„Dramatisch”: Organisiertes Verbrechen auf dem Vormarsch – auch in Hamburg
Drogen, Menschenhandel, Einbruch: Das organisierte Verbrechen nimmt in Europa zu. Europol-Chefin De Bolle warnt: Auch in Deutschland steigt die Gefahr. Die Hintermänner werden im Kampf um Reviere und Macht immer skrupelloser und brutaler – in Hamburg kommt es seit Jahren zu blutigen Auseinandersetzungen.
Das organisierte Verbrechen breitet sich nach Angaben von Europol in Europa immer weiter aus. Die Gewaltbereitschaft der kriminellen Netzwerke sei auch in Deutschland ein zunehmendes Problem, sagte Europol-Chefin Catherine De Bolle dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Die organisierte Kriminalität sei im Vormarsch. Sie nutze jede Schwäche.
Die Produktion von Kokain in Süd- und Mittelamerika boomt, Europol zufolge. Damit werde Europa überschwemmt. Die Lage sei laut der Europol-Chefin dramatisch. In Hamburg zieht der organisierte Drogenhandel zum Beispiel seit einigen Jahren eine Blutspur durch die Stadt. Es gab Verletzte und Tote.
Mehr Befugnisse für die Polizei im Kampf gegen Drogennetzwerke
Die Polizei brauche technische Mittel, Befugnisse und Personal, um eine Chance im Kampf gegen die Netzwerke zu haben, sagte De Bolle. „Wenn wir nicht mehr investieren, werden wir diesen Kampf verlieren.”
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Nach dem heftigen Konflikt zwischen deutschen und niederländischen Drogenbanden um vermutlich 300 Kilogramm Cannabis im Raum Köln warnt der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) vor schweren Straftaten wie Sprengstoffattacken und Entführungen. In den Niederlanden sind Explosionen vor Wohnungen oder Betrieben ein oft angewandtes Druckmittel von Drogenbanden.
Mansour Ismail zieht Blutspur durch Hamburg
In Hamburg sorgt Mansour Ismail immer wieder für blutige Auseinandersetzungen. Er gilt als eine der meistgesuchten Personen in Europa und versteckt sich im Ausland. Von dort aus soll er Aufträge gegeben haben, Gegenspieler und Abtrünnige eliminieren zu lassen. (dpa/ruega)