Miet-Erhöhungen drohen – aber einige Hamburger kommen glimpflicher davon
Zu Jahresbeginn flattern bei vielen Hamburgern die Miet-Erhöhungen ins Haus. Denn der Mietenspiegel ist um durchschnittlich 7,3 Prozent gestiegen. Der Mieterverein rechnet damit, dass etwa ein Drittel der Haushalte mehr zahlen muss. Und zwar im Schnitt um 40 bis 50 Euro monatlich. Doch nicht überall steigen die Mieten in gleichem Umfang. Die Wohnungsbaugenossenschaften weisen darauf hin, dass sie unter dem Mietenspiegel liegen und bleiben.
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Zu Jahresbeginn flattern bei vielen Hamburgern die Miet-Erhöhungen ins Haus. Denn der Mietenspiegel ist um durchschnittlich 7,3 Prozent gestiegen. Der Mieterverein rechnet damit, dass etwa ein Drittel der Haushalte mehr zahlen muss. Und zwar im Schnitt um 40 bis 50 Euro monatlich. Doch nicht überall steigen die Mieten in gleichem Umfang. Die Wohnungsbaugenossenschaften weisen darauf hin, dass sie unter dem Mietenspiegel liegen und bleiben.
So erhöht die Schiffszimmerer-Genossenschaft, Hamburgs älteste Wohnungsgenossenschaft, ihre Mieten im Durchschnitt um drei Prozent. Dies bedeute im Durchschnitt eine Erhöhung von 15 Euro pro Wohnung im Monat für ein Genossenschaftsmitglied, heißt es von Matthias Saß. Er ist Vorstand der Schiffszimmerer und stellvertretender Vorsitzender des Vereins Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften.
Saß betont: „Mieterhöhungen der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften orientieren sich in erster Linie nicht am Mietspiegel, sondern an der Entwicklung der realen Bewirtschaftungskosten für Wohnraum. Deshalb liegen bei ihnen sowohl die Durchschnittsmiete als auch die jährlichen Steigerungsraten jeweils unter denen des Hamburger Mietspiegels.“
Wohnungsbaugenossenschaften unter Mietenspiegel
Beim Eisenbahnbauverein Harburg (EBV) werden Mieterhöhungen zwischen drei und fünf Prozent anfallen, so die Auskunft von Alexandra Chrobok aus dem Vorstand. Das schöpfe ebenfalls den Rahmen des Mietenspiegels bei Weitem nicht aus. Der EBV deckele zudem die Erhöhung bei 25 Euro pro Haushalt. Die Wohnungsbaugenossenschaft liegt mit ihren Bestandsmieten vielfach unter dem Mittelwert des Mietenspiegels.
Die Erzielung einer Maximalrendite ist nicht das wirtschaftliche Ziel der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften, sondern gutes, bezahlbares und sicheres Wohnen für ihre Bewohnerinnen und Bewohner. Allerdings sind in den vergangenen Jahren die realen, im Zusammenhang mit dem Wohnen entstandenen Kosten, erheblich gestiegen: Baukosten, Grundstückskosten, Instandhaltungskosten, Personalkosten. Diese Steigerungen müssen über höhere Nutzungsebühren bezahlt werden.
Hamburger Vermieter: Neue Mietverträge für 8,18 Euro
Derzeit liegt bei den Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften die monatliche Neuvermietungsmiete im Durchschnitt bei 8,18 Euro pro Quadratmeter – also deutlich unter dem Hamburger Schnitt von 9,29 Euro pro Quadratmeter. Die monatliche, durchschnittliche Kaltmiete über den gesamten Bestand – inklusive Sozialwohnungen – liegt bei den Genossenschaften derzeit bei 7,04 Euro pro Quadratmeter.
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Zum Verein Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften gehören 30 Hamburger Genossenschaften mit mehr als 133.000 Wohnungen – das sind rund 20 Prozent aller Mietwohnungen in Hamburg. Viele Hamburger wünschen sich, Mitglied in einer Genossenschaft zu werden, doch es gibt auch bei ihnen nicht genügend Wohnungen und somit lange Wartezeiten.
Hamburgs größtes Wohnungsunternehmen, die stadteigene SAGA, erklärte gegenüber dem NDR: „Wir haben Mieterhöhungen auf maximal fünf Prozent begrenzt.“ Vergangenes Jahr habe man in jeder sechsten Wohnung die Miete angepasst – um maximal 30 Euro im Monat. Die SAGA vermietet mehr als 135.000 Wohnungen.