Diese Bankfiliale in Hamburg hat nur noch einmal die Woche auf – für ein paar Stunden
Immer mehr Bankfilialen in Hamburg schließen – genau wie in vielen anderen Großstädten in Deutschland. Eine der größten deutschen Banken, die Commerzbank, hat lediglich noch zwölf Filialen in der Hansestadt. Und eine davon öffnet nur noch einmal die Woche. Was die Kunden dazu sagen.
Immer mehr Bankfilialen in Hamburg schließen – genau wie in vielen anderen Großstädten in Deutschland. Eine der größten deutschen Banken, die Commerzbank, hat lediglich noch zwölf Filialen in der Hansestadt. Und eine davon öffnet nur noch einmal die Woche. Was die Kunden dazu sagen.
Eilig kommt ein Kunde aus der Commerzbank in der Rahlstedter Bahnhofstraße (Rahlstedt). Das Besondere an dieser Filiale: Sie empfängt ihre Kunden nur noch freitags zwischen 9.30 Uhr und 13 Uhr. Als die MOPO ihn darauf anspricht, reagiert er über die Öffnungszeiten nicht erfreut. „Ich bin noch von der alten Schule und brauche den persönlichen Austausch, insbesondere bei Fragen zu Kreditkarten“, sagt der Mann, der seinen Namen nicht nennen möchte. Sein Unternehmenskonto habe er bei der Volksbank in Glinde, doch diese Filiale und die der Commerzbank seien dort bereits dicht. Deshalb sei er zufrieden, dass in Rahlstedt die Commerzbank zumindest noch einmal die Woche geöffnet habe.
Bank Hamburg: Einmal die Woche offen ist völlig ausreichend
Der Grund für die kurzen Öffnungszeiten ist Personalmangel. Norma (69), Rentnerin aus Rahlstedt, die ihren Nachnamen nicht nennen möchte, stört dies nicht. Sie ist seit mehr als zehn Jahren Kundin und zufrieden mit dem Service der Commerzbank. Es wundere sie nicht, dass Personal gekürzt werde und deswegen Banken immer seltener aufhaben. Für sie reicht es, dass die Commerzbank in Rahlstedt nur einmal die Woche offen hat. „Die Bank braucht man schließlich nicht jeden Tag“, sagt sie. Und sie könne sich auf den einen Tag einstellen, an dem die Bank offen hat. „Der persönliche Ansprechpartner darf jedoch nicht ganz wegfallen“, findet sie.

Kunde Dennis Peter (44, Vermögensberater) sagt sogar: „Ich finde es super, dass die Bank nur noch einmal die Woche geöffnet hat.“ Er kommt gerade aus der Filiale und hat dort Geld eingezahlt. Er fragt: „Was macht man denn noch in der Bank heutzutage?“ Es gehe heutzutage schließlich alles digital.

Das Bankenwesen solle digitaler werden. „Länder in Skandinavien zeigen schon, wie es geht, da können auch bereits ältere Menschen mit dem größtenteils bargeldlosen Leben umgehen.“
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Peter glaubt, es sei die Vorliebe der Deutschen zum Bargeld, weshalb es hier noch anders sei. „Wer auf Dauer aber günstigere Kontoführungskosten haben will, darf sich nicht über kürzere Öffnungszeiten beschweren.“ Denn Personal koste nun mal. Vielmehr sollten nur spezielle Berater weiter beibehalten werden – für schwierige Anliegen und nicht für das tägliche Geschäft, meint er.
Bank Hamburg: Viele haben ihr Filialnetz reduziert
Auch Jessica Reese (46), Lehrerin aus Tonndorf, stören die stark gekürzten Öffnungszeiten nicht. „Ich brauche keinen Berater, denn ich mache Online-Banking. Wenn ich Geld abheben will, dann mache ich das inzwischen bequem beim Einkaufen. Das geht problemlos“, sagt sie.

Die Commerzbank ist nicht die einzige Bank in Hamburg, die Filialen aufgegeben hat und auf kürzere Öffnungszeiten setzt. Auch die Hamburger Sparkasse hat bereits Standorte reduziert. Die Deutsche Bank überlegt sogar, irgendwann nur noch 45 Banken in ganz Deutschland zu haben. Der Grund: Der Ertrag für die Banken aus den Filialen ist zu gering und der finanzielle Aufwand zu hoch.
Es gibt aber einen Lichtblick für alle Kunden der Commerzbank in Rahlstedt, die sich über den verkürzten Service ärgern. Sabine Ostrowicki, Pressesprecherin Region Nord/Ost, sagt, dass die Filiale auf Dauer wieder vollumfänglich geöffnet werden soll. Dafür bräuchte es aber erst einmal eine Personalneuaufstellung. Wann es soweit sein wird, könne sie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einschätzen.