Demo und Senatsempfang: Weltfrauentag – Tausende ziehen durch die City
St. Pauli –
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Fegebank und Ehrenbürgerin Kirsten Boie haben beim Senatsempfang zum Frauentag tradierte Geschlechterrollen kritisiert. Hunderte gingen an den Landungsbrücken für Geschlechtergerechtigkeit auf die Straße.
Mit Blick auf „die reaktionären, frauenfeindlichen Stimmen in Politik und Gesellschaft“ hat Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) einen besseren Schutz von Frauen vor Gewalt und Hate Speech gefordert.
Weltfrauentag: Etwa 4000 Menschen in Hamburg unterwegs
„Das Aufbrechen gängiger Geschlechterstereotype und traditioneller Rollenbilder spielt hierbei eine zentrale Rolle“, sagte die Gleichstellungssenatorin am Sonntag bei einem Senatsempfang zum Internationalen Frauentag im Rathaus. Zuvor waren in der Stadt nach Angaben der Polizei etwa 4000 Menschen für Gleichstellung auf die Straße gegangen.
Weltfrauentag-Demo in Hamburg: Probleme sichtbar machen
Organisiert hatte die Demonstration das „Hamburger Bündnis zum internationalen 08. März Streik“. Es rief „Frauen sowie trans*, inter und nicht-binäre Personen zur Verweigerung der Haus- und Sorgearbeit am internationalen Frauenkampftag auf“.
Ziel sei es, unbezahlte Arbeit sichtbar zu machen, Beziehungs- und Familienzusammenhänge zu politisieren und eine Aufwertung sogenannter Care-Berufe zu erstreiten. Der Demonstrationszug, der von den Landungsbrücken ins Schanzenviertel führte, verlief nach Polizeiangaben friedlich.
Fegebank in Hamburg: Weit entfernt von Gleichberechtigung
Von einer echten gesellschaftlichen Gleichberechtigung von Frauen sei man noch weit entfernt, sagte Fegebank. „Darum dürfen wir nicht auf halbem Weg stehenbleiben, sondern müssen uns auf allen Ebenen stark machen: für eine gerechte Bezahlung und gleichberechtigte Teilhabe von Frauen auf dem Arbeitsmarkt, für mehr Frauen in Führungspositionen und paritätisch besetzte Parlamente.“
Senatsempfang: Umgang mit Geschlechterrollen ein Thema
Im Mittelpunkt des Senatsempfangs stand der Umgang mit Geschlechterrollen und -stereotypen in der Kinder- und Jugendliteratur. Festrednerin war Hamburgs Ehrenbürgerin, die Kinderbuchautorin Kirsten Boie.
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Mit ihren Romanen wie der „Seeräubermoses“ ermuntere diese junge Leserinnen, „ihre Ziele und Wünsche unabhängig von geschlechtlichen Rollenerwartungen zu verfolgen – und trägt somit zu einem offenen und wertschätzenden Umgang mit sich selbst und anderen bei“, sagte Fegebank. (dpa/maw)