• Betreiber Oliver Borth vor dem Hans-Albers-Eck.
  • Foto: Röer

Demo-Aktion: Warum die Kiez-Wirte jetzt auf die Barrikaden gehen

St. Pauli –

Erst schillernde Leuchtreklamen und laute Musik – dann Stille, Dunkelheit und eine zerbrochenen Discokugel: So stellen sich die Demonstranten ihre Protest-Aktion auf dem Hamburger Kiez vor. Am Donnerstagabend kämpfen viele Betreiber dafür, endlich während der Corona-Krise gehört zu werden und hoffen, mit der Demo ein Zeichen zu setzen. 

Klein, aber oho: Aufgrund der derzeit geltenden Auflagen dürfen nur 25 Personen an der Protest-Aktion auf St. Pauli teilnehmen. Doch das wird die Club- und Barbetreiber nicht davon abhalten, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und deutlich zu machen, was sie wollen. Ihnen geht es nicht um die aktuellen Corona-Beschränkungen und die damit verbundenen Geschäftsschließungen, sondern vorrangig um mehr Transparenz, Kommunikation und Unterstützung. 

Kiez-Demo auf St. Pauli: Das ist für den Protest geplant

„Erst hieß es Ende April, jetzt Ende Juni. Wir erhoffen uns von der Politik klare Ansagen, wann wir wieder öffnen dürfen“, sagt Oliver Borth, der insgesamt acht Läden auf dem Kiez betreibt, darunter das Hans-Albers-Eck. Mehr Transparenz würde den Betreibern auch helfen, sich in den Zeiten des Shutdowns besser auf eine Wiedereröffnung vorbereiten zu können. Die Betreiber wollen selbst an umsetzbaren Exit-Strategien und Hygiene-Maßnahmen mitwirken. 

Am kommenden Donnerstag wird der Kiez für kurze Zeit wieder strahlen.

Am Donnerstag wird der Kiez für kurze Zeit wieder strahlen.

Foto:

dpa

Doch ohne weitere Zuschüsse funktioniere das alles nicht. „Wir brauchen Zuschüsse von der Stadt und vom Bund, denn wir können das nicht mehr alleine stemmen. Für die meisten ist Mitte Juni Feierabend“, so Oliver Borth weiter. Er und die anderen Demonstranten haben das Gefühl, dass die Clubszene immer vergessen wird, obwohl Hamburg zu einem großen Teil vom Tourismus lebt. Daher fordern die Protestler eine Mehrwertsteuersenkung auf Getränke auch für Clubs und Kneipen, Schnellkredite auch für kleinere Betriebe und großzügigere Regeln für die Außengastronomie. 

Kiez-Demo auf St. Pauli im Livestream zu sehen

An der Protest-Aktion, die über Olivia Jones läuft, beteiligen sich etliche Kiez-Ansässige: Darunter der Elbschlosskeller, das Christiansens, die Wunderbar, das Klubhaus, das Hans-Albers-Eck, das La Paloma, Susi’s Showbar und noch viele weitere. Die Demo kann live auf der Facebookseite der MOPO mitverfolgt werden.

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