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  • Die Tatort-Bundespolizisten Julia Grosz (Franziska Weisz) und Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) ermitteln am Sonntag auf dem Hamburger Kiez.
  • Foto: dpa

Den Tatort-Vorspann verändern?: Hamburger Ermittler mit klarer Ansage

Tatort-Experiment? Lieber nicht, meint Schauspieler und Tatort-Ermittler Wotan Wilke Möhring. Der erste Impro-Tatort an Neujahr hatte für einige Diskussionen gesorgt. Nur im äußersten Ausnahmefall wäre es für die Tatort-Kollegen Weisz und Möhring vorstellbar.

Anfang des neuen Jahres gab es den ersten Tatort ohne Drehbuch. Die Schauspieler mussten selbst für ihre Zeilen sorgen. Nicht jedem Zuschauer gefiel das Experiment. „Wenn das Buch wahnsinnig toll ist, warum nicht“, sagt Weisz dazu. Und Möhring ergänzt: „Aber da müsste es wirklich einen begnadeten Kunstgriff geben, um den Ansatz, den wir verfolgen, in so eine Form umzusetzen.“

Tatort: Vorspann verändern? Das wäre fatal!

Der Hamburger „Tatort“ mit den Bundespolizisten Thorsten Falke und Julia Grozs habe das Ziel, realitätsnah zu sein. „Ein Experiment nur um des Experiments willens, das fände ich fatal“, so Möhring weiter. „Viele freuen sich auch darauf, einen spannenden, real nachvollziehbaren Film mit gesellschaftspolitischem Ansatz zu sehen. Einen Film, der die Marke und die Hülle „Tatort“ respektiert. Deswegen finde ich, dass nicht jedes Experiment unbedingt in diesen Rahmen gehört.“

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Auch der „Tatort“-Vorspann solle „unbedingt“ so bleiben wie er ist, so Weisz. Warum sollte man ihn auch ändern, fragt Möhring. „Wenn ich weiß, der nervt oder der ist doof oder der ist politisch nicht korrekt oder der ist Oldschool“, dann sei das vielleicht nachvollziehbar. „Aber das ist eine Fanfare, an der sich alle treffen. Das verstehe ich gar nicht, wie man auf die Idee kommen sollte, es zu ändern, einfach nur, um es zu ändern. Das ist eine Haltung, die ich überhaupt nicht verstehen kann.“

Abschaffung des Tatort-Abspannes käme einem Verrat gleich

Für Weisz käme ein neuer Abspann zudem einem Verrat gleich. „Das würde es total verraten. Es gebe auf der Welt kaum ein TV-Format in einem nationalen Fernsehsender, „dass es seit 50 Jahren gibt und dem die Menschen so dermaßen die Treue gehalten haben“. Gerade, weil sie den Vorspann schon aus ihrer Kindheit kenne, freue sie sich jedes Mal wieder, wenn sie das höre. „Ich werde seiner nicht überdrüssig.“

Am Sonntag, 20.15 Uhr, im Ersten, läuft der neue „Tatort: Die goldene Zeit“ der beiden Ermittler. Darin geht es um einen Auftragsmord im Rotlichtmilieu. Falke und Grosz müssen den Killer finden, bevor ein schwelender Bandenkrieg auf der Reeperbahn eskaliert. (dpa/sr)

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