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  • Die wunderschöne Dove Elbe mit Booten.
  • Foto: Imago

Dove Elbe in Hamburg: Bade-Paradies gerettet – dennoch droht Streit

Bergedorf –

Wassersportler, Naturschützer und eine Bürgerinitiative kämpfen seit Jahren gegen den Plan, die Dove Elbe wieder an den Hauptstrom der Elbe anzuschließen. Jetzt können sie offenbar aufatmen: Die Pläne für die Dove Elbe sind vom Tisch!

So hat eine Studie im Auftrag der angrenzenden Länder zwar ergeben, dass ein Wiederanschluss der Dove Elbe an den Hauptstrom dazu führen würde, dass die Norderelbe etwas entlastet würde, aber nur sehr begrenzt.

Dove Elbe

Freizeitsportler auf der Dove Elbe, im Hintergrund die Reitbrooker Mühle.

Foto:

Imago

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan sagt daher: „Wir haben einge Zweifel an einem Anschluss der Dove Elbe. Die Maßnahme hat in ihrer Wirkung ein überschaubares ökologisches Potenzial und löst gleichzeitig viele Betroffenheiten vor Ort aus.“

SPD Hamburg: Dove Elbe wird nicht wieder angeschlossen

Noch deutlicher positioniert sich die SPD-Fraktion: „Klar ist für uns, dass die Öffnung der Dove-Elbe nicht weiter verfolgt wird, da sie zwar theoretisch machbar wäre, aber praktisch keinen Sinn ergibt.“ Das sei ein wichtiges Signal für den langfristigen Erhalt des bedeutenden Natur-, Sport- und Freizeitraums in Bergedorf.

Im Vorfeld gab es von Bootsverleihen, Umweltschützern und Sportverbänden massive Proteste aus Sorge um die Dove Elbe. Im Sommer sorgte eine Boots-Demo im Hamburger Hafen für Aufsehen. Die Bürgerinitiative „Dove Elbe retten“ hat jetzt 13.157 Unterschriften gegen die Wiederangliederung im Rathaus übergeben. „Wir haben ein gutes Bauchgefühl wegen der Äußerungen aus der Politik“, sagt Andreas Gabriel von der Ini. „Aber sicher fühlen wir uns nicht, wir kämpfen weiter, bis es eine klare Entscheidung gibt.“

Wassersport Dove Elbe

Ex-Parakanu-Weltmeisterin Edina Müller trainiert auf der Regattastrecke am Wassersportzentrum Allermöhe an der Dove-Elbe.

Foto:

imago images

Das Forum Tideelbe, ein großer Runder Tisch aus Ländern, Naturschutz- und Fachverbänden, hat gerade seinen Abschlussbericht zur Elbe vorgelegt. Darin geht es darum, wie dem Fluss insgesamt mehr Raum gegeben werden kann, damit er bei Flut nicht zu einem reißenden Strom wird, der große Mengen Sediment mit sich reißt, die bei Ebbe nicht wieder rausgespült werde, so zum Verschlicken von Elbe und Hafen führt und die Lebensräume von Fischen und anderen Tieren gefährdet.

Forum Tideelbe: Die Elbe hat ein Schlick-Problem

Dabei wurden drei Maßnahmen besonders intensiv betrachtet und mit ersten Studien untersucht: die Wiederanbindung von Dove Elbe, Alter Süderelbe und Haseldorfer Marsch. Die größte Wirksamkeit für die Schlick-Problematik hätte demnach die Maßnahme Alte Süderelbe. Sie soll nun ebenso wie die Haseldorfer Marsch noch näher betrachtet werden.

Alle Boote wurde mit einem gelben Banner der Initiative „Dove-Elbe-retten“ versehen.

Alle Boote wurde mit einem gelben Banner der Initiative „Dove-Elbe-retten“ versehen.

Foto:

Marius Röer

Allerdings haben die Wasser- und Bodenverbände eine Anbindung der Alten Süderelbe bereits rigoros abgelehnt. Sie fürchten „einen Eintrag von belasteten Sedimenten in das hochsensible System der Be- und Entwässerung.“ Ebenso wird von ihnen eine Verschlechterung der Wasserqualität befürchtet.

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Ernüchtert betont das Forum Tideelbe: „Deutlich geworden ist: Die vom Forum empfohlenen Maßnahmen werden die hydrologischen und ökologisch nachteiligen Entwicklungen in der Tideelbe nicht grundlegend ändern können.“ Die Politik müsste weitere Lösungsansätze in den Blick nehmen.

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