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  • Bei "Downlaufen" treffen sich Menschen, die Freude am gemeinsamen Bewegen haben.
  • Foto: Julia Haas

Warum dieser Lauftreff im Hamburger Westen einzigartig ist

Der Beitrag Downlaufen: Ein Lauftreff für alle erschien zuerst auf Eimsbütteler Nachrichten.

Jeden Sonntag treffen sich Läufer mit und ohne Behinderung, um durch das Niendorfer Gehege zu joggen. Über einen Lauftreff, der sich für viele wie eine Familie anfühlt.

Jeden Sonntag um halb drei bildet sich am Ende der Sackgasse Deelwisch in Lokstedt eine Menschentraube. Was die Gruppe eint, ist die Laufkleidung. Ansonsten könnte sie unterschiedlicher kaum sein. Menschen zwischen 16 und 60 Jahren, mit und ohne geistige Behinderung, Ausdauerathleten und Sportanfänger treffen sich hier, um gemeinsam zu laufen.

Dahinter steht der Verein „Downlaufen“. Er gehört zu den größten inklusiven Laufgruppen in Deutschland und ist in Hamburg einzigartig. Der Eimsbütteler Mirko Thiessen hat ihn vor zehn Jahren gegründet.

Lauftreff für Menschen mit und ohne Behinderung

Damals lernte der Hobby-Läufer Florian kennen, ebenfalls Läufer. Florian hat das Down-Syndrom. Der Kontakt zu ihm inspirierte Thiessen, Laufgruppen neu zu denken.

In Kooperation mit dem Verein „Kids“, der Familien von Menschen mit Down-Syndrom unterstützt, entstand „Downlaufen“. Zunächst traf sich die Gruppe am Eimsbütteler Weiher. Thiessen trainierte dort zwei bis fünf Athleten mit Down-Syndrom.

Seit sich die Gruppe für alle Läufer – mit und ohne geistige Behinderung – geöffnet hat, wächst die Zahl der Teilnehmer. Inzwischen besteht die Gruppe aus 16 Athleten mit Handicap und 20 ehrenamtlichen Laufpartnern.

„Eine große Familie“

Als am Sonntagmittag nach und nach die Läufer eintrudeln, erinnert alles an ein großes Familientreffen. Die Teilnehmenden umarmen sich, einige machen ein gemeinsames Selfie, andere unterhalten sich. Lachen erfüllt die Umgebung.

„Wir sind eine große Familie“, sagt Milan. Er ist der Laufgruppe 2019 beigetreten und freut sich, dass sie sich seitdem ständig vergrößert.

Milan ist einer der Läufer mit Handicap, aber mittlerweile unterstützt er auch andere Läufer. Sei es mit Motivation oder mit Tipps, wie man sich verbessern kann. Er selbst ist in den letzten Jahren immer schneller geworden.

Kaum Alternativen für Läufer mit Behinderung

Grundsätzlich steht der Lauftreff allen offen. Egal, ob Laufprofi oder -anfänger. Voraussetzung ist lediglich ein Mindestalter von 16 Jahren. Und die Lust, sich in der Gemeinschaft an der frischen Luft zu bewegen.

Zwar starten alle gemeinsam um halb drei, doch während des Laufens teilt sich die Gruppe meist auf. So, dass jeder sein eigenes Tempo und seine eigene Strecke laufen kann. Und so, dass die Sportler mit Handicap immer einen Laufpartner an ihrer Seite haben. Regelmäßig nimmt „Downlaufen“ auch an Volksläufen teil, zuletzt am „Hammer Lauf“.

„Das ist eine tolle Gruppe“, sagt eine Mutter, nachdem sie ihren Sohn zum Treff gebracht hat. Für ihn sei die Gruppe eine der wenigen Möglichkeiten, seinen Lieblingssport in Gemeinschaft auszuüben.

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