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  • Im Hamburger „Fame Forest“ bekommt jeder Promi nach seinem Auftritt seinen eigenen Baum.
  • Foto: Christian Charisius/dpa

Ein Baum für jeden Auftritt: Hamburgs prominentester Wald

Ein Baum für jeden Promi: Im Hamburger „Fame Forest“ bekommt jeder Star im Anschluss an seinen Auftritt einen eigenen Baum. Dabei wächst der Wald stetig – auch während der Pandemie.

Wo noch vor wenigen Jahren regelmäßig der Traktor übers Feld fuhr, wächst nun ein kleiner Wald aus Bäumen mit berühmten Paten.

Ob der Musiker Sasha, Star-DJ David Guetta, die Band Silbermond oder Jazz-Sänger Michael Bublé sie alle haben direkt und indirekt dazu beigetragen, dass in Hamburg der sogenannte „Fame Forest“ immer größer wird.

Wald wächst trotz Corona-Pandemie

Denn seit Herbst 2019 pflanzen die Barclaycard-Arena und die Initiative „Das Geld hängt an den Bäumen“ für jede Veranstaltung in der großen Halle dort einen Baum.

Wildbuchen, Stieleichen, Apfelbäume, Holundersträucher oder Wildblumenwiesen: Auf dem 2,5 Hektar großen Brunnenschutz-Gebiet des Wasserversorgers Hamburg Wasser im Stadtteil Schnelsen stehen mittlerweile 1500 Bäume und Sträucher, wie Initiator Jan Schierhorn sagte.

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Dass es trotz der mehr als einjährigen Corona-Zwangspause für die Barclaycard-Arena nach so kurzer Zeit schon so viele sind, liegt daran, dass jedem Star ein Baum gepflanzt wurde, als hätte die Show oder das Konzert stattgefunden. „Naturschutz kennt kein Corona“, sagte Arena-Chef Steve Schwenkglenks dazu.

Kaum noch Platz: Nächster Fame Forest soll folgen

Zudem hat der benachbarte Golfclub 1300 Bäume und Sträucher auf dem ineinander übergehenden Gelände spendiert. „Auf dem Gelände wird der Platz langsam knapp. Aber 100 Künstler-Bäume können wir noch vertragen“, so Schierhorn. Derzeit seien die Arena und er bereits auf der Suche nach einem Grundstück für den nächsten „Fame Forest“.

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Genau genommen wäre das dann der dritte seiner Art, denn Comedian Atze Schröder hatte 2020 mal eben einen zweiten Wald im schleswig-holsteinischen Neversdorf mit einer Spende von 10.000 Bäumen voll gemacht.

„7500 dieser heimischen Laubbäume sind bereits gepflanzt.“ Alle Pflanzaktionen werden in Zusammenarbeit mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein vorbereitet, die auch die Flächen stellt.

Wald dient als ökologisches Gesellschaftsprojekt

Der „Fame Forest“ ist aber nicht nur ein Wald. Auch das Anlegen von Nisthilfen für Insekten, Wildblumenwiesen und Bienenstöcken, die zusammen ökologisch perfekt funktionierende Kreisläufe bilden sollen, wird umgesetzt. „Wir schaffen Biotope – in der Natur und in den Köpfen der Menschen“, sagte Schierhorn dazu.

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Die Barclaycard-Arena will weitgehend CO2-neutral wirtschaften und setzt deshalb neben einer Regenwasseraufbereitungsanlage, Ökostrom und stromsparender Beleuchtung auf die Bäume als lokales und ökologisch sinnvolles Gesellschaftsprojekt. „Umweltschutz mit Diskokugel“, nennt Schierhorn das gern.

Projekt soll zum Nachahmen animieren

Seine Hoffnung ist, dass die Idee mit dem Betreiber der Arena, der Anschutz Entertainment Group, um die Welt geht. „Es ist so ein leicht nachvollziehbarer Umweltgedanke, und die Unternehmen und die Künstler könnten mit wenigen Mitteln und ihrem Fan-Netzwerk viel erreichen. Das ist die Blaupause, die wir von Hamburg aus um die Welt schicken wollen“, sagte der 52-Jährige.

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Der jüngste Coup des Projektes, das mittlerweile eine Fundraising-Plattform geworden ist, ist übrigens eine eigene Schorle. Regelmäßig leihen die Größen der Show- und Musik-Branche der Schorle ihr Gesicht und ihr Netzwerk. Die Gewinne aus dem Verkauf gehen komplett in öko-soziale Projekte.

Atze Schröder unterstürzt das Projekt

Ganz vorn dabei ist wieder Atze Schröder, diesmal gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Till Hoheneder (Podcast „Zärtliche Cousinen“). „Trinken für den guten Zweck“, so der Comedian. Das Duo will zudem für jede verkaufte Kiste einen Baum pflanzen. (dpa/lehe)

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