• Aktivisten sitzen anlässlich des „Parking Day“ auf einem mit Rollrasen umgestalteten Parkplatz. (Archivbild)
  • Foto: dpa

Debatte um Parkplätze in Hamburg: Brauchen wir künftig weniger Platz fürs Blech?

Kommentar –

Parkplätze als Flächen zum Ausruhen und Entspannen: Beim „Park(ing) Day“ haben diese Woche mehrere Vereine und Gruppen gezeigt, wie man Auto-Stellflächen alternativ nutzen könnte – auch in Hamburg. Sollten Parkplätze künftig dauerhaft umfunktioniert werden? Ein Pro und Kontra.

Pro: Weitermachen wie immer? Geht nicht!

Der Platz wird knapp in der Stadt. Immer stärkere Verdichtung, immer mehr Menschen, Verkehr, Stau, Abgase, Lärm. Das ist Fakt. Hamburg braucht Lösungen. So wie alle anderen Metropolen auch.

Eines der Probleme in der Debatte um die Mobilitätswende ist, dass manche Autofahrer fürchten, ihnen solle aus ideologischen Gründen etwas weggenommen werden. Dass es um „Wir“ und „Ihr“ geht. In Wirklichkeit hat doch aber niemand ein Interesse daran, dass der rare Großstadt-Lebensraum mehr und mehr mit Blech gefüllt wird.

Das könnte Sie auch interessieren: Weniger Platz fürs Auto? Das sagen Anwohner

Wir sind am Anfang eines langen Prozesses. Es gibt funktionale Alternativen zum eigenen Auto wie z. B. Carsharing. Sie müssen ausgebaut und verbessert werden.  Und wir müssen bereit sein, sie zu nutzen  und uns umzustellen. Denn ich fürchte: einfach weitermachen wie schon immer, geht nicht.

Maik Koltermann

Kontra: Der Autofahrer wird zum Buhmann erklärt

Autofahrer-Bashing ist zum Trendsport geworden. Grüne, Linke, ADFC, Umwelthilfe etc. haben den deutschen Autofahrer zum Buhmann erklärt. Er ist gefährlich, er stinkt, er ist gestrig. Und er nimmt sich zu viel Platz. 

Deswegen der „Parking Day“, also die Wegnahme von Parkplätzen durch Umwelt-Aktivisten. Auf freien Parkflächen könne man doch so schön „chillen“ oder Kaffee trinken. Ich kann diesen Quatsch nicht mehr hören. Wen trifft denn der zunehmende Parkplatzschwund?  Kleine Gewerbetreibende, mies bezahlte Boten oder mobile Altenpfleger zum Beispiel.

Wer Geld hat, der verfügt über einen Tiefgaragenstellplatz oder fährt Taxi. Wir leben in Hamburg, in einer pulsierenden Großstadt. Und die bietet trotzdem unendlich viele Erholungsmöglichkeiten. Deswegen muss man uns nicht noch mehr Parkplätze klauen.

Thomas Hirschbiegel

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp