• MOPO-Reporterin Annalena Barnickel führte den Schnelltest für zu Hause durch. 
  • Foto: Patrick Sun

Die MOPO hat’s ausprobiert: So funktioniert der Schnelltest für Zuhause

Rothenburgsort –

Einmal ordentlich rotzen bitte! Laut Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soll demnächst der Weg für den Einsatz von Laien-Selbsttests geebnet werden. Einer davon, der gerade in der Zulassung geprüft wird, kommt aus Hamburg. Die MOPO konnte ihn schon mal ausprobieren.

Idiotensicher müsse er sein, der Corona-Schnelltest für zu Hause, sagt Thomas Wüstefeld, Leiter der „Sanagroup“, zu der auch „Medsan“ gehört, während er das Testkit auspackt. Darin befinden sich ein Teststreifen, ein Tupfer, ein Röhrchen sowie die Anleitung.

Corona in Hamburg: Schnelltests für Zuhause

Zurzeit darf nur qualifiziertes Personal die Schnelltests durchführen. Einige Experten stehen den Selbsttests für Zuhause kritisch gegenüber, da für ein korrektes Ergebnis die richtige Durchführung notwendig ist. Wüstefeld ist sich dessen bewusst. Auch, dass Antigen-Schnelltests immer nur eine Momentaufnahme sind.

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Der Unterschied zu den bisherigen Schnelltests sei die Art des Abstrichs: Während man bisher das Stäbchen weit in Nase oder Rachen stecken müsste, könnte man hier den Tupfer entweder gegen die Nasenwand bewegen oder auf die Zunge legen. „Und dann ordentlich rotzen, damit das Sekret hochkommt!“, sagt Wüstefeld.

Corona-Schnelltest: „Medsan“ will mehr in Hamburg produzieren

Bis zu 1,2 Millionen Tests könnte das Unternehmen im Falle einer Zulassung täglich produzieren. „Medsan“ will sich stärker auf Hamburg konzentrieren und künftig alle Komponenten des Tests vor Ort herstellen. „Wir sind mit Hochdruck daran, einen Produktionsstandort in Hamburg zu ermöglichen“, sagt Wirtschaftssenator Michael Westhagemann. Er sieht unter anderem eine große Einsatzmöglichkeit in den Kitas.

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Wollen den Produktionsstandort Hamburg etablieren: Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (links) und Thomas Wüstefeld.

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Neben den Antigen-Schnelltests produziert „Medsan“ bereits bei der WHO gelistete PCR Tests. „Innerhalb von 40 Minuten erhält man das Ergebnis“, so Wüstefeld. Diese würden bereits von der Feuerwehr und Polizei Hamburg verwendet. „Bei einem positiven Test können wir innerhalb von weiteren 40 Minuten eine mögliche Mutation nachweisen.“

So funktioniert der Corona-Schnelltest für Laien

Schließlich darf ich den Antigen-Schnelltest ausprobieren. Im Gedanken bei „richtig rotzen bitte“ versuche ich, soviel Sekret wie möglich auf die Zunge zu bekommen und tupfe das mit dem Stäbchen ab. Ich tauche den Tupfer in die Flüssigkeit des beigelegten Röhrchens, rühre um, breche das obere Ende ab und verschließe das Röhrchen mit dem Sekret wieder.

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Der Tupfer muss mitsamt dem entnommenen Sekret in das Röhrchen gesteckt werden.

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Dann heißt es eine Minute warten, bevor ich die Flüssigkeit durch die untere Öffnung des Röhrchens auf den Teststreifen träufele. Nochmal 15 bis 20 Minuten warten, dann erscheint das Ergebnis.

Corona-Schnelltest für Laien: Sekret wird abgetupft und analysiert

Es bleibt natürlich die Unsicherheit der richtigen Ausführung. Zuhause ist keine Person, an die man sich im Zweifelsfall wenden kann. Aus Sicht des Bundesgesundheitsministeriums könnten die Laien-Selbsttests aber zu einer Optimierung der Teststrategie beitragen. Mein Fazit: Die 14-schrittige Anleitung sieht zwar auf den ersten Blick kompliziert aus, die Durchführung des Tests ist es aber nicht. Und über ein gutes Ergebnis darf ich mich auch freuen: Der Test ist negativ!

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