Debatte um Skiferien: Fegebank schlägt neue Ferienzeiten für Hamburg vor

Ab diesem Montag sind in Hamburg Frühjahrsferien. Eine Erleichterung für Lehrer und Schüler, denn die Zeit seit den freien Tagen um Weihnachten war ungewöhnlich lang – zehn Wochen. Normalerweise beginnen die Märzferien in Hamburg früher. In diesem Jahr wurden sie an Ostern angedockt. Andere Bundesländer versuchen dagegen, die Ferien später beginnen zu lassen. Ein wichtiger Grund: das Wetter. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) regt ein Umdenken bei der Festlegung der Ferienzeiten an.

Je später die Ferien, desto mehr Familien können davon profitieren. Katharina Fegebank (47), Mutter von zwei Kindern, zur MOPO: „Schulferien sollten für alle Kinder – unabhängig vom Geldbeutel der Eltern – eine schöne Zeit sein. Draußen kicken, Schwimmen gehen oder Ausflüge machen. All das macht im Mai mehr Spaß als im März. Deshalb bin ich dafür, dass wir die Märzferien auf eine Woche verkürzen und im Mai auf zwei Wochen verlängern. Das nimmt niemandem etwas weg, gibt aber denjenigen etwas, die sich weder Skifahren noch Fernreise leisten können.“

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) schlägt eine Reform der Ferienzeiten in der Hansestadt vor. Imago

Ferienzeiten in Hamburg auf Jahre festgelegt

Die Ferienzeiten in Hamburg sind bis 2030 bereits festgelegt. „Um eine planerische Zuverlässigkeit etwa gegenüber Unternehmen, Arbeitgebern und auch der Touristikbranche sicherzustellen, erfolgt jeweils eine Festlegung mit langem Vorlauf“, heißt es dazu aus der Schulbehörde. 2025 starten die Märzferien eine Woche früher, 2026 und 2027 beginnen sie sogar Anfang des Monats.

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Für viele Familien ist das ein echtes Problem, denn das Wetter im März ist in Hamburg natürlich deutlich weniger attraktiv. Statistisch gesehen haben wir im Mai neun Sonnenstunden pro Tag, im März sind es nur fünf. Auch die durchschnittliche Tageshöchsttemperatur liegt mit 8,2 Grad deutlich unter den 17,7 Grad im Mai.

Die Hamburger nennen die zwei Wochen im März auch „Skiferien“, weil Familien, die es sich leisten können, diese Zeit gerne für Reisen in die Skigebiete Europas nutzen.

Hamburger Schulsenatorin offen für eine Prüfung der Ferienzeiten

Hamburgs Schulsenatorin Ksenija Bekeris ist offen für Gespräche über neue Ferienzeiten. dpa

Die MOPO fragte bei Hamburgs Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) nach, ob es Überlegungen gibt, die Frühjahrsferien in Zukunft anders zu gestalten und auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen. „Schulferien sind eine sehr umstrittene Frage, auf die man mit sehr unterschiedlichen Perspektiven schauen kann“, sagt sie und erklärt: „Wir als Schulbehörde beachten dabei im Kern pädagogische Aspekte wie eine sinnvolle Rhythmisierung der Unterrichtszeiträume über das Schuljahr, die Vermeidung einzelner isoliert liegender Unterrichtstage, die Prüfungszeiten für Schulabschlüsse sowie schulorganisatorische Erfordernisse wie zum Beispiel die Organisation der Eingangsklassen. Dabei gibt es für die Ferien stets eine Abstimmung mit allen Bundesländern auf Ebene der Kultusministerkonferenz“, so Bekeris.

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Ein zentraler Punkt bei der Festlegung der Zeiträume sind die Abstände zwischen den Ferien, die möglichst sieben bis zehn Wochen nicht überschreiten sollen. Dies wäre aber auch bei dem Vorschlag von Fegebank nicht anders. Bekeris: „Die aktuelle Schulferienplanung für Hamburg ist mit den schulischen Kammern abgestimmt, also mit den Vertretungen der Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften. Sollte es von dort Initiativen zur Anpassung der Ferienordnung geben, prüfen wir das gerne.“

Eine Aussage, die viele Eltern sicher gerne hören werden. Schließlich ist Skifahren auch in einer Ferienwoche im März möglich. Das Wetter genießen kann man in der Regel aber besser im Mai.