„Ein schwarzes Loch in Eimsbüttel“: Sie wollen die Zoff-Villa retten
Seltsame Bewohner, verängstigte Nachbarn, ungeklärte Zuständigkeiten: Die „Villa Lupi“ in Eimsbüttel sorgt für viel Gesprächsstoff. Zumal der Park daneben als öffentliche Toilette und Drogen-Treffpunkt zu dienen scheint. Eine Schande, finden Arlette Andrae und Til Bernstein vom Verein „Osterstraße e.V.“. Sie sprechen von einem „schwarzen Loch in Eimsbüttel“ und machen auch die Stadt dafür verantwortlich – und wollen die Villa in eine „Perle für alle“ verwandeln.
Seltsame Bewohner, verängstigte Nachbarn, ungeklärte Zuständigkeiten: Die „Villa Lupi“ in Eimsbüttel sorgt weiter für Gesprächsstoff. Zumal der Park daneben als öffentliche Toilette und Drogen-Treffpunkt zu dienen scheint. Eine Schande, finden Arlette Andrae und Til Bernstein vom Verein „Osterstraße e.V.“. Sie sprechen von einem „schwarzen Loch in Eimsbüttel“ und machen auch die Stadt dafür verantwortlich – und wollen die Villa in eine „Perle für alle“ verwandeln.
Auf einem Schild vor der heruntergekommenen „Villa Lupi“ im Heußweg 40 stand einmal „Villa Lupi: Forum für Kunst“. Jetzt sind das Schild und die Glasscheibe darunter zerstört. „Ein Armutszeugnis“, sagt Arlette Andrae. Denn wo die Stadt eigentlich ein Kunstforum vorgesehen hat, macht der Eigentümer seit Jahren, was er will.
Bröckelnder Putz, Schimmel und Gestank in der Villa Lupi
Vor wenigen Tagen berichtete die MOPO über eine Nachbarin, die sich enorm belästigt fühlt durch die merkwürdigen Bewohner der Villa. Sie sollen Müll in ihren Garten werfen, sie durch Lärm belästigen und regelmäßig Polizeieinsätze verursachen. Niemand weiß, wer genau in dem Haus wohnt – angeblich ist es eine unüberschaubare Anzahl osteuropäischer Arbeiter, die versuchen, sich vor den Nachbarn versteckt zu halten.

„Die Zustände in der Villa sind katastrophal“, sagt Arlette Andrae von „Osterstraße e.V.“ Sie und ihr Kollege haben das Gebäude vor etwa drei Jahren besichtigt. „Der Putz bröckelt, es schimmelt und stinkt. Es ist eine Zumutung, dass dort Menschen wohnen müssen.“ Eigentlich war das Gebäude als Kunstzentrum für den Stadtteil vorgesehen. Wohnraum darf höchstens eine untergeordnete Rolle spielen.
Deshalb hat der Verein schon 2019 ein Konzept entwickelt: Der große Anbau der Villa würde für Schulaufführungen, Ausstellungen auch kleinerer Künstler, Kino und Theater genutzt werden. Im zweiten Stock könnten zwei bis drei Wohnungen für Kreative entstehen. „Wir würden auch den angrenzenden Henry-Vahl-Park miteinbeziehen“, sagt Til Bernstein. „Dieser braucht dringend eine Schönheitskur. Momentan ersetzt er die nicht vorhandene öffentliche Toilette.“ Seine Kollegin fügt angesichts der vielen Kiffer in dem Park noch hinzu: „Im Sommer kann man da nicht durchgehen, ohne Kontakt-stoned zu werden.“
Eimsbütteler wollen Villa Lupi zur „kleinen Elphi“ machen
Die Chancen, dass diese Zustände beendet werden und die Villa Lupi zur „Eimsbütteler Elphi“ wird, wie Arlette Andrae es ersehnt, stehen nicht gut. Denn das Gebäude gehört immer noch einem Sylter Erbpachtnehmer, der kein gesteigertes Interesse an einer Verbesserung der Wohnsituation zu haben scheint. Gespräche mit dem Verein „Osterstraße e.V.“ verliefen im Sande, auf die Anrufe der MOPO gab es keine Rückmeldung.
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Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Der Hamburger Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) überlegt, das Grundstück vor Ablauf des Erbpachtvertrages im Jahr 2032 von dem Eigentümer zurückzukaufen. Deshalb wollen Andrae und Bernstein mit der Stadt im Gespräch bleiben. „Wir geben noch nicht auf“, sagt Til Bernstein. „Dafür ist das Gebäude zu perfekt: Baulich ein Schmuckstück, zentral gelegen und mit Park-Anbindung. Dafür lohnt es sich zu kämpfen!“