„Unzureichend und gefährlich“: Diese Baustelle bringt Radfahrer zur Verzweiflung
Seit mehreren Wochen müssen Radfahrer einen langen Umweg fahren, wenn sie die Brücke am Berlinertordamm in St. Georg passieren wollen. Die Brücke, auf der eine Veloroute verläuft, ist wegen Bauarbeiten gesperrt. Für die Autofahrer hingegen wurden die Spuren nur reduziert und verschwenkt. An der Maßnahme gibt es heftige Kritik.
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Seit mehreren Wochen müssen Radfahrer einen langen Umweg fahren, wenn sie die Brücke am Berlinertordamm in St. Georg passieren wollen. Die Brücke, auf der eine Veloroute verläuft, ist wegen Bauarbeiten gesperrt. Für die Autofahrer hingegen wurden die Spuren nur reduziert und verschwenkt. An der Maßnahme gibt es heftige Kritik.
Die Berlinertordammbrücke ist derzeit für den Radverkehr gesperrt und nur als Gehweg ausgewiesen. Für den Rad- und Fußverkehr seien die Flächen somit mehr als halbiert worden, heißt es in einer Mitteilung des ökologischen Verkehrsclub Deutschland (VCD). Der Umweg für den rund 140 Meter kurzen Weg über die Brücke sei nun mehr als 800 Meter lang.
Sperrung für den Radverkehr: Verkehrsclub mit Gegenvorschlag
„Die Baustellenführung für den Fuß- und Radverkehr am Berliner Tor war bisher schon unzureichend und gefährlich. Die Sperrung für den Radverkehr – und das auf einer Veloroute! – setzt dem ganzen allerdings die Krone auf”, sagt Vincent Meylan, Mitglied des VCD-Vorstands und der Jungen Ortsgruppe.
Die Umleitung sei zudem erst nachträglich eingerichtet worden. „Niemals wäre eine Hauptverkehrsstraße für den Autoverkehr gesperrt worden, ohne eine Umleitung von Beginn an einzurichten”, so Meylan. Mal wieder hätten Fußgänger:innen, Rollstuhl- und Fahrradfahrer:innen das Nachsehen. Die Gruppe schlägt vor, den Radverkehr auf der Fahrbahn zusammen mit dem Busverkehr zu führen und dafür den Autoverkehr umzuleiten.
Baustelle von Hamburg Wasser: Das sagt der Versorger
Zuständig für die Baustelle ist Hamburg Wasser, der städtische Versorger verlegt vor Ort aktuell die Trink- und Abwasserleitungen neu. Denn in naher Zukunft soll die Berlinertordammbrücke einer Grundinstandsetzung unterzogen werden.
„Wie bei allen Baumaßnahmen von Hamburg Wasser erfolgen auch diese Arbeiten und die damit einhergehende Verkehrsführung nicht ohne Abstimmung und Genehmigung mit weiteren Beteiligten wie dem zuständigen Polizeikommissariat und der Fahrradbeauftragen”, sagt eine Sprecherin auf MOPO-Anfrage.
Umleitung zu spät ausgeschildert
Im Bereich der Brücke gebe es „aufrgrund der Platzenge leider keine Möglichkeit, den Fuß- und Radverkehr gemeinsam an der Baustelle vorbeizuführen.“ Zudem sei es auch nicht möglich, den Radverkehr auf die Straße zu verlegen ohne die Sicherheit der Radfahrenden zu gefährden.
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Bis zum Ende der Baumaßnahme am 23. Dezember 2022 bleibt die Umleitung noch bestehen. Zur Verspätung sagt sie, dass die Absperrfirma die Umleitung „irrtümlich“ einen Tag nach der Baustelleneinrichtung ausgeschildert hatte. „Wir setzen alles daran, dass die Bauarbeiten zügig vorangehen. Sofern es der Baufortschritt erlaubt, wird der gemeinsame Fuß- und Radverkehr früher wiedereingerichtet und temporär an der Baustelle vorbeigeführt“, so die Sprecherin. Wie die Verkehrsführung aussieht, wenn die Brücke instand gesetzt wird, ist noch unklar. Diese Baumaßnahme wird vom Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) übernommen.