Die besten Bratkartoffeln der Stadt: Aus für Hamburger Traditionslokal
Auf der Webseite wird noch mit Spargelgerichten geworben. Dabei ist die Saison der langen Stangen schon seit Monaten vorbei. Auch sonst scheint beim Hamburger Traditionslokal Brodersen an der Rothenbaumchaussee die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Türen sind seit Wochen verschlossen. Anwohner und Berufstätige, die hier gern zum Mittagessen hergekommen sind, fragen sich: Was ist los mit der beliebten Pannfisch- und Labskausstube?
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Auf der Webseite wird noch mit Spargelgerichten geworben. Dabei ist die Saison der langen Stangen schon seit Monaten vorbei. Auch sonst scheint beim Hamburger Traditionslokal Brodersen an der Rothenbaumchaussee die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Türen sind seit Wochen verschlossen. Anwohner und Berufstätige, die hier gern zum Mittagessen hergekommen sind, fragen sich: Was ist los mit der beliebten Pannfisch- und Labskausstube?
Eine prunkvolle Villa in Rotherbaum. Über der Tür hinter der Terrasse begrüßt eine Galionsfigur die Besucher. Ein paar Stufen führen hinab in den Souterrain, dessen Räume mit rustikalen, dunklen Möbeln eingerichtet sind. An den Wänden hängen Schiffsgemälde, Rettungsringe und maritime Lampen.
Top-Adresse für Hamburger Küche: Das Restaurant Brodersen ist insolvent
Das Restaurant Brodersen in der Rothenbaumchaussee 46, Ecke Johnsallee, war stets eine der besten Adressen für traditionelle Hamburger Küche. Hier gab es die besten Bratkartoffeln der Stadt, Büsumer Krabben von feinster Qualität, Matjesfilets nach Hausfrauenart und einen Labskaus, der selbst Zugereisten aus Bayern schmeckte. Zu den Stammgästen gehören auch die Mitarbeiter der umliegenden Konsulate und der Universität Hamburg. Auch Hamburger Politiker kehren hier gerne ein.
Doch damit ist nun Schluss. Laut einer Bekanntmachung des Hamburger Amtsgerichts ist das Restaurant Brodersen insolvent. Das Verfahren wurde vor zwei Wochen von dem vorläufigen Insolvenzverwalter Matthias Wolgast eröffnet. Seitdem blieb die Küche kalt.
Ende der Fördergelder, Fachkräftemangel: So geriet das Brodersen in die Bredouille
Erst vor wenigen Wochen hatte Inhaber Ralf Uhlworm in einem TV-Interview die unter anderem wegen des Fachkräftemangels aktuell schwierige Situation für Gastronomen beschrieben und das Auslaufen öffentlicher Fördergelder beklagt.
„Das Beispiel des Brodersen verdeutlicht, in was für einer Misere die Gastronomie gerade steckt“, so Rechtsanwalt Matthias Wolgast. Dennoch sei er zuversichtlich, schon bald einen neuen Betreiber zu finden. „Das Restaurant hat eine Top-Lage, einen guten Ruf und die Hamburger verbinden mit dem Namen eine Tradition.“
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Zwar würden sich die jetzigen Betreiber wohl freuen, wenn das Brodersen gastronomisch auf ähnlicher Linie fortgeführt würde wie bisher. Dennoch gibt es laut Rechtsanwalt Wolgast keine Vorgaben. „Gesucht wird jemand Jung-Dynamisches, der mit Schwung antritt, um das Lokal fortzuführen. Das Interesse ist da.“ Die ersten Interessenten haben die Räumlichkeiten schon besichtigt.