„Tierisch unfair“: Das sagen die gestrandeten Wacken-Fans
Nach dem Anreisestopp am frühen Mittwochmorgen zum Wacken Open Air sind Festivalgänger auch in Hamburg gestrandet: Am Volksparkstadion in Stellingen wurden zahlreiche Besucher und ihre Wohnmobile zwischengeparkt – mit der Aussicht, später bevorzugt aufs Gelände zu dürfen. Diese Hoffnung hat sich in Luft aufgelöst. Wie ist die Stimmung bei den Zurückgelassenen? Die MOPO war vor Ort, traf Fans, die extra aus Brasilien angeflogen waren, hörte von Frust und von der Suche nach Plan B fürs geplatzte Wacken-Wochenende.
Nach dem Anreisestopp am frühen Mittwochmorgen zum Wacken Open Air sind Festivalgänger auch in Hamburg gestrandet: Am Volksparkstadion in Stellingen wurden zahlreiche Besucher und ihre Wohnmobile zwischengeparkt – mit der Aussicht, später bevorzugt aufs Gelände zu dürfen. Diese Hoffnung hat sich in Luft aufgelöst. Wie ist die Stimmung bei den Zurückgelassenen? Die MOPO war vor Ort, traf Fans, die extra aus Brasilien angeflogen waren, hörte von Frust und von der Suche nach Plan B fürs geplatzte Wacken-Wochenende.
Am Mittwochmorgen haben sich die Reihen gelichtet auf dem Parkplatz Rot: Gut zwei Dutzend Camper-Vans und andere Fahrzeuge stehen hier noch. Nach der Ankündigung, dass niemand mehr aufs Festivalgelände fahren darf, sind viele Besucher abgefahren. Die Stimmung der Übriggebliebenen ist gemischt.
Stellingen: Dutzende Wacken-Besucher auf Stadion-Parkplatz gestrandet
Da sind Julia (23) und Simon (25) aus dem Raum Stuttgart, 15 Stunden dauerte die Anreise mit ihrem gelben VW-Bus quer durch Deutschland. „Es fühlt sich tierisch unfair an“, sagt Julia. Sie hätten den Anweisungen der Veranstalter Folge geleistet und Dienstagfrüh erstmal in Stellingen Halt gemacht. Dort sei ihnen vom Personal zugesichert worden, für das geduldige Warten später bevorzugt aufs Gelände zu dürfen.

Am Dienstagabend seien sie dann aus Hamburg Richtung Festivalgelände aufgebrochen und fanden dort eine „Schlammwüste“ vor. Vom bevorzugten Einlass sei dort keine Rede mehr gewesen. „Wir waren komplett durch am Ende“, sagt Simon. Letztendlich mussten die zwei unverrichteter Dinge wieder abziehen – sie kehrten spätabends zum Parkplatz Rot am Stadion in Stellingen zurück. „Es hat einfach nichts geklappt, die Kommunikation seitens der Veranstalter war äußerst schlecht“, ärgert sich Julia. Das Gefühl der beiden ist: Wären sie Dienstag einfach weitergefahren, wären sie womöglich noch aufs Gelände gekommen. Jetzt bleibt den beiden nichts mehr übrig, als die Heimreise anzutreten.

Ein paar Plätze weiter sitzen drei Metaller gerade beim Frühstück. Wolfgang (45) ist mit seinen Arbeitskollegen Elio (53) und Luiz (41) aus Österreich angereist. Dafür, dass die beiden extra fürs Festival aus Brasilien herübergeflogen sind, ist die Stimmung am Frühstückstisch ausgesprochen munter. Gleichwohl berichten auch sie von einer schweren Enttäuschung: Zwei Stunden hätten sie vor dem Gelände in der Schlange gestanden, bis herauskam, dass sie nicht mehr hinaufdürfen.
„Wir verstehen nicht, wieso es keinen Plan B gab“
„Die Fans sind besser organisiert als die Veranstalter“, meint Elio. Wichtige Infos hätten sie immer zuerst über andere Besucher erhalten. „Wir verstehen nicht, wieso es keinen Plan B gab.“ Wie geht es für sie weiter? „Vielleicht fahren wir jetzt einfach nach Berlin, da wollten wir schon immer mal hin!“

Ähnlich gefasst nimmt es auch der Italiener Claudio (38) auf: „Ich bin schon auf vielen Festivals gewesen, auch auf Wacken“, sagt er.
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Nach dem Starkregen hält er den Anreisestopp für die richtige Entscheidung. Nächstes Jahr will er es wieder versuchen, dann hoffentlich ohne all den Schlamm.