Ein „Metronom“-Zug steht am Gleis.
  • Ab 30. Juli entfallen weitere Fahrten bei der Bahngesellschaft Metronom.
  • Foto: picture alliance / Ole Spata/dpa | Ole Spata

Dramatische Personalnot: Metronom streicht weitere Züge

Schlechte Nachrichten für Pendler: Seit Monaten kommt es beim Bahnbetreiber Metronom zu Ausfällen. Besserung ist nicht in Sicht – im Gegenteil. Bis Mitte Dezember gilt ein nochmals reduzierter Ersatzfahrplan.

Bei der Bahngesellschaft Metronom müssen Fahrgäste weiter mit Zugausfällen rechnen. Bis 14. Dezember soll ein neuer Ersatzfahrplan gelten, teilte das Unternehmen mit Sitz in Uelzen mit. Es entfallen weiter Fahrten auf den Linien RE3, RB31 (Hamburg–Uelzen) und RE4, RB41 (Hamburg-Bremen). Gegenüber dem bisherigen Ersatzfahrplan, der noch bis 29. Juli gilt, beinhalte der neue Plan noch einmal „etwas weniger Fahrten“, heißt es in der Mitteilung. 

Laut Unternehmen fehlen 25 Lokführer

So sollen auch die Verstärkerfahrten nach Hamburg, die bisher in reduziertem Umfang angeboten wurden, ab 30. Juli komplett entfallen. Auf der Linie RE2 entfällt zwischen Hannover und Göttingen an den Wochenenden alle drei Stunden eine Fahrt. Neu hinzu kommen in der Hauptverkehrszeit morgens und abends Züge zwischen Winsen und Harburg, die nach Angaben eins Sprechers ohne Zwischenhalte durchfahren. 

Ersatzfahrpläne bestehen bei Metronom seit Ende August 2023. Der Grund ist Personalmangel. Nach Angaben des Unternehmens fehlen derzeit 25 Lokführer. Das Unternehmen arbeite mit Hochdruck daran, Lokführer einzustellen und selbst auszubilden, heißt es. Ziel sei es, ab 15. Dezember wieder ohne Einschränkungen zu fahren, so der Sprecher. „Der Anspruch ist, dass wir dann zum Fahrplanwechsel wieder das volle Programm fahren. Daran arbeiten wir.“

Strecken werden neu ausgeschrieben

Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und Metronom hatten sich Anfang März auf eine vorzeitige Auflösung des eigentlich bis 2033 laufenden Vertrages zum 13. Juni 2026 geeinigt. Das Unternehmen selbst hatte darum gebeten, „um zukünftige Verluste aus dem bis Ende 2033 laufenden Verkehrsvertrag zu begrenzen“, so eine Sprecherin damals.

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Mit dem vorzeitigen Ende des Verkehrsvertrages eröffne sich nun die Chance eines „geordneten Neustarts“. Das Land will die Strecken jetzt in zwei Teilnetze aufteilen und neu ausschreiben. Metronom hatte bereits angekündigt, sich erneut zu bewerben. (dpa/mp)

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