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  • Hamburg: Auf den Drohnen sind Kameras installiert, die ein Livebild direkt auf die Videobrillen übertragen. Sie sind kleiner als VR-Brillen.
  • Foto: Patrick Sun

Drohnen-Rennen in Hamburg: Die Liga der rasenden Plastik-Flieger

Mümmelmannsberg –

An seinen ersten Flug mit einer Racing-Drohne kann sich Alexander Schwitalla noch gut erinnern: „Ein totaler Adrenalinschub war das. Mir zitterten die Beine und das, obwohl die Drohne nur kurz über dem Boden schwebte.“ Der Mümmelmannsberger Sportverein (MSV) Hamburg ist der erste Verein mit einer eigenen Sparte für Drohnen-Rennen in der Stadt, und Schwitalla ist einer der Gründer der Abteilung. 

Das Fliegen sei Freiheit, erzählt der 37-Jährige im MOPO-Gespräch. „Man kommt in Höhen, in die ein Mensch sonst nicht kommt.“ Zwar bleibe der Körper am Boden, aber das Livebild der Brille biete ein spektakuläres Flugerlebnis, als säße er direkt im Cockpit.

„Ich hab hier als kleiner Bub schon Fußball gespielt“, erzählt Schwitalla. Die Anlage würde sich gut eignen, also fragte er Ende vergangenen Jahres beim Verein an. „Als wir die Drohnen vorstellten, waren sie sofort begeistert“, sagt er.

Hamburg: Auf den Drohnen sind Kameras, die ein Livebild direkt auf die Videobrillen übertragen. Sie sind kleiner als VR-Brillen.

Hamburg: Auf den Drohnen sind Kameras installiert, die ein Livebild direkt auf die Videobrillen übertragen. Sie sind kleiner als VR-Brillen.

Foto:

Patrick Sun

Seit dem trainiert die Abteilung mit sechs festen Mitgliedern einmal die Woche auf dem Fußballplatz an der Kandinskyallee. Die filigranen Maschinen werden zwar vom Boden aus gesteuert, durch eine Videobrille mit Liveübertragung fühlt sich der Pilot aber, als ob er direkt im Cockpit sitzt. „First-Person-View-Racing“ (FPV) nennt sich das in der Fachsprache.

Erster Hamburger Sportverein bietet Drohnen-Rennen an

Wo genau sich die neue Sparte einordnen lässt, scheint nicht ganz klar zu sein. Einige meinen, es sei ganz klar ein Motorsport, sogar vergleichbar mit der Formel 1, nur mit einer deutlich geringeren Unfallgefahr. Alexander Schwitalla aus Wandsbek ordnet die Drohnen-Rennen eher allgemein dem Renn- oder Modellsport zu. 

Für die filigranen Drohnen ist eine Geschwindigkeit über 100 Kilometer pro Stunde ein Leichtes.

Für die filigranen Drohnen ist eine Geschwindigkeit über 100 Kilometer pro Stunde ein Leichtes.

Foto:

Patrick Sun

„Man muss schon ein wenig ein Technik- oder Bastel-Nerd sein“, sagt Schwitalla. Die Drohnen des MSV-Teams sind größtenteils selbstgebaut. „Ich habe mir das selbst beigebracht und Hilfe aus der Community bekommen“, sagt er. Die Steuerung läuft über Fernbedienungen. „Die jüngeren haben häufig nur noch kleine, die aussehen wie Playstation-Controller“, sagt er. Schwitalla selbst hat allerdings noch einen „großen Kasten“.

Hamburg: Die Drohnen-Racing-Szene wächst

Groß sei die Szene noch nicht, „aber es gibt mehrere wichtige Veranstaltungen, zum Beispiel die „Drone Champions League“ oder die “Drone Racing League“, sagt Schwitalla. Eigentlich war geplant in diesem Jahr an einigen der deutschen Turniere teilzunehmen. Wegen der Corona-Krise fänden die aber alle nicht statt.

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Die Rennen ähneln einem Hindernislauf, es geht um Fahnen herum und durch Tore hindurch – alles aus der Perspektive der Drohne. „Im Training geht es um die Rennen, ich mache aber auch Freestyle“, sagt Schwitalla. Dabei geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern um Geschick. „Am besten eignen sich Parks, um die Bäume rum“, sagt er. Aber nur, wenn keine anderen Menschen gestört werden.

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