Michael Beckereit, Katharina Fegebank und Kirsten Fust (v.l.) vor einem der Aggregate der Abwasserwärmpumpe.

Michael Beckereit, Katharina Fegebank und Kirsten Fust (v.l.) vor einem der Aggregate der Abwasserwärmpumpe. Foto: HAMBURG WASSER Hamburger Energiewerke

Diese XXL-Pumpe soll Hamburgs Wärmeversorgung revolutionieren

kommentar icon
arrow down

Aus Abwasser Wärme gewinnen: Das soll künftig am Klärwerk Dradenau möglich sein – mit der größten Abwasserwärmepumpe Deutschlands! Hamburg Wasser und die Hamburger Energiewerke stellten nun vor, was die neue XXL-Pumpe so draufhat.

Hamburg Wasser und die Hamburger Energiewerke errichten am Klärwerk auf der Dradenau derzeit die größte Abwasserwärmepumpe Deutschlands, wie die städtischen Unternehmen am Montag mitteilten. Schon ab kommendem Jahr soll die Pumpe etwa 39.000 Haushalte mit Fernwärme zum Heizen und Duschen versorgen – und dabei bis zu 90.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid einsparen.

Fegebank: „Ein Meilenstein für Hamburgs Energiewende“

Die Pumpe sei ein Meilenstein für Hamburgs Energiewende, betont Umweltsenatorin Katharina Fegebank. „Das Projekt zeigt, wie wir mit Innovation zu klimafreundlichen Lösungen kommen können und wie gewinnbringend die öffentlichen Unternehmen unserer Stadt zusammenarbeiten.“ Bis 2040 sollen Hamburgs städtische Unternehmen klimaneutral werden, bis 2045 die gesamte Stadt.

So funktioniert die Großwärmepumpe

Und so funktioniert die neue Großwärmepumpe: Die Pumpe befindet sich direkt am Ablauf des Klärwerks. Dort stehe ganzjährig gereinigtes Abwasser mit Temperaturen von mindestens zwölf Grad Celsius in großen Mengen zur Verfügung, erklärt Hamburg Wasser. Die 60 Megawatt Wärmepumpanlage wandelt die Wärme aus dem Abwasser dann in 95 Grad Celsius heißes Wasser um. Das heiße Wasser wird anschließend zur benachbarten Gas- und Dampfturbine (GuD) geleitet, wo es zwischengespeichert werden kann.

Die Wärmepumpanlage besteht aus insgesamt vier Aggregaten, die jeweils 15 Megawatt Wärme erzeugen können. HAMBURG WASSER Hamburger Energiewerke
Maschinenhaus mit vier Wärmepumpenanlagen
Die Wärmepumpanlage besteht aus insgesamt vier Aggregaten, die jeweils 15 Megawatt Wärme erzeugen können.

Die GuD soll Ende dieses Jahres im Energiepark Hafen in Betrieb gehen. Die Hauptaufgabe der Anlage ist es, die klimaneutralen Wärmequellen für die Fernwärme aufzubereiten oder zu speichern. Ist die Temperatur der gewonnenen Wärme aus dem Abwasser also nicht hoch genug, kann die GuD sie notfalls anheben, bevor sie als Fernwärme ins Stadtnetz der Hamburger Energiewerke eingespeist wird.

60 Millionen Euro Investitionskosten

Für die Hamburger Energiewerke sind Großwärmepumpen eine Schlüsseltechnologie für die Wärmewende in Hamburg, so Kirsten Fust, Sprecherin der Geschäftsführung. Die neue gemeinsame Anlage „ist eine verlässliche Energiequelle in einer Millionenmetropole wie Hamburg.“ Auch Michael Beckereit, technischer Geschäftsführer von Hamburg Wasser betont, die Anlage sei ein aktiver Schritt in Richtung nachhaltige Stadt. „Denn: In Abwasser steckt Energie – und wir machen sie nutzbar.“

Das könnte Sie auch interessieren: Neuer Jungfernstieg: Anti-Terror-Bänke und ein Nebelfeld als echter Gamechanger

Rund 60 Millionen Euro hat die Pumpe gekostet. Hamburg Wasser sei für die Planung, den Bau und Betrieb verantwortlich, während sich die Hamburger Energiewerke um die Steuerung kümmern würden.

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test