Diskriminierung bei Edeka: Anwalt von Hamburger Schülerin erhält Drohbrief
Er kämpft gegen Diskriminierung – und wird dafür jetzt bedroht! Der Anwalt der 16-jährigen Meriam, die wegen ihres Kopftuchs von einem Hamburger Edeka-Markt diskriminiert wurde, hat einen Drohbrief erhalten. Samt einer verdächtigen Substanz.
Das Schreiben habe ein Pulver enthalten und komme vermutlich aus der rechtsextremen Szene, sagte ein Sprecher der Polizei Mannheim. Die ist zuständig, weil der Brief an das Heidelberger Büro der Kanzlei von Yalcin Tekinoglu adressiert war.
Drohbrief gegen Anwalt: Polizei untersucht verdächtige Substanz
Die Substanz werde von Experten des Landeskriminalamtes nun auf ihre Gefährlichkeit untersucht.
„Es ist kein explosives Material, aber auch nichts Harmloses wie Salz, Mehl oder Zucker“, so Tekinoglu zur MOPO. Die Beamten hätten seine Kanzlei sowie einen Teil des Gebäudes, in dem diese sich befindet, geräumt.
Zum genauen Inhalt des Drohbriefes wollte Tekinoglu keine Angaben machen, weil die Polizei ihn aus ermittlungstaktischen Gründen darum gebeten habe. „Die Worte nehmen aber klaren Bezug auf den Edeka-Fall“, sagt er.
Hamburg: Diskriminierung! Edeka-Fall sorgte für Empörung
Der Anwalt hatte die 16-jährige Schülerin vertreten, die zur Probe in einem Supermarkt in Langenhorn gearbeitet hatte. Ein Vorgesetzter habe ihr jedoch gesagt, dass sie das Kopftuch abnehmen müsse, wenn sie dort arbeiten wolle, so die 16-Jährige.
Ein Video, in dem sie den Fall unter Tränen schilderte, hatte im Internet für großes Aufsehen gesorgt. Die Supermarktkette Edeka und der Mitarbeiter entschuldigten sich später bei der Jugendlichen.