• Im Alter von 93 Jahren verstarb der Schauspieler und Kabarettist Eberhard Möbius in Hamburg.
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Eberhard Möbius ist tot: Er war ein Urgestein der Hamburger Kulturszene

Er war ein Urgestein der Hamburger Kulturszene – der leidenschaftliche Theatermacher und Kabarettist Eberhard Möbius ist gestorben. Mit 93 Jahren verschied der Gründer des ersten deutschen Theaterschiffs am Mittwoch in Hamburg.

Als junger Schauspieler kam Eberhard Möbius 1958 aus Werningerode nach Hamburg, wo er erst als Schiffs- und Kesselreiniger arbeitete, bevor er seinen Weg in die Hamburger Kulturszene fand. Im damaligen jungen Theater, heute Ernst Deutsch Theater, konnte er schließlich unter Friedrich Schütter wieder als Schauspieler arbeiten.

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Möbius` künstlerischer Weg war lang: jahrelang war er künstlerischer Leiter im neu gegründeten Theater für Kinder, 1976 erfand er das Altersvergnügen, bei dem er für viel Kultur sorgte und ist vor allem bekannt für die schwimmende Bühne im Nikolaifleet. Gemeinsam mit seiner Frau Christa gründete er 1975 das erste Theaterschiff Deutschlands, das er 25 Jahre lang betrieb. Es sei bis heute das einzige hochseetüchtige Theaterschiff Europas.

„Möbi“ erlebt Wiedereröffnung des Theaterschiffs nicht mehr mit

Noch im Dezember habe Möbius die anstehende Sanierung des Schiffs durch seinen Besuch beim Benefizkonzert in der Elbphilharmonie unterstützt, erklärte das Theater. Es sei sehr schade, dass „Möbi“ nun nicht die Wiedereröffnung des sanierten Theaterschiffs miterleben werde, erklärte Theaterschiff-Geschäftsführer Heiko Schlesselmann. „So bleibt mir nur der Dank für diesen großartigen Ort und die Chance, sein Lebenswerk weiterzuführen und zu erhalten.“

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Der künstlerische Leiter des Theaterschiffs, Michael Frowin, betonte: „Sein Enthusiasmus, seine künstlerische Leidenschaft und sein unerschütterlicher Optimismus bestärken uns bis heute – und gerade auch in diesen besonders für kleine Theater schwierigen Zeiten – nicht aufzugeben und an den Mut einer Vision zu glauben – so wie Möbi bei der Gründung des Theaterschiffs vor 45 Jahren.“

Senator Brosda trauert um Kultur-Urgestein Eberhard Möbius

Auch der Senator für Kultur und Medien, Christian Brosda, nimmt nun Abschied: „Eberhard Möbius war ein Urgestein in der Kulturszene und untrennbar mit Hamburg verbunden“. Möbius` künstlerischer Weg habe die Stadt sehr geprägt, so der Senator. „Kaum einer konnte mit seinem Tatendrang und seinen immer übersprudelnden Ideen und Plänen mithalten“, erinnert er sich. „Wir werden den Menschen und den Künstler, der wie kaum ein anderer mit Hamburg verbunden war, sehr vermissen.“ (se/dpa)

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