Dieser Lost Place mitten in Hamburg wird jetzt platt gemacht
Glasscherben, herausragende Metallstangen und Müll: Das Areal der ehemaligen „Golf Lounge“ in Rothenburgsort hat sich von einer schicken Sportanlage zur gefährlichen Ruine entwickelt. Zwischen dem Bezirk Hamburg-Mitte und dem Eigentümer bahnte sich deswegen sogar ein Rechtsstreit an. Jetzt der Durchbruch: Es gibt eine Einigung. Wie es mit dem Lost Place weitergeht und warum der Weg dahin so schwierig war.
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Glasscherben, herausragende Metallstangen und Müll: Das Areal der ehemaligen „Golf Lounge“ in Rothenburgsort hat sich von einer schicken Sportanlage zur gefährlichen Ruine entwickelt. Zwischen dem Bezirk Hamburg-Mitte und dem Eigentümer bahnte sich deswegen sogar ein Rechtsstreit an. Jetzt der Durchbruch: Es gibt eine Einigung. Wie es mit dem Lost Place weitergeht und warum der Weg dahin so schwierig war.
Die Golf Lounge ist im März vergangenen Jahres vom Billwerder Neuen Deich auf eine Fläche nach Moorfleet umgezogen. Innerhalb weniger Monate verfiel der alte Standort. Überall liegen schmutzige Golfbälle, alte Rechnungen und Lieferscheine herum. Besonders gefährlich: offene Regenwasserspeicher, die mehr als einen Meter in die Tiefe gehen.
Golf Lounge rottet vor sich hin
Die Besitzverhältnisse? Undurchsichtig: Eigentümer des Areals ist die Billwerder Neuer Deich GmbH, damals unter Geschäftsführer Sandro Jäger. Jäger wurden Verbindungen zu Consus Real Estate nachgesagt. Eine Tochter der schwer angeschlagenen Adler Group, die seit Jahren Schlagzeilen macht, weil sie das Holsten-Quartier in Altona nicht realisiert.
Die Gesellschaft machte jedoch keine Anstalten, das Gelände zu sichern. Das Bezirksamt Mitte griff durch und zäunte es ein. „Das Gelände ist immer weiter verrottet, es liegen Glasscherben herum und Leitungen ragen aus dem Boden. Wir haben uns daher an die Eigentümer gewandt und im Dezember eine Räumungsverfügung erlassen. Dagegen hat die Gesellschaft jedoch Rechtsmittel eingelegt“, sagt Bezirksamtschef Ralf Neubauer zur MOPO.
Rothenburgsort: Golf Lounge wird plattgemacht
Dann die Wende: Geschäftsführer Sandro Jäger wird im Juli von den Geldgebern abgesetzt und durch einen neuen Notgeschäftsführer ersetzt, den Bremer Steuerberater Sven Lundehn. „Meine Aufgabe ist es, die Verkehrssicherheit des Geländes herzustellen und in Gespräche mit der Stadt über die weitere Entwicklung des Geländes zu gehen“, sagt er der MOPO. Das Ziel sei, einen Investor für das Areal zu finden, der sowohl die Anforderungen der Stadt erfüllt als auch einen Mehrwert für die Gläubiger schafft.
Der erste Schritt ist gemacht: „Nach einigen Gesprächen haben wir uns darauf verständigt, dass die Firma ihre Rechtsmittel zurückzieht und die Fläche räumt“, so Neubauer. Heißt: Das Gelände wird aufgeräumt, die restlichen Gebäude abgerissen. Voraussichtlich sollen die Arbeiten in der zweiten Septemberwoche beginnen und noch im selben Monat abgeschlossen werden.
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„Danach werden wir einen neuen Bebauungsplan für das Gelände entwickeln und wollen dort vorrangig Gewerbe ansiedeln“, so Neubauer. Einige Zeit wird das aber noch brauchen: Mindestens zwei Jahre kann so ein Bebauungsplanverfahren dauern.