Robert Wilson

Robert Wilson ist tot Foto: picture alliance/dpa/AFP | Joel Saget

Der Theater-Magier, der Hamburg verzauberte, ist tot

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Der vielfach preisgekrönte Texaner Wilson starb mit 83 Jahren in New York. In Deutschland arbeitete der Star-Regisseur häufig – auch in Hamburg hinterließ er Spuren.

Hamburg trauert um den Theater- und Opernregisseur Robert Wilson: „Er war in der Theaterwelt einer der bedeutendsten Künstler, er war ein Künstler von Weltrang wie Peter Brook und einige wenige“, sagte der Intendant des Thalia Theaters, Joachim Lux, an seinem letzten Arbeitstag. 

In der Corona-Zeit kam er zuletzt nach Hamburg

Wilson gehörte zu den prägenden Bühnenvisionären der vergangenen Jahrzehnte. Der US-Amerikaner inszenierte viel an europäischen Bühnen – in Deutschland, unter anderem in Hamburg und Berlin. Er arbeitete mit bekannten Dramatikern, Dichtern, Musikern und Schauspielern zusammen, etwa Heiner Müller, William S. Burroughs, Allen Ginsberg, Tom Waits, Herbert Grönemeyer und Marina Abramović. 


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Schauspieler wie Sabin Tambrea, der einst in einer „Peter Pan“-Inszenierung von Wilson am Berliner Ensemble mitwirkte, zeigten sich traurig. Der Schauspieler Christian Friedel schrieb bei Instagram: „Bob war ein Genie – ein Künstler, der so viele Menschen inspiriert hat. Ich bin voller Dankbarkeit, ihn nicht nur in der Arbeit kennengelernt zu haben, sondern auch als Mensch. Ich war gerne seine Farbe in einem überwältigenden Gemälde.“

Wilson, der 83 Jahre alt wurde, habe am Thalia Theater zu Zeiten von Jürgen Flimm zahlreiche seiner wichtigsten Arbeiten geschaffen. Mitten in der Corona-Zeit kam er ein letztes Mal zurück nach Hamburg. „Wir haben eine Arbeit über den Astrophysiker Stephen Hawking verabredet“, schilderte Lux. Unvergessen sind seine Musiktheaterproduktionen wie „The Black Rider“ oder „Time Rocker“.

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Über Wilson sagte er weiter: „Er war nicht gesund, saß oft im Rollstuhl und hat dennoch nie geklagt, sondern viel gelacht und nie aufgehört, in seinem Atelier an der Kunst und der Schönheit weiterzuarbeiten.“

Mit einer Frage von Stephen Hawking habe sich der Star-Regisseur selbst in seine Hamburger Inszenierung „H – 100 seconds to midnight“ eingeschrieben. „Sieben Mal erklang in jeder Aufführung Bobs sonore Stimme und er stellte Hawkings Frage, die vielleicht auch seine war: ‚Is there a god?‘ – Du weißt es jetzt – vielleicht, lieber Bob! Ich habe so gerne mit dir gearbeitet und umarme Dich an meinem letzten Arbeitstag als Intendant des Thalia Theaters in die Ferne des Raums“, sagte Lux. (dpa/mp)

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