Hickhack an der Außenalster: Was am Ex-Konsulat nun passieren soll
Schranke auf, Schranke zu – und bald wieder auf? Nach dem Auszug des US-Konsulats an der Alster herrscht dort ein ziemliches Durcheinander. Nach mehr als 20 Jahren wurde der Weg im Oktober erstmals wieder freigegeben, musste dann aber vor einer Woche wieder gesperrt werden. Jetzt wollen die Grünen im Bezirk Eimsbüttel eine langfristige Lösung für das Areal erreichen – die soll das Alsterufer nachhaltig verändern.
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Schranke auf, Schranke zu – und bald wieder auf? Nach dem Auszug des US-Konsulats an der Alster herrscht dort ein ziemliches Durcheinander. Nach mehr als 20 Jahren wurde der Weg im Oktober erstmals wieder freigegeben, musste dann aber vor einer Woche wieder gesperrt werden. Jetzt wollen die Grünen im Bezirk Eimsbüttel eine langfristige Lösung für das Areal erreichen – die soll das Alsterufer nachhaltig verändern.
Die Gitter sind verschlossen, die Schranke heruntergelassen und rot-weiße Absperrbaken stehen vor den Eingangstoren. Nichts weist darauf hin, dass die Straße an der Alster mal für ein paar Monate geöffnet war. Schuld daran sind wohl Autofahrer, die sich nicht an das Durchfahrtsverbot hielten – denn der Weg war zwar für Radfahrer und Fußgänger freigegeben, aber eben nicht für Pkw.
Ehemaliges US-Konsulat: Wie soll es weitergehen?
Es ist ein Hin und Her – wie soll es an der Alster weitergehen? Die Grünen-Fraktionschefin von Eimsbüttel, Kathrin Warnecke, würde den Weg gerne wieder für Fußgänger und Radfahrer öffnen. „Es ist total sinnvoll, diesen mit der Fahrradstraße zu verknüpfen und den derzeitigen Radweg nur noch für die Fußgänger freizugeben“, sagt sie der MOPO. Ist das der Fall, müsse zudem viel klarer ausgeschildert werden, dass Autos dort eben nicht durchfahren dürften.
Mit dem Antrag, der am Donnerstag in der Bezirksversammlung diskutiert wird, wollen die Grünen aber nicht nur ein kurzfristiges Provisorium erreichen. „Wenn die Amerikaner ausgezogen sind, wird es Zeit, den Zaun und das Wachhäuschen endgültig zurückzubauen und die Fläche der Öffentlichkeit zurückzugeben“, fordert Warnecke. Der Verkauf des prunkvollen Hauses am Alsterufer wird derzeit vorbereitet, über einen Interessenten ist noch nichts bekannt.
Soll der Weg am Konsulat Teil der Fahrradstraße werden?
„Es wäre auch überraschend, wenn sich so schnell ein Nachkäufer gefunden hätte“, sagt Gabor Gottlieb, SPD-Fraktionsvorsitzender von Eimsbüttel. „Das Haus ist in keinem guten Zustand. Da muss sich erst einmal jemand finden, der so einen Platzbedarf hat und so langfristig plant, dass sich die Sanierung lohnt.“
Wie Warnecke ist er der Meinung, dass die Sicherheitsvorkehrungen langfristig abgebaut und der Weg Teil der Fahrradstraße werden sollte. Er mahnt aber, nicht die andere Seite des Konsulats an der Warburgstraße zu vergessen. Auch dort befänden sich Sicherheitsvorkehrungen, die nicht mehr benötigt würden.
Die US-amerikanische Vertretung logiert währenddessen seit dem Sommer im Amundsen-Haus in der HafenCity. Die schicke weiße Jugendstilvilla in Rotherbaum war zuvor 72 Jahre lang Sitz der diplomatischen Vertretung gewesen.