„Zweifel an Vermietungspraxis“: Eimsbüttel stoppt Bau von 300 Wohnungen
Die Bezirksversammlung in Eimsbüttel will am Freitag einen Planungsstopp für den Neubau von 300 Wohnungen beschließen. Dabei werden im Bezirk händeringend neue Wohnungen gebraucht. Doch es gibt Probleme mit dem Bauherrn. Denn das ist ausgerechnet der Wohnungskonzern Vonovia.
Vonovia hat in dem großen Quartier mit den Grünflächen bereits 600 Wohnungen und möchte nun in einer Nachverdichtung auf dem Gelände weitere 300 Wohnungen errichten. Das Problem: Allerorten gibt es Sorgen mit dem Konzern, denn er kümmert sich nicht sonderlich um den Erhalt der Wohngebäude. Das Misstrauen ist groß.
Die Bezirksversammlung in Eimsbüttel hat gestern einen Planungsstopp für den Neubau von 300 Wohnungen beschlossen. Dabei werden im Bezirk händeringend neue Wohnungen gebraucht. Doch es gibt Probleme mit dem Bauherrn. Denn das ist ausgerechnet der Wohnungskonzern Vonovia.
Vonovia hat in Eidelstedt im Eisenbahnerviertel am Redingskamp bereits 600 Wohnungen und möchte nun in einer Nachverdichtung auf dem Gelände weitere 300 Wohnungen errichten. Das Problem: Allerorten gibt es Sorgen mit dem Konzern, denn er kümmert sich nicht sonderlich um den Erhalt der Wohngebäude und gilt für die Politik nicht als verlässlicher Partner.
Eisenbahnerviertel: Darf Vonovia nicht bauen?
Das kritisieren auch Anwohner in Eidelstedt. Die Häuser teils heruntergekommen, die Fenster marode, Fahrstühle würden oft über längere Zeiträume nicht funktionieren. Sie hatten ein Bürgerbegehren „Eisenbahnerviertel retten – Vonovia stoppen“ gestartet und auch schon einen Planungsstopp erwirkt.
SPD-Fraktionschef Gabor Gottlieb sagt: „Das Quartier ist nicht einfach, eine Verdichtung mit Vonovia schwer vorstellbar.“ Die Gebäude des Konzerns im Eisenbahnerviertel seien zum Teil sehr heruntergekommen. „Es gibt berechtigte Zweifel an deren Vermietungspraxis.“
Zudem habe es mit Vonovia Gespräche über den Zustand des Wohnungsbestandes gegeben. Die hätten gezeigt, dass eine Partnerschaft nicht möglich sei. Die soziale Infrastruktur komme in Eidelstedt auch nicht mit. „Die Schulen vor Ort sind voll, einen geeigneten Platz für weitere Schulen gibt es nicht.“
Die SPD hat bereits zweimal beantragt, das Bebauungsplan-Verfahren fürs Eisenbahnerviertel einzustellen. Unterstützung kam immer von FDP, Linken und AfD, doch das reichte nicht. Sie wurden von den Regierungsfraktionen aus Grünen und CDU immer überstimmt.
Eidelstedt: Bezirkspolitik gegen Verdichtung
Seit die grün-schwarze Koalition Ende 2021 zerbrochen ist, wird mit wechselnden Mehrheiten regiert. Und diesmal haben die Grünen sich bei der Abstimmung enthalten. Die CDU hat auch für den Planungsstopp votiert. Damit hat es für eine Mehrheit und einen einstimmigen Beschluss gereicht.
Damit sind die Baupläne von Vonovia im Eisenbahnerviertel wohl gescheitert. Nun könnte nur noch der Senat das Verfahren an sich ziehen, davon geht man im Bezirk aber nicht aus. Oder Vonovia stellt Bauanträge ohne einen neuen Bebauungsplan. Was möglich, aber sehr schwierig wäre.