Der große Fahrrad-Umbau in Altona: Jetzt geht’s los
Das Gesicht von Altona wird sich in den kommenden Jahren radikal verändern: Viel Grün, mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr – dafür weniger Fahrbahnen für Autos. Gleich in mehreren Straßen beginnen große Umbauarbeiten, sind teilweise schon in vollem Gange. Daraus entstehen werden die „blau-grüne Straße der Zukunft“, eine dreispurige Einbahnstraße und viele Kopenhagener Radwege. Was steckt genau dahinter, welche Sperrungen sind dafür wann und wo nötig und wie viele Parkplätze werden dadurch verschwinden?
Das Gesicht von Altona wird sich in den kommenden Jahren radikal verändern: Viel Grün, mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr – dafür weniger Fahrbahnen für Autos. Gleich in mehreren Straßen beginnen große Umbauarbeiten, sind teilweise schon in vollem Gange. Daraus entstehen werden die „blau-grüne Straße der Zukunft“, eine dreispurige Einbahnstraße und viele Kopenhagener Radwege. Was steckt genau dahinter, welche Sperrungen sind dafür wann und wo nötig und wie viele Parkplätze werden dadurch verschwinden?
Im Zentrum der Vorhaben liegt die Hauptverkehrsstraße Max-Brauer-Allee, die täglich von circa 20.000 Autos befahren wird. Der erste Abschnitt an der Kreuzung zur Holstenstraße ist bereits fertig, dort wurden unter anderem die Radwege verbreitert und zur besseren Sichtbarkeit rot eingefärbt.
Max-Brauer-Allee: Zweiter Bauabschnitt startet ab Mai
Ab dem 2. Mai geht es jetzt mit dem zweiten Abschnitt zwischen Eggerstedtstraße und Goetheallee weiter. In Richtung Holstenstraße wird dabei ein 2,50 Meter breiter Kopenhagener Radweg entstehen. Dieser ist sowohl vom Auto- als auch vom Fußverkehr baulich abgetrennt.
In Richtung Altona teilen sich Busse und Radler künftig eine Spur, während Autos auch hier nur noch eine Fahrbahn zur Verfügung haben. Insgesamt fallen an der Hauptverkehrsstraße 55 Parkplätze weg, dazu kommen Minus 20 Parkplätze auf dem Mittelstreifen vor dem Gerichtsgebäude. Insgesamt werden auf der gesamten Max-Brauer-Allee 50 Bäume für die Arbeiten gefällt, dafür 57 Stück nachgepflanzt.

Die von der Max-Brauer-Allee abgehende Julius-Leber-Straße ist ebenfalls Teil der Planungen: Dort sollen auf beiden Seiten 3,30 Meter breite Radfahrstreifen entstehen. Dafür fallen 73 Parkplätze weg, was die Anwohner wiederum auf Zinne bringt.
Vom 2. Mai bis Mitte Juni erfolgen zunächst Umbauarbeiten im Bereich der Kreuzungen Goetheallee und Julius-Leber-Straße. Von Mitte Juni bis etwa Mitte November 2023 geht es dann in Richtung Bahnhof Altona los. Der Verkehr wird in dieser Zeit jeweils einstreifig über die östliche Fahrbahn umgeleitet. Mitte November bis Ende Mai 2024 ist dann die Fahrbahn Richtung Holstenstraße inklusive Kopenhagener Radweg dran. Auch hier wird der Verkehr dann auf die andere Seite umgeleitet.
Königstraße bekommt eine „Blau-Grüne-Infrastruktur”
Ende des Jahres geht es dann auch mit dem Umbau der Königstraße los, die in eine „Straße der Zukunft“ verwandelt werden soll. Diese Zukunft nennt sich „Blau-Grüne-Infrastruktur“, also mehr Platz für Bäume und Wasser. Laut Professor Wolfgang Dickhaut, Leiter der Forschungsgruppe „BlueGreenStreets“ an der HCU, die das Königstraßen-Konzept begleitet hat, vereint diese mehrere Vorteile.

„Erstens helfen die Grünflächen, dass nicht mehr so viel Niederschlag von den Flächen abfließt. Daraus entsteht ein natürlicher Wasserkreislauf und auch Schutz bei Starkregen. Zweitens spenden Bäume Schatten und entwickeln Verdunstungskühle. Das heißt, sie sind eine natürliche Hitzevorsorge. Drittens steigern diese Maßnahmen natürlich die Aufenthaltsqualität.“ Für die Arbeiten müssen allerdings erst einmal 18 Bäume gefällt werden, dafür werden 47 Stück nachgepflanzt. Die Parkplätze in der Königstraße wurden bereits vor einem Jahr entfernt und zu Radwegen ummarkiert.
Während die Umbauten in den beiden Straßen bald starten, sind sie in der nahe gelegenen Louise-Schroeder-Straße seit Ende März bereits in vollem Gange. Dort soll künftig eine dreispurige, grüne Einbahnstraße verlaufen. „Mobilitätswende statt Asphaltwüste“ bezeichnet der Bezirk das Projekt.

Nach dem Umbau soll es drei Meter breite Radwege in beide Richtungen geben sowie eine Spur für den Autoverkehr. Der Parkplatz-Bestand schrumpft von 179 auf 86 Stück. Gleichzeitig soll es dort grüner werden: 70 Bäume werden neu gepflanzt, vier müssen aufgrund der Bauarbeiten gefällt, zwei umgepflanzt werden.
So viel kostet der Umbau der Straßen in Altona
Seit Ende März ist der Abschnitt zwischen der Unzerstraße und der Virchowstraße für Autos vollgesperrt, für Anlieger wurde eine Umleitung angerichtet. In der zweiten Bauphase wird die Vollsperrung aufgehoben, dann sollen Autos einspurig durch das Baufeld fahren können. Der nächste Abschnitt zwischen Holstenstraße und Unzerstraße beginnt ab August.
Viele Baustellen, viele Sperrungen, viel Stress: Aus Bezirks- und Verkehrsbehördensicht wird sich der Aufwand für die Mobilitätswende lohnen. Günstig ist er jedenfalls nicht: Allein der zweite Abschnitt der Max-Brauer-Allee und die Königstraße kosten zusammen 26 Millionen Euro – Planerneuerungen und Baumschutzprogramme hatten die Kosten gesteigert. Die Louise-Schroeder-Straße kommt auf 5,05 Millionen Euro. Eine Übersicht über alle Baustellen in Altona gibt es auf der Homepage des Bezirks.