Dreiste Polizisten und liebe Muttis: Freud und Leid eines Kleinanzeigen-Händlers
Gute Sachen günstig kaufen? Toll. Alte Sachen loswerden und dafür auch noch Geld bekommen? Besser geht’s ja nicht. Und dann ist „Second Hand“ auch noch nachhaltig. Hundertfach war ich deswegen bei „Ebay Kleinanzeigen“ unterwegs – und habe dabei vieles über mich und andere erfahren. Ganz überwiegend waren die Leute nett und die Deals problemlos. Außer manchmal. Ein paar subjektive Eindrücke …
1.) Handy verkaufen? Die Hölle. Interessenten sind hier meist Männer. Die schreiben pampig. „Was is letzter Preis?!“, ohne Anrede und Grußformel. Auch inhaltlich eine Zumutung: Ich soll mich selber runterhandeln, weil du zu faul dafür bist? Nö. Aber auch Männer können schwärmerisch werden: Unvergessen der reizende Verkäufer meines HiFi-Verstärkers. Bei der Übergabe gab’s im Hausflur lange emotionale Schwärmereien über den Sound. Und am nächsten Tag die nett-neugierige Nachfrage im Postfach: „Und? Wie gefällt er dir?“
Gute Sachen günstig kaufen? Toll. Alte Sachen loswerden und dafür auch noch Geld bekommen? Besser geht’s ja nicht. Und dann ist „Second Hand“ auch noch nachhaltig. Hundertfach war ich deswegen bei „Ebay Kleinanzeigen“ unterwegs – und habe dabei vieles über mich und andere erfahren. Ganz überwiegend waren die Leute nett und die Deals problemlos. Außer manchmal. Ein paar subjektive Eindrücke …
1.) Handy verkaufen? Die Hölle. Interessenten sind hier meist Männer. Die schreiben pampig. „Was is letzter Preis?!“, ohne Anrede und Grußformel. Auch inhaltlich eine Zumutung: Ich soll mich selber runterhandeln, weil du zu faul dafür bist? Nö. Aber auch Männer können schwärmerisch werden: Unvergessen der reizende Verkäufer meines HiFi-Verstärkers. Bei der Übergabe gab’s im Hausflur lange emotionale Schwärmereien über den Sound. Und am nächsten Tag die nett-neugierige Nachfrage im Postfach: „Und? Wie gefällt er dir?“
Ebay Kleinanzeigen: Skurrile Erlebnisse beim Verkaufen
2.) Mütter – tolle Geschäftspartner. Als Verkäuferinnen von Kinderklamotten legen sie Gummibärchen und nette Grüße dazu und freuen sich spürbar, wenn die „supersüße Bloomers“ in gute Hände kommt. Auch als Käuferinnen sind junge Mütter hochmotiviert. Nachrichten auch mal nachts um 2 Uhr. Meist fröhlich und mit vielen Emojis. Und wenn die Ware angekommen ist, gibt’s nochmal „liebe Grüße“.
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3.) Ausnahmen bestätigen die Regel: Zur „Wichteljacke“ gab’s von der Frau aus dem hohen Norden zunächst wie gewohnt Formulierungen wie „Oh, schön!“, „superlieb von dir“ und Emojis. Nach Versand eskalierte das dann blitzschnell und kippte ins Eisige: „Ärmel sind verdreckt. Ich belehre dich darüber, dass es sich um einen Betrug und eine Straftat handelt. Mein Mann und ich sind beide Polizeibeamte. Einigung bis heute Abend, sonst Strafanzeige. Werde das nicht dulden. Dafür sitze ich auch einfach zu gut an der Quelle.“ Ich war baff und hab’ das Geld direkt zurücküberwiesen. Das muss man sich ja nicht antun: „Immer mit der Ruhe, schick sie einfach zurück.“ Aber: sie wollte die Jacke partout nicht mehr hergeben – es ging ihr um einen Rabatt. Hatte aber keine Lust mehr auf gemeinsame Geschäfte. Eher schon auf Dienstaufsichtsbeschwerde …
Abenteuer Kleinanzeigen: Zwischen lieben Muttis und dreisten Polizisten
4.) Geiz macht doof. Meine Frau wünscht sich Kopfhörer. Ich denke: Nehm ich doch die originalverpackten Airpods aus der Kleinanzeige! Übergabe auf der Tankstelle in der Nachbarschaft: „War ein Geschenk, aber ich hab Samsung lieber“ sagt der nette Verkäufer zur Erklärung. „Probier mal gleich hier aus, dann gibt’s keinen Ärger.“ Mache ich. Geht. Zuhause fällt der Groschen: Die gehen zwar, aber sind minderwertig gefälscht. Im Netz gibt es sogar eine umfangreiche Checkliste, woran man das erkennt. Wie konnte ich als „Ebay-Veteran“ nur so doof sein und darauf reinfallen? Wütende Nachricht an den Verkäufer: Ich will mein Geld zurück.
Kleinanzeigen-Händler gerät an gefälschte Airpods
Der reagiert mucksch und sagt: Gekauft wie besehen. Ich sag: Dann zeig ich dich an. Er bekommt Post von der Polizei. Nach ein paar Tagen ruft er an und bietet zerknirscht die Rückabwicklung in seinem Restaurant an. Um den Tisch flitzen seine Kinder. Er habe das alles nicht gewusst und ein reines Gewissen.
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Wir sprechen uns aus. Über den richtigen Ton und Umgang miteinander. Geben uns die Hand. Die Anzeige fällt flach. Wieder was gelernt.