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  • Das rund 95 Hektar große Heimfelder Holz im Bezirk Harburg soll Hamburgs 36. Naturschutzgebiet werden.
  • Foto: Florian Quandt

Direkt an der A7: Hamburg bekommt neues Naturschutzgebiet – Wald-Besitzer sauer

Heimfeld –

Die Rauhautfledermaus soll hier vergnügt herumflattern, die behaarte Hainsimse gedeiht am Waldboden und seltene Käferarten fühlen sich hier ebenfalls wohl. Die Rede ist von Hamburgs neuestem Naturschutzgebiet (NSG), dem Heimfelder Holz. Es ist schon das 36. in der Hansestadt und grenzt wenig romantisch direkt an die Autobahn 7. 

Ja, das Rauschen des Verkehrs ist deswegen leider allgegenwärtig. Doch wenn man sich in dem kleinen Gebiet zwischen Ehestorfer Weg, Vahrenwinkelweg und Kuhtrift einmal daran gewöhnt hat, kann man in Ruhe die Blicke schweifen lassen.

Der Tunnel unter der Autobahn bietet einen durchaus reizvollen Kontrast zur Natur.

Der Tunnel unter der Autobahn bietet einen durchaus reizvollen Kontrast zur Natur.

Foto:

Florian Quandt

Seltene Tiere waren jetzt natürlich nicht zu sehen, die hügelige Landschaft mit einem herrlichen Mischwald aber ist sehr reizvoll. Die beiden etwas überdimensionierten Tunnel unter der Autobahn bieten einen durchaus reizvollen Kontrast zur Natur.

Hamburg: Heimfelder Holz soll in zwei Jahren Naturschutzgebiet werden

Zunächst hat die Freie und Hansestadt Hamburg das Gebiet nach dem Naturschutzgesetz „einstweilig sichergestellt“. In etwa zwei Jahren soll dann die offizielle Ausweisung als Naturschutzgebiet erfolgen. 

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Hintergrund sind die Besitzverhältnisse des Gebiets. Das gehört nämlich zum einen Teil Hamburg und zum anderen einem süddeutschen Unternehmer. Der hatte die Forstfläche vor Jahren vom Bund erworben und wollte hier einen Wald-Kletterpark errichten. Doch das Bezirksamt Harburg verweigerte die Genehmigung. Daraufhin kündigte der Mann an, „radikal“ abholzen zu wollen.

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MOPO-Chefreporter Thomas Hirschbiegel im Heimfelder Holz. Ein Unternehmer wollte hier einen Wald-Kletterpark errichten.

Foto:

Florian Quandt

Hamburg verhindert Kahlschlag – Wald-Besitzer auf Zinne

Zunächst war von der Fällung von 600 der 15.000 Bäume auf dem fast 100 Hektar großen Areal die Rede. Um diesen Kahlschlag in der Natur zu verhindern, erfolgte jetzt die „Sicherstellung“ des Geländes. Der wütende Wald-Besitzer sprach im „Abendblatt“ von „kalter Enteignung“.

Nach MOPO-Informationen hat die Stadt dem Forstbesitzer jetzt angeboten, seine Fläche zu kaufen, damit das gesamte künftige Naturschutzgebiet in städtischen Besitz gelangt. Der Kauf soll zu einem aktuellen Marktpreis erfolgen, der deutlich über dem damaligen Kaufpreis des Eigentümers liegt. 

Hamburg: Fast 10 Prozent der Gesamtfläche sind Naturschutzgebiete

Mit der Ausweisung als Naturschutzgebiet nähert sich Hamburg der Marke von zehn Prozent der Gesamtfläche, die Naturschutzgebiete sind. Kein anderes Bundesland erreicht auch nur annähernd diesen Wert.       

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