Eine Hand auf einem Mischpult
  • Eine Milliarde Euro erwirtschaftet die Musikbranche in Hamburg pro Jahr.
  • Foto: picture alliance/dpa | Franziska Spiecker

Diese Branche will Hamburg noch attraktiver machen

Was braucht eine Stadt, um für Zuzügler attraktiv zu sein? Arbeits- und Kitaplätze, bezahlbares Wohnen – und natürlich Kultur. Bei zweien dieser Punkte will auch die Musikindustrie locken.

Die Hamburger Musikwirtschaft will sich mit Blick auf die im März 2025 anstehenden Bürgerschaftswahlen in der Hansestadt als wichtige Branche für die künftige Stadtentwicklung positionieren. „Wir sind eine ernstzunehmende Option, wenn es darum geht, einen Stadtstaat wirtschaftlich weiter zu entwickeln“, sagte der Vorsitzende des Verbandes Hamburg Music, Alexander Schulz, der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. 

Musikwirtschaft bietet Jobs für mehr als 16.000 Menschen

Das liege zum einen daran, dass die Musikwirtschaft mit all ihren Dienstleistungen in der Hansestadt mehr als 16.000 Arbeitsplätze vorhalte und eine Brutto-Wertschöpfung von gut einer Milliarde Euro generiere. In den kommenden zwei Dekaden sei eine Verdreifachung des Umsatzes durchaus möglich, sagte Schulz weiter, der einen Musikclub auf der Reeperbahn hat und das Reeperbahn-Festival vor fast 20 Jahren gegründet hat. 

Die Branche könne dann durchaus einen verlässlichen, stabilen Beitrag zur Wirtschaftsleistung der Stadt leisten. „Wir sehen uns schon auf dem Weg, eine der Kernbranchen in Hamburg werden zu können.“

Branche lockt dank Livemusik auch Fachkräfte nach Hamburg

Gleichzeitig böte die Branche selbst auch gute Gründe für einen Zuzug aus anderen Bundesländern: „Die Livemusik hat einen Impact. Damit können wir selbst Zuzug auslösen und das hat einen Effekt auch auf viele andere Branchen, die Fachkräfte suchen“, ist sich Schulz sicher. Die Branche sei also längst nicht mehr nur eine „Liebhaberbude“. 

Weil aber die Musikwirtschaft gleichzeitig auch händeringend nach Nachwuchs, Talenten und jungen Fachkräften im Bereich Onlinemarketing, -vertrieb und -infrastruktur sucht, fordert sie zudem nicht nur finanzielle Unterstützung aus der Politik. 

„Talente und Fachkräfte kommen nur, wenn die Standorte attraktiv sind.“ Dazu gehörten auch bezahlbares Wohnen und neue Kreativräume in der Stadt. Außerdem soll Hamburg wieder zum Hotspot für Musik und Künstler werden. Im vor 20 Jahren gegründeten Verband Hamburg Music sind 140 Musikunternehmen zusammengeschlossen – von Veranstaltern, über Musiklabel, Musikverlage, Unternehmen aus dem Künstlerstreaming-Business und viele kleine Firmen. 

Musikwirtschaft will Kreativzentrum auf der Reeperbahn 

Diese Musik-Power soll künftig besser gebündelt und gezeigt werden können. Dafür fordert die Branche einen prominenten Platz für ihr geplantes Kreativzentrum „Hamburg House of Music“ direkt auf der Reeperbahn. „Wir wollen uns dafür einsetzen, dass wir einen sichtbaren Ort haben, wo wir auch zeigen können, was wir hier als Musikstandort haben“, sagte Schulz. Das bisher brachliegende Grundstück neben dem Panoptikum – das sogenannte Palomaviertel – sei dafür durchaus eine Option. 

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Am Mittwochabend feiert der Verband Hamburg Music sein 20-jähriges Bestehen in der Georg-Elsner-Halle im Grünen Bunker auf dem Heiligengeistfeld. (dpa/mp)

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