in der Regel niemand zu Hause ist.

Das sind die Zahlen: 2018 gingen die Fallzahlen um 20 Prozent (1168) gegenüber des Vorjahreswertes auf 4601 zurück. Seit 2015 – zur Gründung der Soko „Castle“ – sind die Zahlen damit rückläufig. Dennoch: Im Januar dieses Jahres sind doppelt so viele Einbrüche gemeldet worden, wie noch im Januar 2019. Die kompletten Zahlen für das vergangene Jahr werden bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik am Freitag präsentiert.

Wie kann man sich vor einem Einbruch schützen?

So schützen Sie sich: Laut Polizei sollte man immer darauf achten, Fenster und Türen zu verschließen, wenn man das Haus verlässt. Dazu sollten diese auch gesondert geschützt werden, zum Beispiel mit einbruchssicheren Nachrüstungen. Außerdem sollten Sie ihre Anwesenheit mit Innen- und Außenbeleuchtung „vortäuschen“. Dämmerungsschalter und Zeitschaltuhren eignen sich dafür.

„Und wenn Sie einen Türspion oder eine Gegensprechanlage haben, benutzen Sie diese!“, so ein Sprecher. Dazu sollte man einen guten Draht zum Nachbarn pflegen und sich niemals in Gefahr begeben. „Immer 110 wählen.“

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