Dienstwagen? Sollen in Hamburg jetzt überflüssig werden
Hamburg will Dienstwagen durch ein spezielles Mobilitätsbudget auf lange Sicht überflüssig machen. Ziel sei, den Dienstwagen durch eine digitale Lösung zu ersetzen, sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Montag in Hamburg.
Ein entsprechender Pilotversuch laufe derzeit. Beteiligt an dem Projekt sind den Angaben zufolge acht Unternehmen, darunter der Zeit-Verlag, die Funke-Medien-Gruppe, das Reeperbahnfestival und die Handelskammer. Nach einer Evaluierung des bis Ende des Jahres laufenden Tests soll das System im zweiten Halbjahr 2022 allen zur Verfügung stehen.
Hamburg: Arbeitgeber und Car-Sharing-Angebote
Basis ist die bereits bestehende App HVV Switch, über die jeder schon jetzt in einer App die Angebote des HVV, des Sammeltaxi-Anbieters Moia und des Autovermieters Sixt share nutzen kann. Später sollen noch der Carsharing-Anbieter Miles und der E-Scooterverleiher Tier hinzukommen. Angedacht seien auch Stadtrad, Taxidienste und weitere Carsharing-Anbieter. „Wieso ein eigener Pkw, wenn ich auf eine ganze Flotte zurückgreifen kann, die mir für jedes Bedürfnis das passende Format bietet“, sagte Hochbahn-Chef Henrik Falk.
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Arbeitgeber können in dem Projekt über das hvv-m Mobilitätsbudget jedem Mitarbeiter und jeder Mitarbeiterin eine frei wählbare Summe zuweisen, die diese dann über die App punktgenau für ihre speziellen Mobilitätsbedürfnisse einsetzen können. Neben den Verkehrsmitteln können die Beschäftigten ähnlich einem Fahrtenbuch in der App auch wählen, ob sie dienstlich unterwegs sind oder privat. Freizeitfahrten werden den Angaben zufolge dann nur anonymisiert dargestellt.
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Für Arbeitgeber könne das System neben Klimaschutz- und Imagegründen auch wegen der Steuer interessant sein. So würden die Versteuerungs- und Abrechnungsdaten automatisch in das Lohnbuchsystem der Unternehmen übertragen. Außerdem kümmere sich ein intelligenter Algorithmus darum, dass alle verfügbaren Versteuerungsoptionen genutzt würden. (sd/mp)