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Friedrich Mewis (79) entwickelte mit seinem Kollegen eine energiesparende Antriebstechnik für große Schiffe.
  • Friedrich Mewis entwickelte mit seinem Kollegen eine energiesparende Antriebstechnik für große Schiffe.
  • Foto: Kathrin Pohlmann/DBU

Diese Hamburger Ingenieure sind heimliche Umweltschutz-Helden

Der Güterverkehr auf den Weltmeeren steigt und belastet damit die Ozeane. Zwei Ingenieure aus Hamburg haben ein verbessertes Antriebssystem für Schiffe entwickelt, das weniger Treibstoff verbraucht. Dafür werden sie jetzt mit dem Deutschen Umweltpreis geehrt.

Das Hamburger Ingenieur-Duo Friedrich Mewis (79) und Dirk Lehmann (58) hat eine energiesparende Antriebstechnik für große Schiffe entwickelt – und wird dafür in diesem Jahr mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.

Das System, speziell für große, langsame Schiffe, darunter auch Containerschiffe, wurde 2008 eingeführt. Damit seien bisher weltweit umweltschädliche Treibhausgase mit einer Menge von rund 12 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart worden, hieß es von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, die den Preis verleiht.

Technik in 1400 Schiffen weltweit eingebaut – 300 Exemplare bestellt

Die beiden Ingenieure arbeiten seit 2001 in Hamburg zusammen. Der Verbrauch von Schweröl sei dank ihrer Entwicklung des so genannten „Becker Mewis Ducts“ um bis zu zehn Prozent reduziert worden. Dabei wird das so genannte Nachstromfeld des Wassers hinter dem Schiff gebündelt und der Strömungswiderstand reduziert.

Auch die Lärmbelastung sei für Meerestiere wie zum Beispiel Wale dank der Technik geringer. Bislang ist die Technik in 1400 Schiffen auf der Welt eingebaut, 300 Exemplare sind bestellt.

Ingenieur Dirk Lehmann (v.l.), Biologe Christof Schenck und Ingenieur Friedrich Mewis: Sie werden in diesem Jahr mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet. DBU/ZGF
Ingenieur Dirk Lehmann (v.l.), Biologe Christof Schenck und Ingenieur Friedrich Mewis: Sie werden in diesem Jahr mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.
Ingenieur Dirk Lehmann (v.l.), Biologe Christof Schenck und Ingenieur Friedrich Mewis: Sie werden in diesem Jahr mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.

Auch der Biologe Christof Schenck (60), Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, erhält den Umweltpreis – für sein Engagement für große Nationalparks in den tropischen Regenwäldern Amazoniens, des Kongobeckens und Südostasiens. Seit Jahrzehnten setzt er sich dafür ein, riesige Wildnisgebiete vor menschlichem Eingriff zu schützen und zu bewahren.

Schenck hatte eine Basis-Finanzierung der Top-Nationalparks gefordert, die oft mit schwankenden Einnahmen zu kämpfen haben. Dazu entwickelte die Zoologische Gesellschaft Frankfurt das Konzept eines internationalen Naturerbe-Fonds, bei dem die Nationalparks aus den Erlösen eines Kapitalstocks leben können.

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Die drei Preisträger teilen sich das Preisgeld in Höhe von 500 000 Euro. Übergeben wird der Preis am 30. Oktober von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Magdeburg.

Myriam Rapior vom BUND (l.) und Kathrin Muus, frühere Bundesvorsitzende der Landjugend: Sie wurden mit dem Ehrenpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgezeichnet. DBU
Myriam Rapior vom BUND (l.) und Kathrin Muus, frühere Bundesvorsitzende der Landjugend: Sie wurden mit dem Ehrenpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgezeichnet.
Myriam Rapior vom BUND (l.) und Kathrin Muus, frühere Bundesvorsitzende der Landjugend: Sie wurden mit dem Ehrenpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgezeichnet.

Zur 30. Vergabe des Deutschen Umweltpreises wird in diesem Jahr auch ein Ehrenpreis an eine junge Landwirtin und eine junge Umweltschützerin vergeben: Myriam Rapior vom Umweltverband BUND und Kathrin Muus als frühere Bundesvorsitzende der Landjugend hätten sich mit ihrer Arbeit bei der „Zukunftskommission Landwirtschaft“ dafür eingesetzt, Grabenkämpfe zwischen Umweltschutz und Landwirtschaft zu überwinden, sagte der Generalsekretär der Bundesstiftung, Alexander Bonde. Beide bekommen von der Stiftung für ihre Leistung jeweils 10.000 Euro. (dpa/mp)

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