Urlaub in Hamburg? 50 Tipps für spannende Ferien in der Stadt
Endlich sind sie da – die Sommerferien! Falls Sie aus irgendwelchen Gründen die Stadt trotzdem nicht verlassen können (oder wollen), hat die MOPO 50 Tipps rausgesucht – von Naturidylle über Hamburg-Klassiker bis hin zu echten Geheimtipps. So können Sie auf Entdeckungstour gehen, dem Alltag entkommen und sich zu Hause wie im Urlaub fühlen. Viel Spaß beim Erkunden!
Endlich sind sie da – die Sommerferien! Falls Sie aus irgendwelchen Gründen die Stadt trotzdem nicht verlassen können (oder wollen), hat die MOPO 50 Tipps – von Naturidylle über Hamburg-Klassiker bis hin zu echten Geheimtipps. So können Sie auf Entdeckungstour gehen, dem Alltag entkommen und sich zu Hause wie im Urlaub fühlen. Viel Spaß beim Erkunden!
Hamburgs kleine Burg
Hier fühlt man sich fast wie im Märchen: Die kleine Burg Henneberg am Alsterlauf in Poppenbüttel, auch Alsterschlösschen genannt, ist eine künstliche Ruine, die dem Englischen Garten von Gutsbesitzer Albert Henneberg im 19. Jahrhundert das i-Tüpfelchen geben sollte. Sie ist der Nachbau der Burg Henneberg in Thüringen – aber im Maßstab 1:4. Sogar die Risse im Mauerwerk sind gewollt. Die Burg ist in Privatbesitz, kann aber als Event Location genutzt werden. Es gibt auch ein Kulturprogramm.
Marienhof 8. S-Bahn Poppenbüttel, Bus Schulbergredder

Die Grenze auf der Reeperbahn
Wenn Sie an diesem Pfeiler vorbei gehen, wären Sie früher schon in Dänemark gewesen. Denn hier am Nobistor verlief die Grenze zwischen Hamburg und Altona. Der gusseiserne Grenzpfeiler wurde wohl zwischen 1839 und 1848 aufgestellt, denn auf ihm ist das Monogramm des dänischen Königs Christian VIII. zu sehen, der zu der Zeit regierte. Die Laterne wurde erst einige Jahrzehnte später drauf gesetzt. Und was steht drauf? Der Anfang des alten Trinkspruchs, von dem das Nobistor auch seinen Namen hat: „Nobis bene, nemini male“ („Uns zum Wohle, niemandem zu Schaden“). Der zweite Teil stand wohl auf einem anderen Pfeiler, der verschwunden ist.
Reeperbahn 170. S-Bahn Reeperbahn

Super-Spielplatz im Wilhelmsburger Inselpark
Er ist Hamburgs jüngster Volkspark: Im Wilhelmsburger Inselpark kann man locker den ganzen Tag verbringen – und für die kleinen Hamburger gibt es hier zum Spielen gleich eine große Auswahl: Rutschen, klettern und balancieren, im Sand buddeln oder sich an besonders heißen Tagen mit Wasser nass spritzen – sie müssten sich nur einen der Spielplätze aussuchen.
Am Inselpark. S-Bahn Wilhelmsburg

Störtebeker-Denkmal in der HafenCity
Der Legenden umrankte Pirat Klaus Störtebeker überfiel Ende des 14. Jahrhunderts zahlreiche Handelsschiffe. Dann fasste man ihn und köpfte ihn am 20. Oktober 1401 – auf dem Grasbrook, der heutigen HafenCity. Seit 1982 gibt es in der Nähe eine zwei Tonnen schwere Bronzefigur des gefesselten Freibeuters kurz vor seiner Hinrichtung. So hat die Stadt ihrem damals so verhassten Feind doch ein Denkmal errichtet.
Störtebeker-Ufer nahe Maritimes Museum. U-Bahn Messberg & HafenCity Universität, Bus Osakaallee

Billwerder Bucht
Wer Industriecharme mag, wird eine kleine Radtour an der Billwerder Bucht in Rothenburgsort lieben. Der Elbpark Entenwerder war früher eine Zollstation für Binnenschiffe, die Ende der 1990er in einen Park umgebaut wurde. Von hier kann man die Elbbrücken und die Industriekulissen am südlichen Elbufer und im Osten bestaunen. Wer eine Pause sucht, kann in dem schwimmenden Café „Entenwerder 1“ einkehren. Sie wollen weiter radeln? Über das Sperrwerk gelangt man über die Insel Kaltehofe bis in die Vier- und Marschlande.
Entenwerder 1. S-Bahn Tiefstack, Bus Billhorner Deich

Elbinsel Kaltehofe
Wer schon in der Billwerder Bucht ist, kann auch auf der Elbinsel Kaltehofe vorbeischauen. Früher diente die kleine Insel in Rothenburgsort zur Wasseraufbereitung, heute kümmert sich eine Stiftung um den Erhalt des Industriedenkmals und des Naturparks. Beim Naturerlebnispfad kann man viel über lokale Tiere und Pflanzen lernen. Danach vielleicht ein Käffchen im Café Kaltehofe? Wer mag, kann auch eine Führung buchen.
Kaltehofe Hauptdeich 6-7. Bus Wasserkunst Kaltehofe. Mi bis So & an Feiertagen: 10-18 Uhr

Kunst-Spaziergang mit Audioguide
Palmen, Schiffe und Beton – das verspricht die Kulturbehörde bei dem 90-minütigen Spaziergang zwischen Reeperbahn und Deichtorhallen. Mit einem Audioguide lernt man hier einiges über die Kunst, die hier mitten in der Stadt aufgestellt ist – darunter die Stahl-Palmen des Park Fiction. Aber ist das überhaupt Kunst? Wem diese Tour nicht zusagt, kann noch eine andere auswählen.
Infos: www.hamburg.de/kunstaudioguides

Mountainbike-Parkour im Altonaer Volkspark
Mit 205 Hektar ist er der größte öffentliche Park der Stadt – und auch für Mountainbike-Fans ein Juwel. Diese hatten sich in einem kesselartigen Bereich bei der alten Kiesgrube inoffiziell einen Parkour gebaut. Den ließ die Stadt abreißen, baute dann aber selbst eine richtige Off-Road-Piste mit steilen Rampen und scharfen Kurven. Kinder ab acht Jahren dürfen hier ihre Sprünge üben. Bonustipp: Schauen Sie doch auch gleich bei dem streng geometrischen Hügel „Tutenberg“ vorbei, der nach dem Schöpfer des Parks benannt ist.
Parkour liegt im Park, nahe der Nansenstraße.

Wasserspielplatz am Grasbrookpark in der HafenCity
Hier gibt’s für die Kleinen viel zu erkunden: Eine Schatzinsel samt Hängebrücke und ein Piratenschiff – samt Mast und Ausguck – warten auf dem Spielplatz Am Grasbrookpark auf Besucher. Im Sommer gibt es hier sogar reichlich Wasser. Also: Trockene Wechselklamotten für die Kleinsten mitbringen!
Am Grasbrookpark. U-Bahn Überseequartier

Hirschpark
Dieser Park in Nienstedten macht seinem Namen alle Ehre: Seit 150 Jahren leben hier Hirsche und anderes Damwild. Im 17. Jahrhundert wurde der Park, der heute Gartendenkmal ist, als Landgut angelegt und später von dem Kaufmann Johann Caesar Godeffroy gekauft. Sein klassizistisches Landhaus ist heute eine Ballettschule. Im etwas abgerückten „Witthüs“ mit Reetdach gibt es eine Teestube. Nicht verpassen: die prachtvolle Lindenallee mit jahrhundertealten Bäumen.
Zwischen Elbchaussee, Mühlenberg, Am Hirschpark und Blankeneser Kirchweg; S-Bahn Blankenese & Hochkamp, Bus Gätgenstraße

Hamburgs ältestes Naturschutzgebiet
Für Dschungel-Feeling muss man gar nicht weit weg: Das Heuckenlock in Wilhelmsburg – benannt nach der Fischerfamilie Heucke – ist Hamburgs ältestes Naturschutzgebiet und sehr artenreich. Hier gibt es einen der letzten Tidenauwälder Europas und lauter Priele. Besucher können es durch einen zwei Kilometer langen Wanderweg erkunden – aber bitte die Regeln beachten! Achtung: Die Elbe überflutet das Gebiet regelmäßig. Vor dem Besuch über den Wasserstand informieren.
Bus Heuckenlock

Leuchtfeuer Bunthaus
Dieses Feuer ist schon seit 46 Jahren erloschen: Der sechseckige Mini-Leuchtturm aus 1913 ist einer der schönsten Aussichtspunkte über die Elbe – hier teilt sie sich für rund 15 Kilometer in Norder- und Süderelbe. Nur fast sieben Meter ist er hoch – und damit einer der kleinsten Leuchttürme der Welt. Er steht am südlichsten Punkt des Naturschutzgebietes Heuckenlock in Wilhelmsburg.
Parkplatz Moorwerder Hauptdeich 33. Bus Freiluftschule Moorwerder

Schaukeln in Borgfelde
Der Wind fährt durchs Haar, die Beine schwingen in der Luft – wer auch als Erwachsener mal wieder schaukeln will, kann das bei den hohen Schaukeln im Lohsepark in der HafenCity zum Beispiel oder auf den Autoreifen-Schaukeln im Entenwerder Elbpark. Eine besondere Vielfalt gibt es bei der Geestschaukel am Grünzug in Borgfelde – hier kommen auch Kinder nicht zu kurz.
Oberhalb der Borgfelder Straße; U-Bahn Burgstraße

Eichenpfahl Jungfernstieg
Zugegeben, in der verwinkelten Station Jungfernstieg ist es nicht immer leicht, das richtige Gleis zu finden. Sollten Sie aber – gewollt oder ungewollt – am Gleis der U1 landen, dann achten Sie auf den dunklen Pfahl. Er ist einer der ältesten archäologischen Funde in Hamburg: Der Eichenpfahl von etwa 1250 wurde wohl in den Boden gerammt, als ein Damm durch die Alster gebaut wurde. In den 1930er Jahren wurde er freigelegt. Kurz darauf schnitzte ein Bildhauer – inspiriert von einem Gedicht von Hermann Claudius – sieben Frauenfiguren hinein.
U- und S-Bahn Jungfernstieg

Vogelparadies „Die Reit”
Hier fühlen sich auch seltene Tiere pudelwohl: Die Reit in Reitbrook in den Marschlanden zwischen der Dove und der Gose Elbe ist ein wahres Paradies für Vögel und andere Tiere. Der Nabu hat hier sogar schon seit 50 Jahren eine Forschungsstation. Für Interessierte gibt es in dem Gebiet mit kleinen Seen und Teichen mit viel Elb-Idylle Rundwanderwege.
Reitbrooker Hinterdeich. Bus Wulffsbrücke

Hygieia-Brunnen im Rathaus-Innenhof
Man kann zwar (kostenpflichtige) Führungen durchs Rathaus machen, doch auch der Innenhof ist schon einen Blick wert: Hier kann man Figuren und Wappen an der Rathausfassade bestaunen – und den Hygieia-Brunnen. Hygieia ist Göttin der Gesundheit und steht hier auf einem Drachen. Es gilt als Symbol für die besiegte Cholera-Epidemie in Hamburg, die 1892 mehr als 8600 Todesopfer forderte.
Rathausmarkt 1. U-Bahn Rathausmarkt

Hamburgs ältester Baum
Diese Eibe hat schon einiges gesehen: Sie gilt als Hamburgs ältester Baum, wobei das genaue Alter unklar ist. Sie wird meist auf 800 oder 850 Jahre geschätzt. Der dicke Stamm mit drei Metern Umfang ist innen hohl und wird mit Metallringen zusammengehalten. Sie liegt auf einem Privatgrundstück, kann aber von der Straße aus bestaunt werden.
Am Neuländer Elbdeich 198

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Hamburger Stadtmusikanten in Altona-Altstadt
Hund, Affe, Kaninchen und Ratte: Die „Hamburger Stadtmusikanten“ sind ein Mahnmal gegen Tierversuche weltweit. Im Oktober 2021 war es plötzlich über Nacht an der Alster aufgetaucht – und wurde prompt zum Publikumsmagnet. Doch nicht alle fanden es gut: Anfang 2022 kippten es Unbekannte um. Später wurde es abgebaut. Jetzt haben die Tiere in Altona ein endgültiges Zuhause gefunden.
Neue Große Bergstraße, Höhe Nr. 6

Ruinen-Landschaft Besenhorster Sandberge
Auf dem Wanderweg durch die Besenhorster Sandberge bei Geesthacht stößt man auf Lost Places: Die Ruinen einer alten Munitionsfabrik liegen hier mitten im Wald. Kaum zu glauben, dass hier zwischenzeitlich 20.000 Menschen arbeiteten und im Zweiten Weltkrieg Sprengstoff hergestellt wurde. Mehr als 340 Gebäude gab es hier. Nach dem Krieg haben Briten die Fabrik im Kiefernwald gesprengt, die Gebäude teilweise abgebaut. Mittlerweile hat sich die Natur das Gebiet zurückerobert – und bietet Besuchern eine bizarre Landschaft zum Erkunden.
Zwischen Altengammer Hauptdeich und der B404.

Idylle im Himmelmoor
Wer Naturidylle sucht, kann sie im Himmelmoor in Quickborn finden. Nur 20 Kilometer vor Hamburg gibt es für Besucher hier einen fast vier Kilometer langen Naturlehrpfad. Doch auch Spuren vom Torfabbau gibt es hier noch. Wer will, kann sogar eine Fahrt mit einer Torfbahn machen (kostenpflichtig). Ansonsten genießt man einfach die Natur – im Sommer gibt es hier zahlreiche Libellen und Schmetterlinge.
Himmelmoorchaussee 61; Parkplatz am Alten Torfwerk oder AKN-Station Quickborn

Bergedorfer Schloss
Es ist das einzige erhaltene Schloss der Stadt. Vermutlich wurde es schon im 13. Jahrhundert zum Schutz an der Bille gebaut und danach stetig erweitert. Doch lassen Sie sich nicht täuschen: Hier haben keine Könige residiert, sondern nur Herzöge. Danach war das Schloss schon seit dem 15. Jh. ein reiner Verwaltungsbau. Heute ist es ein Museum. Die Dauerausstellung zu Bergedorf und die Vierlande wird umgebaut, es gibt aber wechselnde Ausstellungen (kostenpflichtig). Drumherum gibt es einen denkmalgeschützten Schlosspark samt See und Blumenbeeten. Nach einem Spaziergang und einer Stärkung in der Gastro kann man noch in der pittoresken Fußgängerzone Bergedorfs bummeln.
Bergedorfer Schloßstraße 4. S-Bahn Bergedorf

Airbus-Besucherhügel
Wer schon genug Flugzeuge in Fuhlsbüttel beobachtet hat, findet beim Besucherhügel in Finkenwerder Abwechslung: Hier kann man auf das Airbus-Gelände schauen – und mit etwas Glück einen Blick auf das größte Passagierflugzeug der Welt, die A380, oder die Airbus-Beluga erhaschen. Zuschauen ist hier übrigens erwünscht: Der Besucherhügel wurde extra für Schaulustige aufgeschüttet.
Neßdeich, beim Süderelbe Parkplatz

Haseldorfer Marsch
Deich-Romantik oder doch lieber der Blick auf die Weidenlandschaft? In der Haseldorfer Marsch muss man sich nicht entscheiden. Sie ist „das Land der weiten Horizonte“ mit grünen Wiesen und Reetdach-Charme hinterm Deich. Um das Gebiet zu erkunden, bietet sich das Fahrrad an. Vom S-Bahnhof Wedel sind es bis nach Haseldorf 30 Kilometer.

Isemarkt
Er ist eine Institution und gar nicht mehr wegzudenken: Der Isemarkt, bei dem sich auf 600 Metern rund 200 Stände unter den Hochbahngleisen aufreihen – praktisch, denn so gibt es auch bei einem Sommerregen immer ein Dach. Es gibt ihn schon seit 1949. Auf dem Markt, der einer der größten Wochenmärkte in Deutschland ist, wird man immer fündig – egal, ob man nun einen klassischen Einkauf erledigen will, Spezialitäten sucht oder einfach bei einem Kaffee buntes Treiben betrachten möchte.
Isestraße, zwischen den Stationen Hoheluftbrücke und Eppendorfer Baum. Di & Fr 8.30 bis 14 Uhr

Hafenkräne gucken in Moorburg
Betreten dürfen Besucher die Containerterminals am Hafen zwar nicht. Vom Moorburger Deich aus kommt man aber nah an die Kräne in Altenwerder heran. Die Aussichtspunkte, Rad- und Fußwege in der Grünanlage rund um den Deich rufen sogar nahezu nach einer Foto-Tour. Auch die Kattwykbrücken sind von hier zu Fuß zu erreichen.
Foto-Hotspot am Moorburger Elbdeich 997

Boberger See
Das kleine Naturschutzgebiet der Boberger Dünen in Billwerder mit Hamburgs letzter Wanderdüne ist vielseitig – im Sommer lockt viele aber wohl der kleine Badesee mit kleinem Sandstrand am nordöstlichen Ufer an. Vorsicht: Weil es ein Baggersee ist, kann es durch Abbruchkanten plötzlich tief werden. Eine Badeaufsicht gibt es nicht, dafür aber Liegewiese und Toiletten. Wer sich hier die Sonne auf den Pelz scheinen lässt, kann vielleicht Segelflieger sehen, die auf dem nahegelegenen Platz starten und landen.
Parkplatz am Boberger Furtweg 44 oder entlang des Billwerder Billdeichs.

Postkarten-Blick in Cranz
Sich frischen Wind um die Nase wehen lassen und das hübsche Blankeneser Treppenviertel mal von der anderen Seite sehen – das kann man am Sperrwerk Neuenfelde in Cranz. Der Aussichtspunkt hier bietet eine Postkarten-Aussicht und auch für das leibliche Wohl ist mit einem Grill-Imbiss gesorgt. Danach kann man einfach direkt mit der Fähre vom Anleger aus rüberschippern. Oder man geht noch am Deich spazieren und erkundet anschließend das Alte Land.
Neuenfelder Hauptdeich, Höhe Nr. 2. Bus: Sperrwerk Estemündung

Rolf-Liebermann-Studio
Dieses Gebäude hat eine bewegte Geschichte, denn ursprünglich war es ein jüdischer Tempel – mit Baujahr 1931 einer der letzten, der vor der Machtübergreifung der Nationalsozialisten eröffnet wurde. Er bot mehr als 1000 Gläubigen der Liberalen Jüdischen Gemeinde Platz. In der Fassade gibt es ein Fenster mit einer Menora. Die Inneneinrichtung wurde in der Pogromnacht 1938 zerstört. Nach dem Krieg kaufte der NDR den ehemaligen Tempel und nutzt ihn heute umgebaut als Studio und Konzertsaal. Seit 1982 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Vor dem Gebäude erinnert ein Mahnmal an die Geschichte. Wer das Studio von Innen sehen möchte, kann z. B. ein Konzert besuchen.
Oberstraße 120. U-Bahn Klosterstern; Bus Oberstraße & Sophienterrassen

Römischer Garten an der Elbe
Am Elbhang sorgt dieser Garten für Italien-Feeling: Der Römische Garten in Blankenese wurde im späten 19. Jahrhundert auf dem Grundstück eines Bankiers angelegt und wurde prompt zum beliebten Treffpunkt der Hamburger Oberschicht. 1924 entstand das Heckentheater. Gerade wurde dem Garten mit dem Roman „Ein Garten über der Elbe“ literarische Ehre erwiesen.
Kösterbergstraße 40E. Bus Elbhöhenweg

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Billhuder Insel
Die Billhuder-Insel ist ein grüner Fleck zwischen Hamm und Rothenburgsort. Entstanden ist sie beim Bau des Bullenhuser Kanals 1907. Auf rund 300 Hektar erstrecken sich hier die charmanten Kleingärten der „Gartenkolonie Billerhude“, die fast schon wie ein eigenes Dorf wirken.
Erreichbar über den Ausschläger Billdeich, per Kanu und Boot. Bus: Billhuder Insel.

Gorch-Fock-Park in Finkenwerder
Grüne Wiesen und ein fantastischer Blick auf Neumühlen – das ist der Gorch-Fock-Park in Finkenwerder. Eine weitere Besonderheit bietet auch der Blick auf den Turm des Lotsenhauses am Seemannshöft. Hier lohnt es sich, den Picknickkorb einzupacken. Seinen Namen hat der Park übrigens von dem im Jahr 1880 auf Finkenwerder geborenen Heimatdichter Johann Kinau, der auch unter dem Pseudonym Gorch Fock schrieb.
Erreichbar über den Focksweg- Hafenfähre 62 Finkenwerder, Bus Nordmeerstraße

Verlassener Friedhof in Ottensen
Wer sich ein bisschen gruseln möchte, der kann die verlassenen Friedhöfe Hamburgs erkunden. Wie den an der Christianskirche, unweit des Altonaer Rathauses. Seit fast 100 Jahren wurde hier niemand mehr begraben. Die rund 50 Grabstätten sind langsam dabei zu verfallen. Doch anhand der Grabinschriften kann man sich hier noch in so einige Schicksale hineindenken…
Bei der Christianskirche, Klopstockplatz 1. Bus Rathaus Altona

Museumsdorf Volksdorf
Wie lebten die Menschen vor 100 Jahren? Im Museumsdorf Volksdorf laden elf historische Gebäude zur Zeitreise ein. Hier wird das Leben und Arbeiten in den Hamburgischen Walddörfern zwischen dem Ende des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebbar. Da dürfen natürlich auch Pferde, Schafe, Hühner und Katzen nicht fehlen. Außerdem gibt es viele Lern- und Mitmachangebote für große und kleine Besucher.
Im Alten Dorfe 46-48. U-Bahn Volksdorf

Wasserlichtspiele Planten un Blomen
Der absolute Hamburg-Klassiker ist bei Paaren und Familien beliebt: Mit den bunten Wasserlichtkonzerten in Planten un Blomen kann man einen Hamburger Sommertag stilgerecht ausklingen lassen. Musik, buntes Licht und Wasser werden hier jeden Abend eine halbe Stunde lang wie kleine Kunstwerke arrangiert – machen Sie es sich einfach auf den Bänken oder einer Decke gemütlich und schauen Sie der Wasserspielorgel zu, die zu der Musik vom Band live gespielt wird.
Parksee in Planten und Blomen

Wandse-Wanderweg
Die Wandse hat ihren Namen vom Bezirk Wandsbek und schlängelt sich von ihrer Quelle bei Siek (Kreis Stormarn) bis zur Außenalster. Mit dem Fahrrad lässt sich die rund 20 Kilometer lange Strecke besonders bequem erkunden. Als Zwischenstopps bieten sich die umliegenden Parks wie etwa der Botanische Sondergarten Wandsbek oder der Eichtalpark an.
Mögliche Startpunkte: Botanischer Sondergarten Wandsbek (Bushaltstelle Ölmühlenweg (Nord)) oder Eilbekpark (S-Bahn Friedrichsberg)

Hafenpolizeiwache Nr. 2
Das „Schlösschen” an der Kehrwiederspitze ist ein echter TV-Star – bekannt als Kulisse aus der ZDF-Serie „Notruf Hafenkante“. Gebaut wurde die Hafenpolizeiwache 2 mit ihren beiden dicken Türmen schon im Jahr 1910. Heute beherbergt sie das Wasserschutzpolizeirevier 22.
Kehrwiederspitze 1. U-Bahn/Bus Baumwall

Künstlerhaus Sootbörn in Niendorf
Sie interessieren sich für Kunst und Architektur? Dann lohnt ein Blick auf das Künstlerhaus Sootbörn in Niendorf. Ende der 1920er Jahre entstand es als Schulgebäude im Bauhaus-Stil. Doch dann der Fauxpas: In den 50er Jahren wurden die oberen zwei Etagen wegen des Flughafens abgerissen! Später nahm sich eine Künstlergruppe der Ruine an. Seit Anfang der 1990er gibt es hier mehrere Ateliers und zeitweise Ausstellungen, das Programm kann online eingesehen werden. Das Haus macht auch beim „Hamburger Architektursommer“ mit (kostenpflichtig).
Sootbörn 22; U-Bahn Niendorfer-Markt, Bus Vogt-Cordes-Damm

Die Schiffwracks von Blankenese
Die Schiffswracks „Uwe“ und „Polstjernan” ragen bei Ebbe aus der Elbe am Falkensteiner Ufer. Die „Uwe“ kenterte 1975 bei dichtem Nebel, als sie durch die Kollision zweier anderer Schiffe in der Mitte geteilt wurde. Zwei Crew-Mitglieder kamen dabei ums Leben, der Kapitän und 16 weitere retteten sich zum Schiffsanleger Wittenbergen. Die „Polstjernan“. geriet 1926 auf dem Weg nach England im heutigen Nord-Ostsee-Kanal in Brand. Ihre Überreste wurden später ans Falkensteiner Ufer geschleppt. Die Wracks dienen heute als Wellenbrecher.
Falkensteiner Ufer. Bus Falkentaler Weg

Löwenkopf St. Petri
Kennen Sie schon einen der ältesten Gebrauchsgegenstände in Hamburg? Das ist der Türzieher von St. Petri am Eingang der Turmseite. Der linke bronzene Löwenkopf wird auf 1342 datiert. Er stammt von dem norddeutschen Künstler Hans Apengeter. Sieben Jahrhunderte ziert der Löwe jetzt schon das Kirchenportal.

Wer schon mal da ist, kann auch den Kirchturm besteigen (kostenpflichtig). Auf 123 Metern hat man durch die Bullaugen einen grandiosen Blick über die Innenstadt. Bis nach oben sind allerdings 544 Stufen zu erklimmen…. Immerhin gibt es auf dem Weg einiges zu entdecken.
Bei der Petrikirche 2. U-Bahn Mönckebergstraße. Aufstieg: Mo – Fr 10 bis 16.30 Uhr, Sa: 10 bis 15.30 Uhr, So zwischen den Gottesdiensten, etwa 11.30 bis 16 Uhr

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Historische Häuser in der Deichstraße
Am Nikolaifleet stehen die letzten historischen „althamburgischen Bürgerhäuser”, die einen Eindruck vermitteln, wie weite Teile der Hamburger Innenstadt noch im 17. Jahrhundert aussahen. Die mehrgeschossigen Fachwerkhäuser waren gleichzeitig Wohnung, Kontor und Lager und wurden vom Fleet aus beliefert. In den 1970er Jahren mussten sie beinahe weichen und wurden nur durch einen Volksentscheid gerettet. 1842 startete hier der verheerende Große Brand.
Deichstraße, U-Bahn Rödingsmarkt

Wildgehege Klövensteen
Es ist eines der größten Naherholungsgebiete Altonas: Rehe, Wildschweine oder Uhus kann man hier besuchen, aber auch Waschbären und Frettchen. Im April gab es hier niedlichen Mufflon-Zuwachs. Viele Spazierwege ziehen sich durch den Wald – man kann sogar bis zum Schnaakenmoor gehen. Für Kinder gibt es auch einen Spielplatz, dazu gibt es Grillplätze und ein Waldpädagogik-Zentrum. Schön, dass nach langem Zoff nun eine Einigung für den Erhalt gefunden wurde.
Zum Beispiel Parkplatz am „Wespenstieg“. Do – So 9 bis 18 Uhr

Piratenjäger an der Kersten-Miles-Brücke
Die Kersten-Miles-Brücke aus dem Ende des 19. Jahrhundert verbindet mit 90 Metern die Stadtteile Neustadt und St. Pauli. Um ihr eigentliches Highlight zu bestaunen, muss man aber hinabsteigen: An ihren Sockeln gibt es vier Statuen von berühmten Hamburger Piratenjägern aus dem Mittelalter: Kersten Miles (Hamburgs Bürgermeister von 1378 bis 1420), Simon von Utrecht, Ditmar Koel und Berend Jacobsen Karpfanger. Utrecht soll der Legende nach geholfen haben, Klaus Störtebeker zu fassen. Und Miles ihm versprochen haben, so viele Männer seiner Mannschaft überleben zu lassen, an denen er nach der Enthauptung noch vorbeimarschieren könne…
Seewartenstraße über der Helgoländer Allee. S- und U-Bahn Landungsbrücken

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Zitronenjette
Direkt am Michel erinnert eine Figur seit 1986 an die Zitronenjette. Ihren linken Zeigefinger zu berühren, soll Glück bringen – eigentlich seltsam, den viel Glück hatte die echte Henriette Johanne Marie Müller in ihrem Leben nun wirklich nicht. Sie wurde 1841 geboren, lebte im armen Gängeviertel und soll selbst als Erwachsene nur 1,32 Meter groß gewesen sein. Ihren Spitznamen bekam sie durch ihre Rufe „Zitroon“, mit denen sie versuchte Kunden für ihre exotische Ware anzulocken. Leider wurde Henriette Alkoholikerin und 1984 in die „Irrenanstalt“ Friedrichsberg eingewiesen, wo sie 1916 starb. Doch die Hamburger bewegte ihr Schicksal. Schon 1900 gab es das erste Theaterstück um sie.
Ludwig-Erhard-Straße, Ecke Krayenkamp. Bus Michaeliskirche

Krameramtsstuben
So sah die Altersversorgung vor Hunderten von Jahren aus: Versteckt in einer kleinen Gasse nahe des Michels liegen die Krameramtsstuben – das letzte erhaltene Beispiel für die typische Hinterhofbebauung im 17. Jahrhundert. Die Fachwerkhäuser entstanden zwischen 1620 und 1700. Die Zunft der Krämer kaufte sie, um hier Krämer-Witwen unterzubringen. 20 von ihnen wohnten hier in kleinen Wohnungen mit einer Gemeinschaftstoilette auf dem Gang. Ganz uneigennützig war das für die Zunft aber nicht: Die Witwen sollten ihre bisherigen Wohnungen über den Läden räumen, damit diese von neuen Krämern genutzt werden konnten. Denn selbst den Laden weiterführen durften sie nicht. Immerhin wohnten sie hier kostenlos und bekamen eine kleine Rente. Heute kann man sich eine Wohnung als Museum anschauen (kostenpflichtig), ansonsten gibt es hier Cafés und kleine Läden.
Krayenkamp 10. Bus Michaeliskirche

Alter Elbtunnel
Schön kühl ist es in den 24 Metern Tiefe des Alten Elbtunnels an heißen Sommertagen – und zu sehen gibt es auch eine Menge. Auf einer Länge von rund 427 Metern verbindet der Tunnel die St. Pauli Landungsbrücken mit der Elbinsel Steinwerder. Durchqueren lässt er sich zu Fuß, mit dem Rad und eingeschränkt auch mit dem Auto. Der Tunnel von 1911 war damals, als erster Flusstunnel Europas, eine technische Innovation und steht heute unter Denkmalschutz. Eine Besonderheit ist auch die aufwendige Architektur des Alten Elbtunnels mit seinen Reliefs, die Fische und andere Wassertiere abbilden.
Bei den St. Pauli-Landungsbrücken. U- und S-Bahn Landungsbrücken

Schleepark und seine Grabmale
Und, haben Sie für das Abitur noch Latein und Altgriechisch gelernt? Falls nicht, liegt das auch an Dr. Ernst Schlee (1834-1905), nach dem dieser kleine Park benannt ist. Er war der Gründer des Realgymnasium Altonas, einer der ältesten deutschen Reformschulen. Dort strich man die toten Sprachen vom Pflichtprogramm und widmete sich den neuen. Heute gibt es hier einen Kinderspielplatz und freilaufende Kaninchen. Vor allem aber kann man die verwitterten Grabmäler bewundern, denn früher lag hier der Friedhof der St. Trinitatis Kirche. Erst 1970 wurde die Anlage umgewidmet – und die Grabsteine alteingesessener Altonaer Familien einfach integriert. Vielleicht finden Sie ja auch den von Ernst Schlee?
Zwischen Königstraße, Struenseestraße und Behnstraße; S-Bahn Königstraße

Kirche Altenwerder
Hier können Sie richtige Ruhe genießen – mitten im Gewerbegebiet! Zu der Kirche St. Gertrud gehörte früher mal ein Dorf. In den 1950er Jahren lebten hier sogar noch mehr als 2500 Menschen, die auf eine lange Tradition im Fischfang und Landwirtschaft zurückblicken konnten. Doch seit den 60er Jahren musste das Dorf der Hafenerweiterung weichen, die Häuser wurden abgerissen – heute steht an seinem Ort das Containerterminal Altenwerder und ein Logistikzentrum. Immerhin: die Kirche mit ihrem 62 Meter hohen Turm und dem alten Friedhof ist geblieben. Der heutige Bau stammt aus 1831, seine Vorgänger sollen aber bis ins 15. Jahrhundert zurückgehen. Hier finden heute immer noch Gottesdienste und Trauungen statt.
Am Altenwerder Kirchtal 1.

Treppenviertel
So hübsch es auch am Elbhang gelegen ist – dieses Viertel ist nichts für müde Beine: fast 5000 Stufen soll es in den verwinkelten Gassen und Treppen geben. Heute ist Blankenese eins der teuersten Viertel Hamburgs, doch sein Anfang als Fischerdorf war eher bescheiden. Ein richtiger Bauboom kam durch die Anbindung an eine Eisenbahn im 19. Jahrhundert – nun zogen Hamburgs Reeder und Kapitäne her und bauten sich hier ihre Villen. Kurios: Blankenese gehörte in seiner wechselvollen Geschichte zu Dänemark, Österreich und Preußen. Beim Schlendern und Klettern kann man hier immer wieder einen tollen Blick auf die Elbe genießen. Einkehren kann man im Kaffeegarten Schuldt.
Kaffeegarten Schuldt: Süllbergsterrasse 30. S-Bahn Blankenese. Do-So 13 bis 19 Uhr

Trude
Kaum zu glauben, aber mit diesem riesigen Bohrkopf, der heute auf dem Platz beim Museum der Arbeit in Barmbek steht, wurde einst die neue Elbtunnelröhre geschaffen: Von 1997 bis 2000 grub sich die Tunnelbohrmaschine T.R.U.D.E unter der Elbe durch – und schaffte mühselige sechs Meter am Tag. Insgesamt bewegte sie 400.000 Kubikmeter Boden. Wer genau hinschaut, kann die Verschleißspuren erkennen. Hinter dem Rad mit einem Durchmesser von mehr als 14 Metern schloss sich die 60 Meter lange Maschine an. Und wofür steht der Name? Ganz passend: Für „Tief runter unter die Elbe“! Ein Besuch lässt sich gut mit dem Museum oder einem Kaffee vor Ort verbinden.
Museum der Arbeit: Wiesendamm 3. S-Bahn Barmbek

Elefantenskulpturen vom Brahms-Kontor
Mit seinen 1,7 Tonnen ist der bronzene Anton vor dem Brahms-Kontor ein echtes Schwergewicht. Seit 1931 steht er schon hier am Seiteneingang – geschaffen von dem Bildhauer Ludwig Kunstmann. Warum er sich ausgerechnet für einen Elefanten entschied ist unklar. Vielleicht weil gegenüber ein Tiergarten lag und dort ein Elefant namens Anton zahlreiche Besucher anzogen haben soll?
Pilatuspool 2. Bus Johannes-Brahms-Platz

Mitarbeit: Ann-Christin Busch