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  • Das Freibad Aschberg in Hamm soll abgerissen werden.
  • Foto: picture alliance / Daniel Bockwoldt

Der Kampf ums Freibad: Die Bürger in Hamm wollen ihr Aschberg-Bad retten

Hamm –

Viele Freibad-Fans protestierten 2019 gegen den geplanten Abriss des Schwimmbads „Aschberg“ in Hamburg Hamm. Bezirksamtsleiter Falko Droßmann hatte Anfang vergangenen Jahres zusammen mit der SAGA Gruppe das neue Wohnquartier „Osterbrookhöfe“ vorgestellt. Für das sollte das Freibad weichen. Wie sieht es mittlerweile aus?

Das Freibad Aschberg ist auch im Juni 2020 noch für Besucher geöffnet, die eine nasse Abkühlung suchen. „Wegen der Corona-Pandemie gibt es natürlich Einschränkungen“, erzählt Frank Hiemer von der Initiative „Rettet das Freibad Aschberg“ im Gespräch mit der MOPO. Trotzdem sei das Bad gut besucht, mit langen Schlangen vor dem Eingang.

Freibad Aschberg soll abgerissen  wegen Wohnungsbauprojekt werden

In Zukunft könnte das anders aussehen: Das Wohnungsbauprojekt „Osterbrookhöfe“ soll Platz für rund 800 Wohnungen und 2000 neue Bewohner bieten und ist im Juni 2019 final beschlossen worden. Das Projekt sieht vor, auf dem Gelände des Freibads Aschberg die Sportplätze für das Quartier zu errichten. Dafür soll westlich des Freibads ein Sportpark samt neuem Quartiersbad entstehen. Doch statt einem Freibad plant die Bäderland-Gruppe dort ein Hallenbad.

Dagegen regte sich massiver Protest. Die Initiative „Rettet das Freibad Aschberg“ erstellte eine Online-Petition: „Gegen den ersatzlosen Abriss des Freibads Aschberg“. Mittlerweile sind fast 5000 Unterschriften dort eingegangen.

„Die Situation vor Ort hat sich noch nicht geändert“, erklärt Michael Dietel, Pressesprecher des Bäderland Hamburg. „Das Bad hat geöffnet. Anstelle davon soll ein Hallenbad entstehen, das viel länger in Betrieb bleiben kann als ein Freibad, das auf den Sommer angewiesen ist. Das ist aber alles noch nicht beschlossen.“

Freibad Aschberg in Hamm: Abriss und Neubau in der Planung

Hiemer sieht den Vorteil davon nicht. „Freibäder haben einen ganz anderen Charakter“, argumentiert er. „Sie sind wichtig, weil sie Naherholungsorte direkt in der Stadt sind! Nicht jeder kann mit dem Auto mal eben schnell an die Ostsee fahren.“ Große Freibäder in Hamburg sieht er als lebenswichtig für die Stadtteile an.

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Die Initiative habe mittlerweile zwei Gespräche mit dem Bezirksamtsleiter gehabt. Das nächste Gespräch hätte am 2. April sein sollen, aufgrund der Corona-Krise sei dieses aber immer noch nicht nachgeholt worden. „Den Abriss des Freibads können wir nicht verhindern“, so Hiemer. „aber wir kämpfen weiterhin dafür, dass es bei dem geplanten Quartiersbad einen großen Außenbeckenbereich mit entsprechender Liegewiese gibt.“

Freibad Aschberg in Hamm: Planungen laufen noch

Das Bezirksamt Mitte verweist auf MOPO-Anfrage auf die Corona-Pandemie, weswegen es keine weiteren Verhandlungen geben konnte. „Das ist alles in Abstimmung“, so Pressesprecherin Sorina Weiland. „Die Planungen laufen noch.“

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